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*Von: *Thomas Schuetz <thomas.schu...@hi.uni-stuttgart.de
<mailto:thomas.schu...@hi.uni-stuttgart.de>>
*Betreff: **CFP: Alles nur geklaut? Original, Kopie, Simulation und
Innovation in Kunst und Technologie*
*Datum: *14. Oktober 2014 19:20:36 MESZ
Interdisziplinäres Symposium
Alles nur geklaut? Original, Kopie, Simulation und Innovation in Kunst
und Technologie
Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung und Abteilung
Wirkungsgeschichte der Technik der Universität Stuttgart
Stuttgart, 26.-28.02.2015
Von Originalen ist erst die Rede, seit es Kopien, Reproduktionen,
nicht autorisierte Imitationen und Fälschungen gibt. Das Sekundäre
schärft den Blick für das Primäre. Das gilt für den Kunst- und
Medienbereich, die Wissenschaft, aber auch für die Wirtschaft, seit
Prozesse des Technologietransfers auch unter den Gesichtspunkten des
Plagiats und der Industriespionage wahrgenommen werden. Doch in
welcher Weise kann vom Original gesprochen werden? Wie wären die
Grenzen zwischen Original und verschiedenen Formen der Reproduktion zu
ziehen? Haben sich originelle Innovationen nicht immer schon als
plagiierender Remix von Originalen erwiesen? Inwiefern hängt die Frage
nach dem (geistigen) Eigentum am Original? Und: relativiert sich in
Zeiten der Simulation und virtuellen Welten der Begriff des Originals
noch einmal auf dramatische Weise? Hat dies Rückwirkungen auf unseren
Blick auf die Geschichte dieser Fragestellungen?
Das Symposium möchte unterschiedliche Positionen aus Technik,
Wissenschaft, Kunst und Kultur ausloten und in einen Dialog führen.
Für die historische Fragestellung "Alles nur geklaut?
Innovationsfähigkeit im Kontext von Technologietransfer und
Industriespionage" schreiben wir folgenden Call for Paper aus:
Deutschland ist eine hochentwickelte Industrienation, deren Fähigkeit
innovative Technologien zu entwickeln und anzuwenden von zentraler
Bedeutung für die Prosperität des Landes ist. Der hohe
Entwicklungsgrad von Wissenschaft, Technik und Industrie ist sowohl
identitätsstiftend, als auch Objekt politischen Handelns. Die damit
unmittelbar verbundenen Problemkomplexe der Plagiate und der
Industriespionage sind in der populären Rezeption mit Ängsten und
Vorurteilen belegt. Der Expertendiskurs um die legitime Imitation und
damit verbundene Diffusion von Technologie und der daraus
resultierenden positiven Effekte für Wirtschaft und Unternehmen sind
hingegen weitgehend unbeachtet geblieben. Unabhängig von den
juristischen und moralischen Implikationen des Diebstahls geistigen
Eigentums handelte es sich dabei um eine nicht zu unterschätzende Form
des Technologietransfers. Das Nachbauen und damit auch das
unabdingbare Aneignen des dafür notwendigen theoretischen und
praktischen Wissens war oft eine Form der Innovation und hatte
entscheidenden Einfluss auf die Positionierung und den
wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen und Volkswirtschaften. Dieses
Phänomen ist typisch für die nachholende Industrialisierung und war
damit entscheidend für den Weg Deutschlands von einem
unterentwickelten Agrarland zu einer Industrienation.
Im Austausch von Historikern, Ingenieuren, Naturwissenschaftlern,
Juristen, Ökonomen und der interessierten Öffentlichkeit sollen die
Fragekomplexe des Technologietransfers und der Wirtschaftsspionage
sowohl im nationalen, als auch internationalen Kontext, bearbeitet und
analysiert werden und danach gefragt werden, welche Implikationen die
historische Dimension dieser Fragestellungen auf unseren aktuelle
gesellschaftlichen Diskurse haben kann.
Nach der Tagung sollen die Ergebnisse nicht in Form eines Buches,
sondern frei zugänglich als digitale Publikation veröffentlicht
werden, um so eine zeitnahe und breite Rezeption zu gewährleisten.
Vorschläge für ein halbstündiges Referat (bitte nicht mehr als 500
Wörter) mit einem kurzen CV können bis zum 15. Dezember 2014
eingereicht werden, die Zusage erfolgt voraussichtlich bis Ende Januar
2015.
Deadline des CFP: 15. Dezember 2014
Kontakt:
Dr. Thomas Schuetz
Universität Stuttgart
Historisches Institut
Abt. Wirkungsgeschichte der Technik
Keplerstr. 17
D-70174 Stuttgart
Tel.: (0711) 685-84353
thomas.schu...@hi.uni-stuttgart.de
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