Hanno Böck schrieb:
> Also um das mal analog zu formulieren: Wenn ich in Deutschland ein Produkt 
> verkaufe, welches in den USA produziert wurde, dann darf ich das doch, auch 
> wenn die Firma, die das produziert hat, sich in den USA nicht an deutsche 
> Arbeitsschutzbestimmungen hält.
>
> Oder sehe ich da irgendetwas komplett falsch?
>   

Meiner Meinung nach ja, aber ich bin auch kein Anwalt. Nicht alles, was 
hinkt ist ein Vergleich.
Urheberrecht ist eine eklige Angelegenheit. Es ist eher der Punkt 
"Raubkopiererei".

Wenn ich z.B. Chinese wäre und in China (die Lippenbekenntnisse der 
chinesischen Regierung zum Urheberrecht ignorieren wir jetzt einfach 
mal) säße und von dort aus Massen an Kopien amerikanischer Filme übers 
Internet vertreibe, dann können die Amis mir zwar in China wenig (bis 
ich mich in den Bereich amerikanischer Jurisdiktion bewege), aber jeder, 
der sich diese Kopien in Amerika von mir besorgt, kann belangt werden.

Um zu den Kartendaten zurück zu kommen: Nehmen wir an - und das ist 
genau der Punkt, warum _mich_ eine rein deutsche Rechtsmeinung nicht 
überzeugt - in Amerika sieht man die Rechtslage anders.
Nehmen wir also an, dass man dort davon ausgeht, dass die Daten nur mit 
Einverständnis des Urhebers weiter genutzt werden dürfen, dann hat der 
deutsche Urheber die Möglichkeit, in Amerika gegen amerikanische Nutzer 
vorzugehen.

Wenn sich herausstellen /sollte/, dass die deutsche Rechtsauffassung zu 
den Kartendaten einem internationalen Konsens entspricht, also das 
Urheberrecht hier gar nicht zur Anwedung kommen kann, dann nur zu, 
ansonsten gefährden wir die internationale Nutzung von OSM. Sollte sich 
das allerdings herausstellen, dann ist auch meiner Meinung nach eine 
Lizensierung von OSM-Daten unter CCBYSA hinfällig, dann sind Kartendaten 
nämlich vogelfreies Allgemeingut.

Grüße, Florian.


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