ÖFFENTLICHE LABORINSTALLATION 3. – 15. AUGUST 2012
KUNST, WISSENSCHAFT UND WELTBILD: ZWISCHENRAUM _ ZÜCHTUNG – GOBOTAG Eine Installation von Michaela Rotsch (Bildende Kunst) mit Manfred Gödel (Systembiologie) in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München Das Projekt ZWISCHENRAUM_ZÜCHTUNG verbindet Forschungsansätze der Synthetischen Biologie mit Methoden der Bildenden Kunst. Das gläserne Labor wirkt hier als Inkubator für die lebendige, mikroskopische Struktur der Gewebekultur einer Zwischenraum-Züchtung. Mittels Anzüchtungen von Neurospora crassa – einem sehr häufig verwendeten Modellorganismus in der Biologie – werden verschiedene Pilzkulturen auf eine Plexiglasscheibe aufgebracht. Der bereits 2003 genetisch komplett entschlüsselte Schimmelpilz hat zwei verschiedene Generationszyklen. Er vermehrt sich zum einen durch Sporen über die Luft, zum anderen durch geschlechtliche Kreuzung entstandene sogenannte Ascosporen. Jeweils auf einem Substrat in einer Petrischale aufgebracht, werden die verschiedenen Kulturen in einem Musterblock angeordnet, in dem sich jede einzelne Kultur während des Zeitraums der Installation spezifisch weiterentwickelt. So werden Zwischenraummodule (goBoTAgS) einer global angelegten, interkulturellen Wachstums- struktur sichtbar gemacht, die in der Form eines Raumes zwischen zwei Filmfiguren der Science Fiction „Gattaca“ ihren Anfang nahm. Die Installation beschäftigt sich mit zentralen Fragen der Systembiologie und der Bildenden Kunst, insbesondere Fragen nach Identität werden in den Fokus gerückt. Ein Kurzfilm über die „Animpfung“ der Pilzkulturen wird im Installationszeitraum im Kino des Filmmuseums Potsdam zu sehen sein. www.filmmuseum-potsdam.de 3. August 2012, 17 Uhr Eröffnung - Gespräch Manfred Gödel (Systembiologe) Ingeborg Reichle (Kunsthistorikerin) Michaela Rotsch (Bildende Künstlerin / www.gobotag.net) Peter Weibel (Künstler, Ausstellungskurator sowie Kunst- und Medientheoretiker) Synoptischer Salon, 27. Juni bis 12. September 2012, AM NEUEN MARKT 8, 14467 POTSDAM Unter der Leitung des interdisziplinären Teams von Roland Essl (Architektur), Ildiko Meny (Medizin) und Michaela Rotsch (Bildende Kunst) bringt der SYNTOPISCHE SALON seit 2009 an verschiedenen Orten transdisziplinäre Werkstrukturen zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft auf die Straße. Im Rahmen des Jahresthemas 2011|12 „ArteFakte. Wissen ist Kunst – Kunst ist Wissen“ der BBAW wurde das Konzept des SYNTOPISCHEN SALONS speziell für den Akademiestandort Potsdam weiterentwickelt und gemeinsam mit Partnerinstitutionen vor Ort ein Programm zu sieben Themenbereichen entworfen. Der SYNTOPISCHE SALON ist ein Experiment mit offenem Ausgang, ein gläsernes Labor als urbane Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft. „Syntopie“ meint dabei das Zusammenbringen zweier unverbundener Orte an einem Ort. Der Begriff wurde von Ernst Pöppel im Bereich der Gehirnforschung geprägt und steht hier sinnbildlich für das Überschreiten disziplinärer Denkstrukturen. Es entsteht ein Raum mit einem besonderen Milieu: eine hochgradig verdichtete, urbane Mischung unterschiedlicher (Wissens-)Kulturen an einem Ort. Der Ort des SYNTOPISCHEN SALONS ist ein Glaskubus mit etwas mehr als acht Quadratmetern Grundfläche, der im Sommer 2012 für drei Monate seinen Standort auf dem Neuen Markt in Potsdam beziehen wird. In Form eines gläsernen, flexiblen und transportierbaren Quaders ist er sowohl Schaukasten für Erforschungen als auch selbst Teil des Forschungsprozesses. Über drei Monate finden dort wechselnde Ausstellungen, Vorträge und Installationen gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern statt. Das gläserne Labor ist stets, Tag und Nacht, einsehbar und ermöglicht als urbane Schnittstelle das Zusammenwirken der Aktionen und Installationen mit dem öffentlichen Raum. http://syntopischer-salon.bbaw.de.
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