On Thursday 30 June 2016, Manfred A. Reiter wrote: > > Die Diskussion in der Redaktion hatte sich an der von Michael > benannten geobranchen.de Meldung entzündet, VOR dem Hintergrund des > Blogbeitrages in der WN 309: > > - Brogo vergleicht > <https://www.openstreetmap.org/user/brogo/diary/38872> die Einnahmen, > Spenden und Budgets einiger OSM-basierter Firmen und Vereine. Dies > zeigt auf, wie arm unsere OpenStreetMap-Foundation eigentlich ist." > von brogo in der WN 309.
Der Konflikt scheint mir hier im Wesentlichen zwischen dem anglo-amerikanischen und dem deutschen Journalismus-Verständnis zu bestehen - auf der einen Seite eine zumindest in der Intention neutrale und ggf. sehr schonungslose Berichterstattung, auf der anderen Seite die Bereitschaft und der Wille, eine subjektive Sichtweise auf die Themen einfließen zu lassen mit der Absicht, dem Leser diese Sichtweise nahe zu bringen (was immer die Gefahr einer zunehmenden Angleichung der Meinungen von Autoren und Lesern bei gleichzeitiger Loslösung von Meinungen außerhalb birgt). Da eure Meldungen fast generell frei von expliziten Bewertungen sind wird zumindest nach außen eher das anglo-amerikanische Konzept kommuniziert. Wenn ihr dann versucht, doch ein bisschen Meinungen reinzubringen über die Auswahl der Meldungen ist das heikel, weil ja für den Leser nicht offen erkennbar. Ich würd eher empfehlen bei dem Bedürfnis, zu den Themen auch mal deutlich Standpunkt zu beziehen und nicht nur darüber zu berichten dies in Form separater Kommentare zu tun. Sowas ist natürlich eine Menge Arbeit, deutlich mehr als eine Kurzmeldung zu schreiben oder wegzulassen. Alternativ könntet ihr natürlich auch im Fefe-Stil die Meldungen direkt kommentieren. ;-) > > * Ein anderes Beispiel: wenn eine engagierte Vertreterin aus einem > finanzschwachen Land (z. B.: Cuba) nicht als Referentin zur SotM > reisen kann, weil das gewährte "Stipendium" die Reisekosten nicht > deckt und sie vier (genau: vier) Monatsgehälter oben drauf legen > müsste. [Das ist ein konkreter Fall!] - Einen ähnlichen Fall hatten > wir bei der SotM Birmingham bie dem eine Vertreterin aus Rumänien > über ein von der EU als Vorzeigeprojekt bewertetes Schulprojekt > <https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Life_Long_Learning_Mapping_Proje >ct> berichten wollte. (Ich bin gerne bereit die Bettelmails zur > Verfügung zu stellen.) Gehört jetzt nicht mehr direkt zum Thema aber die Lösung ist hier denke ich nicht ein paar bis ein paar hundert Voll-Stipendien zu schaffen. Stipendien-Vergabe ist im Allgemeinen mit Selektion verbunden - entweder im Vorraus, dass potentielle Interessenten durch verschiedene Hürden von einer Bewerbung abgehalten werden oder im Nachhinein durch Sieben. In jedem Fall ist so ein Prozess alles andere als gerecht und begünstigt üblicherweise an gewisse Zielvorstellungen angepasste Leute und Extrovertierte, die besonders in der Lage und bereit sind gut für sich Werbung zu machen. Wenn ich bei der diesjährigen SotM einen Eintrittspreis von 75 Euro und eine einzige empfohlene Unterkunft für fast 100 Euro pro Nacht sehe, dann kommuniziert das für mich nicht eine Community-Konferenz, sondern im Grunde, dass ein paar Firmen und professionelle Akteure sich ein paar ausgewählte Eingeborene aus der Provinz für die passende Atmosphäre einfliegen lassen. Sorry falls ich da jetzt jemandem mit auf die Füße trete, ich sehe schon auch, dass sich da auch Leute selbstlos engagieren. -- Christoph Hormann http://www.imagico.de/ _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de