Re: [rohrpost] Telepolis: Gender & Sex: Die Angst vor der Wahrheit

2015-09-12 Diskussionsfäden Till Nikolaus von Heiseler
(Diskussion bezieht sich auf diesen Artikel:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45905/1.html)


Ja, da hast du wahrscheinlich Recht.
Sex oder Gender

- wäre vielleicht eher ein Thema für eine interdisziplinäre Tagung.

... der könnte auch in der Psychologie beheimatet sein, in der man
sozialpsychologische Aspekte mit der Evolutionsbiologie zusammenbringen
kann.


Den Schnittpunkt von Körper und Kultur zu behandeln, ist spannend, solange
das nicht rein spekulativ passiert.

(Diskussion bezieht sich auf diesen Artikel:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45905/1.html)


2015-09-11 15:50 GMT+02:00 Manuel Bonik :

> Du schreibst da, dass man Gender Studies in Sex-und-Gender-Studien
> unbenennen müsste. Warum eigentlich? Würde das den Bullshit-Gehalt
> verringern?
>
> Zugestehen würde ich den Gender Studies einen gewissen Sinn dort, wo sie
> sich historische Fragen stellen, aber dann könnte man sie einfach bei
> den Geschichtswissenschaften ansiedeln, so, wie man irgendwann auch mal
> Regionalgeschichte u.ä. neue Betrachtungsweisen eingeführt hat.
>
> Aber dort, wo es ins Naturwissenschaftliche geht, wird es doch schnell
> lächerlich. Es gab auch mal Fächer wie Völkische Mathematik ...
>
> Finde ich übrigens gut, wenn die Soziologie an Boden verliert. Das ist
> ja auch meistens Bullshit (wie ich spätestens überzeugt bin, seit ich
> das mal zwei Semester studieren musste).
>
> --
> Manuel Bonik 
>
> > "Man muss also zweierlei unterscheiden: die Frage der Gleichberechtigung
> > und das Hinterfragen der geschlechtlichen Stereotypen einerseits und
> > anderseits die absurden Annahmen, dass das Geschlecht biologisch nicht
> > existiere und allein auf kultureller Prägung beruhe." (aus dem Artikel:
> > http://www.heise.de/tp/artikel/45/45905/1.html)
> >
> > Wissenschaft kann ja vieles bedeuten und im Deutschen ist der Begriff
> recht
> > schwammig, aber eins verlangt sie immer: Sie muss mit einer
> Forschungsfrage
> > und nicht mit einer Antwort beginnen:
> >
> > "Was also ist Gendertheorie? Sie ist eine Ideologie und damit ein
> > Instrument der Macht. Die staatliche Verordnung dieser Ideologie hat
> wenig
> > mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun, sondern vielmehr mit Umerziehung
> und
> > der Einübung in die überkommene Ideologie des 19. und 20. Jahrhunderts.
> Sie
> > stellt eine ideologische Anpassung an den alle Lebensbereiche
> > durchdringenden Kapitalismus dar. Es handelt sich hier nicht um eine
> offene
> > politische Diskussion und schon gar nicht um Wissenschaft. Eine gewisse
> > Ähnlichkeit ergibt sich mit dem Marxismus-Leninismus in der DDR. Wenn man
> > diese Studien nicht generell abschaffen und beispielsweise durch
> Soziologie
> > (die zu Unrecht an deutschen Universitäten an Boden verliert) ersetzen
> > will, müsste man sie in Sex-und-Genderstudien umbenennen und auch
> > Evolutionsbiologie miteinbeziehen. Denn eine Wissenschaft beginnt nicht
> mit
> > einer Antwort, sondern mit einer Frage." (aus dem Artikel:
> > http://www.heise.de/tp/artikel/45/45905/1.html)
> >
> > 2015-09-09 16:19 GMT+02:00 Manuel Bonik :
> >
> > > > eine utopie, die jemand nicht mitleben will, ist für diese person
> immer
> > > ein alptraum.
> > > >
> > > > einer wissenschaft, die sich quer über den globus nicht erst seit
> > > gestern etabliert hat, die gelehrt wird, breit diskutiert und
> vertiefend in
> > > viele andere wissenschaften aufgenommen wurde und wird, die
> glaubwürdigkeit
> > > abzusprechen ist schon recht mutig.
> > > >
> > > Lässt sich von Homöopathie auch so sagen. Aber den Nachweis, dass sie
> > > mehr könnte als Placebos, hat diese nicht erbracht und will sie
> > > offensichtlich nicht erbringen, weil das schlecht für das Geschäft
> wäre.
> > >
> > > Oder Astrologie: Galt lange als Wissenschaft, und das nicht zu Unrecht,
> > > weil sie die berechtige Frage stellte, ob Sterne einen Einfluss auf
> dies
> > > oder das haben. Wurde dann falsifiziert.
> > >
> > > Eine solche Frage zu besitzen, ist schon mal ein Kriterium für eine
> > > Wissenschaft. Ich verkürze da vielleicht was, aber die zentrale Frage
> > > der Genderstudies ist doch: Wird das Geschlecht biologisch oder sozial
> > > bestimmt? - Auch eine berechtigte Frage (wird Kutschera vermutlich
> > > anders sehen). Aber braucht es zu deren Beantwortung 180 Professuren?
> > >
> > > Und: Was wäre das Kriterium für eine Falsifizierung? Gibt es das
> > > überhaupt? Falls nicht: Keine Wissenschaft, jedenfalls keine
> > > Naturwissenschaft.
> > >
> > >
> > >
> > > >
> > > > Quoting Till Nikolaus von Heiseler  >:
> > > >
> > > > > http://www.heise.de/tp/artikel/45/45905/1.html
> > > > >
> > > > > Danke Manuel,
> > > > >
> > > > > was im Artikel nicht vorkommt und was ich interessant finde,
> > > > >
> > > > > ist die Frage nach der Durchsetzung einer Utopie.
> > 

