Hallo rohrpostler, ich möchte Euch einladen zu einem Workshop über "Big Data, Geld und Wampumperlen". Hier die Eckdaten:
Termin: 17. September 2014 Zeit: 14:00 bis 15:30 Uhr Ort: Hertie School of Governance Adresse: Friedrichstr. 180 (Quartier 110) Um eine Diskussion über „Währungen der Gemeingüter“ anzustossen, präsentiert der Kultur- und Medientheoretiker Max Haiven in einem klassischen Dreischritt folgende Argumente. Als erstes macht er auf unsere gegenwärtige Krise aufmerksam: Während mehr Daten denn je im Überfluss vorhanden sind und das Gespenst von Big Data beinahe jede Diskussion unseres Zeitgeschehens heimsucht, gibt es scheinbar immer weniger ökonomische Ressourcen, um diese Datenmengen im Interesse der Öffentlichkeit zu verwalten. Zweitens zeigt Haiven, dass Geld selbst ein Mittel ist, um Daten zu verarbeiten und zu verwalten und damit auch unser Weltbild grundlegend prägt – dies erweist sich als besonders problematisch in einer Zeit, in der Unternehmen eine schier unermessliche Macht über Geld und Daten haben. Drittens richtet er seinen Blick auf die indigene Zivilisation des 16. und 17. Jahrhunderts im Osten Nordamerikas und deren aufwendigen Einsatz von Wampumperlen, um Hinweise auf Auswege aus unserer derzeitigen Krise zu finden. Hinter dem Interesse an Wampumperlen steckt die Idee, dass im Osten Kanadas das indigene Volk der Mi’Kmaq die Perlen als Währung nutzten (obgleich nicht im westlichen Sinne) und ebenfalls als gemeinsames Archiv, als „Bibliothek“. Diese Perlengürtel dienten der Fixierung historischer Ereignisse, Verträge und Informationen über Abstammungen sowie der Erfassung geographischen Wissens und wissenschaftlicher Daten. Dieser Prototyp der öffentlichen Bibliothek lädt dazu ein, den Konnex von Währungen, Wohlstand und Gesellschaft zu überdenken. Und im Zuge dessen Antworten auf die Frage nach der Zukunft des Gemeinguts zu finden. Max Haiven ist Juniorprofessor am Nova Scotia College of Art and Design in Kanada. Er ist der Autor von zahlreichen Büchern, darunter „Crisis of Imagination, Crisis of Power“ (2014), „The Radical Imagination“ (mit Alex Kashnabish, 2014) und „Cultures of Financialization“ (2014). Dieser Workshop, eine Zusammenarbeit zwischen berlinergazette.de und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, bereitet auf die internationale Konferenz SLOW POLITICS vor, die vom 13.-15. November in Berlin stattfindet. Erste Informationen gibt es unter www.berlinergazette.de/slow-politics Viele Grüße, Krystian
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