*DokuMontag: One World Echoes *

Auf den DokuMontag folgt diesmal gleich auch ein DokuDienstag -- an beiden Tagen präsentieren wir Ihnen im Tschechischen Zentrum Berlin das Programm One World Echoes, eine Auswahl von Dokumentarfilmen, die beim One World International Human Rights Documentary Film Festival 2013 in Prag zu sehen waren. Wir nehmen Sie mit auf eine filmische Reise um die Welt, an Orte, die Sie nicht kennen oder durch die Augen der Filmemacher neu entdecken können. Wir reisen mit Klára Taskovská und Lukáš Kokeš nach Transnistrien (Pevnost / Fortress), Marc Isaacs macht uns mit Migrantenschicksalen in Großbritannien bekannt (The Road: A Story of Life and Death) und Vitalij Manskij beschreibt uns den beschwerlichen Alltag in Kuba (Patria o muerte / Motherland or Death).

Die Filme der One World Echoes führen uns in Länder, in denen die Stiftung People in Need / C(love(k v tísni, die auch das Filmfestival organisiert, mit ihren Menschenrechts- und Entwicklungshilfeprojekten tätig ist. Die Reihe wird in Zusammenarbeit mit den Tschechischen Zentren von Mai bis Dezember 2013 in vielen europäischen Städten von Brüssel bis Warschau gezeigt.

www.jedensvet.cz/festival/ozveny

Eintritt frei

Adresse:
Czechpoint - Tschechisches Zentrum Berlin
Wilhelmstr. 44
10117 Berlin

*Programm*

Pevnost / Fortress

CZ 2012, 70 Min., OmeU

Regie: Klára Taskovská und Lukáš Kokeš

Zwanzig Jahre nach dem Ende der Sowjetunion existiert in Europa noch immer ein Staat, in dem bronzene Lenin-Statuen auf öffentlichen Plätzen stehen, wo man sich voller Nostalgie an die guten alten Sowjet-Zeiten erinnert und das Fotografieren auf Bahnstationen strengstens verboten ist. Die Rede ist von Transnistrien, einer Region in der Republik Moldau, die sich als unabhängiger Staat betrachtet, international jedoch von keinem anderen Staat anerkannt wird. In ihrem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm erzählen die jungen Filmemacher Klára Tasovská und Lukáš Kokeš am Beispiel von mehreren Menschen vom beschwerlichen Alltag in diesem Gebiet, das an einen kommunistischen Themenpark erinnert. Seine Bewohner sind tagtäglich der staatlichen Propaganda ausgesetzt, wenn sie ins Ausland reisen wollen, benötigen sie drei Pässe oder mehr. An der Spitze dieser eigenwilligen Republik steht seit zwanzig Jahren derselbe Präsident. Die allgegenwärtige Geheimpolizei kontrolliert das System, organisiert ist es durch Mafia-ähnliche Machtstrukturen. Jetzt sind wieder Präsidentschaftswahlen -- bringen die eine Chance auf Veränderungen?

Montag, 18.11., 18.30 Uhr


The Road: A Story of Life and Death

Regie: Marc Isaacs

UK 2012, 78 Min., engl. OF

The Road, das ist die Autobahn A5, eine der längsten und ältesten Straßen in Großbritannien. Sie verbindet den walisischen Hafen von Holyhead, wo die Schiffe aus Irland ankommen, mit dem Marble Arch in London. Jahrhundertelang kamen über diese Straße Menschen nach London, die in der Großstadt einen sicheren Unterschlupf suchten, Karriere machen oder einfach einen Neubeginn wagen wollten. Ähnlich waren auch die Erwartungen der Protagonisten des Films, die heute in der Nähe der Verkehrsader leben: eine junge irische Sängerin, die von ihrer Mutter eine Decke und ein Kissen mit auf den Weg bekam, ein Flüchtling aus dem Kaschmir, der hinter seinem Lächeln und dem Daueroptimismus eines Hotelportiers die Sehnsucht nach seiner Frau verbirgt, die er zu Hause zurücklassen musste, oder die 95-jährige Jüdin Peggy, die vor den Nationalsozialisten aus ihrer Heimat floh. Zwei Begräbnisse finden im Film statt, und die meisten Äußerungen der Protagonisten sind geprägt von der Sehnsucht nach ihrer Heimat, ihrer Familie und dem Gefühl der Fremdheit -- so zeigt der Film die heutige Migration aus einem bittersüßen Blickwinkel.

Montag, 18.11., 20.15 Uhr


Patria o muerte / Motherland or Death

Regie: Vitalij Manskij

RU 2011, 99 Min., OmeU

"Patria o Muerte" -- Vaterland oder Tod. Der Titel dieses visuell beeindruckenden Films geht auf eine Losung der kubanischen Revolution zurück. Vor dem Hintergrund bröckelnder Fassaden und am Beispiel mehrerer Schicksale beschreibt der renommierte Dokumentarfilmer Vitalij Manskij die komplexen Verhältnisse im heutigen Kuba. Als das Regime den eisernen Griff etwas lockerte, begann sich die "Insel der Freiheit" langsam der Welt zu öffnen -- für viele Kubaner ist sie jedoch noch immer ein Gefängnis, wo es die Lebensmittel auf Zuteilung gibt und ein Leben in würdigen Bedingungen eine Illusion ist. Die Träume der heutigen Senioren, die vor fünfzig Jahren Fidel und seinem kommunistischen Experiment vertrauten, zerschlugen sich in Not und Mangel. Die Kinder dieser Revolutionäre folgen noch immer den Idealen der Revolution, jedoch nicht mehr mit absoluter Überzeugung. Die jungen Leute genießen eher die kleinen Freuden inmitten der Hoffnungslosigkeit des Alltags. Während viele Kubaner sich nach einem Leben außerhalb Kubas sehnen, kommen die Touristen auf der Suche nach dem speziellen Kick gerne hierher.

Dienstag, 19.11., 19.00 Uhr

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