[rohrpost] #WOLO15: Award-Gala für ausgezeichneten Kulturpessimismus

2015-09-12 Diskussionsfäden Günther Friesinger
#WOLO15: Award-Gala für ausgezeichneten Kulturpessimismus
12. September 2015, 20 Uhr
Barock Saal im Alten Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien

Gegen das “Scheiß-Internet”, in das sich die jungen Menschen “verkriechen”
statt gegen herrschende Strukturen zu protestieren, polterte im Herbst
2008 der damalige ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz auf einem Grazer
Diskussionspodium.

Auch 2015 können technologiefeindliche Grantler und Grantlerinnen noch
immer mit ihren Fehleinschätzungen im öffentlichen Diskurs punkten.

Somit ist auch heuer wieder die Vergabe des “Wolfgang-Lorenz-Gedenkpreises
für internetfreie Minuten” notwendig geworden, um unqualifizierte
Äußerungen zu den Bedingungen des Informationszeitalters durch eine
Fachjury aus Medien, Wissenschaft und Technik kompetent zu entlarven und
zu entkräften.

Nominierungsliste 2015

Günther Oettinger
Nominiert für seine mehrfach inkompetenten Aussagen zum Internet, der
Netzgemeinde und der Beschimpfung von Aktivisten und Journalisten als
Taliban

Hermann Petz
Nominiert für die abstruse Behauptung, Qualitätsjournalismus wäre nur auf
gedrucktem Papier möglich. Sein Buch darüber ist übrigens auch als E-Book
verfügbar.

Modern Mind Marketing
Nominiert für den plumpen Versuch, die Meinung von Internetnutzern mit
bezahlten Jubelpostings zu manipulieren.

Recep Tayyip Erdogan
Nominiert für sein wehleidiges Jammern über das Internet, gegen das er
"zunehmend ist". Denn dort würden ihn so viele Bürger beleidigen.

Smartphone-Hetzer
Nominiert sind alle, die sich in sozialen Netzwerken und Zeitungsforen
öffentlich darüber aufregen, dass “arme Flüchtlinge” aus Kriegsgebieten
Smartphones besitzen.

Wolfgang Brandstetter und Josef Ostermayer
Nominiert für die Einführung einer Speichermedienabgabe, besser bekannt
als Festplattenabgabe im Rahmen der jüngsten Urheberrechtsnovelle.

Manfred Spitzer
Nominiert für die hervorrangende Geschäftsidee “Dieses Cyber macht uns
alle dumm, krank, senil & co.”, wir hoffen, dass es wenigstens ihn
wohlhabend macht.

Matthias Horx
Nominiert für das orakeln, dass wir alle in Zukunft ungebildet und
charakterschwach sein werden, wenn wir zuviel auf unsere Smartphones
starren.

Elfriede Hammerl
Nominiert für den originellen Gedankengang, dass Gewalt in Computerspielen
den "Charakter eines Menschen deformieren" könnte.

Verlag Rommerskirchen
Nominiert für das Annoncieren eines sogenannten Titelschutzes für das Wort
“Blogosphäre”.

Promis gegen das Internet
Nominierung von allerhand Prominenten von Madonna bis Neil Young, denen
das Internet das Leben laut Selbstauskunft unerträglich schwer macht.

Hans Magnus Enzensberger
Nominiert für seine “Regeln für die digitale Welt” und die Unfähigkeit zu
erkennen, über welche Themen man sich noch oder schon nicht mehr kompetent
äußern kann.

Das vor Ort anwesende Publikum bestimmt über die Vergabe des
Publikumspreises. Als weiteren Programmpunkt gibt es das
Geheimdienstdosenschießen mit und von AK Vorrat (Vorschau:
https://www.youtube.com/watch?v=vnlzXyWIASs).

Gestiftet und organisiert vom Wiener KünstlerInnen-Kollektiv monochrom
wird der WoLo 2015 am 12. September 2015 ab 20 Uhr bei der großen
WoLo-Award-Gala im Barocksaal des Alten Rathauses, Wipplingerstraße 6-8,
1010 Wien ausgelobt werden!

Die Jury:
Die Mitglieder der diesjährigen Jury sind namentlich: Lena Doppel, Michael
Eisenriegler, Jana Herwig, Fabian Schmid und Barbara Wimmer. Durch den
Abend führt Paul Lohberger.

Der Eintritt ist frei. Also kommet! Frohlocket!

Frühere WoLo-PreisträgerInnen sind auf der Archiv-Seite in blankem HTML
nachzulesen!

www.monochrom.at/wolfgang-lorenz-gedenkpreis/

-- 
rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze
Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost 
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