On Tuesday 04 November 2014, Markus wrote:
> Liebe DB-Designer,
>
> mein Englisch ist nicht so gut - vielleicht kann das ja jemand auf
> "talk" weitergeben, als Gedanken zu
> https://lists.openstreetmap.org/pipermail/tagging/2014-October/019775
>.html

Ich glaube, dass die Diskussion hier weitgehend an den eigentlich für 
Meeresteile relevanten Fragen vorbei geht.  Unscharfe Grenzen sind 
dabei nur ein Teil des Problems.

Was ich bei den Befürwortern der Erfassung als Polygon im allgemeinen 
beobachte sind zwei Dinge:

- Oft sind dies primär Daten-Anwender und eher selten Mapper.  Die 
Tatsache, dass die tatsächliche Erfassung von Buchten zu über 90 
Prozent als Punkte erfolgt spricht hier eigentlich für sich.  Für den 
Anwender ist fast immer ein Polygon schöner, denn es lässt sich - falls 
notwendig - ganz einfach auf einen Punkt reduzieren und ein Polygon 
erspart dem Anwender oft zusätzliche Arbeit (auf Kosten von Mehrarbeit 
für den Mapper natürlich).  Der aktuelle Anlass für die Diskussion in 
Tagging war ja auch, dass Mateusz Konieczny für die Beschriftung in der 
Karte gerne die Bucht-Fläche als Bedeutungs-Maßstab heranziehen wollte.  
Man könnte zwar bei Punkten stattdessen ohne weiteres auch den Abstand 
des Punktes zur Küstenlinie verwenden, die Küstenlinien werden nur 
derzeit nicht in die Rendering-Datenbank importiert (sie werden 
standardmäßig von osm2pgsql herausgefiltert).
- Es gibt verbreitet eine recht dogmatische Haltung, dass sich alles, 
was erfasst wird, auf die drei geometrischen Grundtypen Punkt, Linie 
und Polygon reduzieren lassen muss.  Zweidimensionale Dinge wie es 
Buchten nun einmal sind müssen entsprechend dieses Schemas als Polygone 
erfasst werden.

Meine Befürwortung der Erfassung als Punkt resultiert in erster Linie 
aus der Tatsache, dass in einem Polygon in diesem Fall meist kein 
nennenswerter zusätzlicher Informationswert steckt.  Ein Polygon zu 
haben bedeutet bestenfalls einen geringen Bequemlichkeitsgewinn für den 
Anwender, in jedem Fall aber einen erheblichen Mehraufwand für den 
Mapper.  

Meine Befürchtung ist in erster Linie, dass falls sich die Erfassung als 
Multipolygone tatsächlich durchsetzen sollte wir sehr schnell zu einem 
Zustand wie bei den Grenz-Relationen kommen, nämlich dass ein Großteil 
der Mapper aufgrund der Komplexität einen weiten Bogen darum machen.  
Das wäre meines Erachtens das schlechteste aller möglichen Ergebnisse.

-- 
Christoph Hormann
http://www.imagico.de/

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