Newsletter | Vergabe der Stipendien der Stiftung Niedersachsen für Medienkunst 
am Edith-Russ-Haus 2022
 
 
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Die Stipendien der Stiftung Niedersachsen für Medienkunst am Edith-Russ-Haus 
2022
 
Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst freut sich, die drei Projekte 
bekanntzugeben, die aus den Einreichungen des Open Call 2022 für die Stipendien 
ausgewählt wurden.
 
Es wurden 252 Projektvorschläge aus aller Welt eingereicht; die Mehrzahl der 
Einreichungen kam aus Westeuropa. Die Qualität der Bewerbungen war durchgängig 
hoch; dies betraf ebenso die Projektideen wie die beschreibenden Texte und 
Portfolios. Das Auswahlverfahren war entsprechend anspruchsvoll, und die 
Einreichungen lösten angeregte Diskussionen aus.
 
Mitglieder der Jury waren Sofía Hernández Chong Cuy, Direktorin des 
Kunstinstituut Melly in Rotterdam, die Kunsthistorikerin Lívia Páldi, Kuratorin 
am Kiscelli Museum in Budapest, sowie Edit Molnár und Marcel Schwierin, die das 
Edith-Russ-Haus gemeinsam leiten.
 
Die Jury ging durch die Bewerbungen, um die vielversprechendsten Vorschläge 
auszuwählen, die eine bemerkenswerte Tiefe aufwiesen und/oder für die Laufbahn 
und Forschungsarbeit der Künstlerinnen und Künstler ein gewisses Wagnis 
darstellten. Ein weiteres Bewertungskriterium war die Beziehung zwischen dem 
eingereichten Projektvorschlag und dem bisherigen Werk der Einreichenden. 
Darüber hinaus wurde die Bedeutung der künstlerischen Untersuchung und des 
Einsatzes von Technologien im Hinblick auf die aktuelle historische Situation 
diskutiert.
 
Dabei stellte die Jury fest, dass eine Reihe von Themen in den 
Projektvorschlägen immer wieder eine Rolle spielten. Dazu gehörte die 
Auseinandersetzung mit Gesundheitsfragen, wie etwa verschiedene Krankheiten und 
Möglichkeiten der Heilung. Ein anderer Schwerpunkt waren digitale Technologien 
als Erweiterungen des menschlichen Körpers und insbesondere deren Auswirkungen 
nach pandemischen Lockdowns. Ein weiterer inhaltlicher Fokus lag auf den 
historischen und künftigen Infrastrukturen von Archiven, vom menschlichen 
Gedächtnis bis zur digitalen Datenspeicherung. Überdies wurde von der Jury 
ausführlich diskutiert, dass zahlreiche Projektvorschläge einen biografischen 
Hintergrund hatten oder auf eigenen Erfahrungen beruhten, die mit dem 
familiären oder kulturellen Erbe verknüpft sind; auch die spekulative Fiktion 
war ein wiederholt eingesetztes Verfahren.
 
Drei Künstlerinnen und Künstler wurden für das Arbeitsstipendium am 
Edith-Russ-Haus für Medienkunst ausgewählt: Lucy Beech (*1985, lebt in Berlin), 
Silvia Martes (*1985, lebt in Eindhoven) und James Newitt (*1981, lebt in 
Lissabon).
 
Der Projektvorschlag der britischen Künstlerin Lucy Beech umfasst einen Film, 
eine Veranstaltungsreihe und eine Publikation, die sich mit den Themen Müll und 
Verschwendung, aber auch mit Wiederverwertung und Recycling auseinandersetzen. 
In ihrer einzigartigen Herangehensweise an diese Thematik verbindet Lucy Beech 
feministischen Materialismus mit queerer Lyrik und Psychoanalyse.
 
Die niederländische Künstlerin Silvia Martes hat die Produktion einer 
Videoarbeit vorgeschlagen, in der sich Fakten und Fiktion, aktuelle Erfahrungen 
und deren Bezug zu ihrer Familiengeschichte in Curaçao miteinander verbinden. 
Sie will „außergewöhnliche Geschichten erzählen, die auf den nichtfiktionalen 
Erinnerungen der Nachkommen von Versklavten beruhen. Denn wir leben heute den 
Traum, den sie einmal hatten.“
 
James Newitt, der ursprünglich aus Tasmanien kommt, schlägt vor, eine neue 
Mehrkanal-Sound-und-Videoinstallation weiterzuentwickeln, die sich mit dem 
angeblich ersten Datenhafen der Welt beschäftigt: „Dieser Raum, der von einer 
geschlossenen, isolierten Geräteeinheit überwacht wird, dient der Souveränität 
und Datenautonomie.“

Zu ihrer diesjährigen Entscheidung sagt die Jury: „Der Auswahlprozess war 
schwierig, weil es viele starke Projektvorschläge gab. Unsere Entscheidung fiel 
auf drei Künstlerinnen und Künstler, deren Praxis auf Recherchen beruht – und 
die offenbar nicht zögern, persönliche Geschichten mit wissenschaftlichen 
Erkenntnissen und spekulativen Untersuchungen zu verbinden. Wir waren sehr 
beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit sich ihre Arbeiten ebenso auf dem Gebiet 
des Realismus wie im Bereich des Imaginären bewegen.“
 
Die Künstlerinnen und Künstler erhalten jeweils ein Stipendium in Höhe von € 
12.500 für die Produktion einer neuen Arbeit, einen bis zu sechsmonatigen 
Arbeitsaufenthalt in Oldenburg sowie eine Präsentation ihrer neuen Produktion 
am Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Form einer Ausstellung, einer Performance 
oder eines Veranstaltungsprogramms.
 
