Hallo,

> Gern geschehen. Meine Hauptmotivation für die Betätigung bei OSM ist die
> Hoffnung, damit irgendwann mal brauchbare Fahrradkarten und -router zu
> ermöglichen, dafür ist eine präzise Abbildung der Verhältnisse
> unabdingbar.

Es stimmt natürlich. Umso präziser die Abbildung, desto exakter das
Ergebnis. Und eben auch: Umso exakter das Datenmodell, desto höher
die Chanchen, dass die Mapper eine hohe Präzision erreichen. Das Rouing-
ergebnis hängt von den Eintragungen aller Mapper ab, die entlang
einer Route was eingetragen haben.
 
> Das hieße, ein Tag für die Art des Radwegs und ein zusätzliches Tag
> für
> die Benutzungspflicht (wie Du weiter unten schon schreibst).

Klar,  wenn die Benutzungspflicht ist eine Eigenschaft der Radweg-
Straßenkombination ist, kann man diese Eigenschaft als Attribut
abbilden. Und das geht eben am besten, wenn alle Eigenschaften auf
einen way abgebildet werden, denn dann kann ich diesen Way
für den Router begutachten also die straßenbezogenen und die
radwegbezogenen Attribute direkt abgleichen.
 
> In punkto symmetrische Anlage von Straßen irrst Du Dich. Gerade bei
> Radwegen kommt eine asymmetrische Anlage sehr häufig vor, und bei
> linksseitigen Radwegen ist die Asymmetrie gleich systemimmanent.

----.-----=!!=,_____,_____,=!!=-----,-----

Mit symmetrisch meine ich symmetrich zur Mittellinie der Straße und
das kenne ich als den Normalfall. Die Krakelei oben soll so einen 
Querschnitt darstellen im Sinne von (links nach rechts):

Fußweg, Radweg, Rasen mit Bäumen, Fahrbahn, Fahrbahn, Rasen mit... usw.
 
> Was meinst Du mit den "vielen unverbundenen Ways"?

Wege oder Straßen, die auf einer Ebene verlaufen (keine Brücken, etc.),
aber an den Kreuzungen keine Verbindungen haben. Ein typischer Effekt,
wenn mit Potlatch gearbeitet wird. Passiert derzeit sehr häufig bei
nachträglich 'reingemalten' Radwegen, bei denen dem Autor wohl nur
wichtig war, dass die bei den Renderern gut rüberkommen. 

Jede fehlende Verbindung an einem Knoten kann den Router zu 
wilden Ausweichreaktionen verleiten oder eben den Weg für den
Router zur unbenutzbaren Sackgasse machen. 
 
> Siehst Du, einen solchen Router würde ich als unbrauchbar einstufen. 

Nö, der Router ist ein relativ einfacher Algorithmus. Die Qualität des
Ergebnisses hängt von zwei Faktoren ab: Von der Qualität der 
Datenquelle (also der Arbeit der Mapper) und der Verarbeitung der
Attribute zu einer Gewichtung. Das ist ja das schöne an OSM, dass man
sich die Gewichtung selber nach Lust und Laune einstellen kann und 
nicht auf die Vorgaben der Hersteller angewiesen ist.

Man kann die Eigenschaft 'hat Radweg' positiv priorisieren oder eben
in Kombination mit 'ist Pflicht' negativ. Im erten Fall setzt man den 
Widerstand 
runter und im anderen hoch. 

Hier hat OSM schon das Potential, sich von den kommerziellen Anbietern
abzusetzen, die diese Details nicht entsprechend erfassen (vielleicht
tun sie es auch längst und verscherbeln das dann als teuren Overlay).
Leider wird derzeit mit diesem Potential ziemlich leichtfertig umgesprungen,
weil es keine konsequente Erfassung der Attribute gibt. Jeder machts, 
wie er grade lustig ist. 

Und da kommt eben obige Aussage ins Spiel. Nur wenn alle Mapper in
einem Areal nach gleichen oder wenigstens ähnlichen Vorgaben erfassen,
kann der Router später die Daten sinnvoll nutzen, denn er muss alles
über einen  Kamm scheren. Ein Router kann nicht separieren: 'Ach ja,
das war der Oskar, der macht Radwege immer so'.  

Grüsse Hubert

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