 
Das Stipendienprogramm
 
Ermöglicht durch die Stiftung Niedersachsen hat das Edith-Russ-Haus für 
Medienkunst für das Jahr 2022 drei sechsmonatige und mit 12.500 Euro dotierte 
Arbeitsstipendien vergeben. Insgesamt hatten sich 252 Künstlerinnen und 
Künstler aus aller Welt für die Stipendien beworben. Die Stiftung Niedersachsen 
fördert das Stipendienprogramm des Edith-Russ-Hauses kontinuierlich seit 2001. 
Das Programm ist zu einem Aushängeschild des Edith-Russ-Hauses geworden. Viele 
der in Oldenburg entstandenen Arbeiten wurden nach ihrer Realisierung in 
internationalen Ausstellungen präsentiert und mit Preisen ausgezeichnet. Mit 
ihrer Förderung will die Stiftung Niedersachsen eines der führenden Häuser für 
Medienkunst in Deutschland nachhaltig stärken, seine an Qualität orientierte 
Profilierung unterstützen, um so die Schaffung von Kunst zu ermöglichen und 
internationale Vernetzungen und lokale Anknüpfungspunkte zu schaffen.
 


 
 
++++++++++++++++++++English Version++++++++++++++++++++
 
Grants for Media Art of the Foundation of Lower Saxony at the Edith-Russ-Haus 
2022
 
The Edith-Russ-Haus for Media Art is pleased to announce the three projects 
selected for Media Art Grants from the 2022 open call for proposals. The open 
call brought in 252 applications by artists from five continents, the majority 
coming from Western Europe. There was a high quality in the grant applications, 
both in terms of the artists’ ideas as well as in their writing and portfolios. 
It was a highly competitive selection process, and an inspiring review process, 
as well.
 
The jury consisted of Sofía Hernández Chong Cuy, director of Kunstinstituut 
Melly, Rotterdam; art historian and curator Lívia Páldi, Kiscelli Museum, 
Budapest; and Edit Molnár and Marcel Schwierin, co-directors of the 
Edith-Russ-Haus.
 
Together, they evaluated the applications to identify the most promising 
proposals, with a noticeable depth and/or risk in the artist’s trajectory and 
research. The jury also evaluated each proposed project in relation to the 
artist’s past work. The discussions further revolved around the relevance of 
the artist’s inquiries and use of technology at this current historical moment.
 
In this last regard, the jury noticed several recurring topics among the 
applications. For example, a focus on health issues, including different kinds 
of illnesses and forms of healing; digital technology as extension of the human 
body, and particularly its impact following pandemic lockdowns; and the past 
and future infrastructures of archives, from human memory to digital data 
storage. The jury also noticed, and amply discussed, that numerous project 
proposals had a biographical base or stemmed from lived experiences, whether 
family or cultural heritage, meanwhile speculative fiction was a recurring 
method, too.
 
The three selected artists for the grant and residency at Edith-Russ-Haus for 
Media Art are: Lucy Beech (b. 1985), a Berlin-based artist; Silvia Martes (b. 
1985), who lives and works in Eindhoven; and James Newitt (b. 1981), based in 
Lisbon.
 
The proposal of British artist Lucy Beech is for a film, along with a series of 
events and a publication, focusing on notions of waste and wasting, including 
waste reuse and recycling. She uniquely approaches waste and discarding through 
feminist materialism, queer poetry, and psychoanalysis.
 
The Dutch artist Silvia Martes has proposed creating a video work where fact 
and fiction combine her recent experiences connected to her family history in 
Curaçao. She wants “to create elevated stories based on nonfictional memories 
of the descendants of the enslaved, since we are now living the dream that they 
once had.”
 
Originally from Tasmania, James Newitt proposes to further develop a new 
multichannel sound and video installation on what is allegedly the world’s 
first data haven: “Controlled by a closed and isolated family unit, this is a 
space promoting sovereignty and data autonomy.”

About this selection, the jury states: “It was a difficult selection process, 
because there were so many strong project proposals. We choose three artists 
who have a research-based practice—and who don’t seem to hesitate to merge 
personal narratives with scientific knowledge and speculative inquiries. We 
very much enjoyed how their work easily navigates the terrain of realism as 
much as the imaginary realm.”
 
Each of the artists receives a €12,500 production grant for a new work; a 
residency of up to six months in Oldenburg, Germany; and a premier presentation 
organized by the Edith-Russ-Haus for Media Art, which may include an 
exhibition, performance, or public program.
 
 
The grant programme
 
The Edith-Russ-Haus for Media Art has awarded three six-months work grants for 
2022. 252 artists from all over the world have applied for the grants.The 
grants of 12.500 Euro are sponsored by Stiftung Niedersachsen.  Stiftung 
Niedersachsen sponsors the grants at Edith-Russ-Haus for Media Art continually 
since 2001. Many of the works developed in Oldenburg have been shown in 
international exhibitions and have been awarded various prizes. With their 
support Stiftung Niedersachsen intends to encourage one of the leading sites 
for media art in Germany, in its highly qualitative profiling to make art 
creation possible and to create international networks as well as local 
cooperations.
 
 
 
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Edith-Russ-Haus für Medienkunst
Edith-Russ-Haus for Media Art
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D-26121 Oldenburg
 
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