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Ralf Roletschek
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www.roletschek.at
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Am Mo., 16. März 2020 um 22:30 Uhr schrieb Herbert Gassner <
herbert.gass...@gmail.com>:

> Vereinsbezug:
>
> Bei der Preisverleihung Ende Jänner 2020 erhielten einige
> Preisträger(innen) die Münze zum 150-Jahr-Jubiläum des Wiener
> Musikvereins. Diese erschien als 5-Euro-Neujahrsmünze 2020 in zwei
> Varianten: Die Kupfermünze in Normalprägung kam in einer Auflage von
> 200.000 Stück auf den Markt. Von der Ausfertigung in Silber, Qualität
> "handgehoben", wurden 50.000 Stück hergestellt. Der Erstausgabepreis
> lag hier bei € 18,60.-, während die Kupfermünze zum Nominalwert
> ausgegeben wird. Beide Varianten sind in Österreich auch gesetzliche
> Zahlungsmittel. Diese Auskunft stammt vom Generaldirektor der Münze
> Österreich AG Mag. Gerhard STARSICH.
>
> Eine Preisträgerin fragte mich nämlich bei der Verleihung, ob ich
> vielleicht wisse, wie viel ihr "Silberstück" denn eigentlich wert sei,
> das sie vom Bundesdenkmalamt erhalten hat.
>
>
> Online-Recht:
>
> Wer kennt sie nicht, die diversen Sterne-Bewertungen, wo man Sterne
> auf einer Skala von 1 bis 5 vergeben soll, 5 steht für "super"? Ich
> wurde vom Betreiber eines Strandhotels in Kerala einmal geradezu
> flehentlich ersucht, ihm die höchstmögliche Bewertung zu geben, da er
> Buchungen fast nur über das Internet erhalte und diese für ihn
> überlebenswichtig seien.  Die Angestellte in einem Apartment in
> Zagreb, das man nur online buchen kann, sagte mir beim Auszug, sie
> würde sich so sehr über die beste Bewertung durch mich freuen, weil
> ihr "Bonus" bei der Bezahlung von der Anzahl bester Bewertungen
> abhänge. Auch beim Besuch des Apple-Stores in der Wiener
> Kärntnerstraße erhält man kurz danach eine E-Mail mit dem Ersuchen,
> den bzw. die Angestellte(n), mit dem bzw. mit der man es zu tun hatte,
> zu bewerten. Die österreichischen Gewerkschaften halten diese Praxis
> für arbeitsrechtswidrig.
>
> Die frühere Bodybuilding-Weltmeisterin und nunmehrige Betreiberin von
> Fitness-Studios in Bayern Renate HOLLAND klagte die
> Bewertungsplattform Yelp, siehe www.yelp.de. Diese wird von einer
> Gesellschaft mit Sitz in Irland betrieben. Sie warf ihr vor, falsche
> und nicht nachvollziehbare Bewertungen fabriziert zu haben,
> automatisiert und bar jeglicher Transparenz.
>
> Das Verfahren ging über drei Instanzen (Landgericht München,
> Oberlandesgericht München, Bundesgerichtshof in Karlsruhe). Während
> Frau HOLLAND vom Oberlandesgericht München noch Schadenersatz
> zugesprochen erhielt, verlor sie vor dem Bundesgerichtshof
> www.bundesgerichtshof.de. Dessen Urteil wurde am 14. 01. 2020
> verkündet. Es trägt die Aktenzahl
> VI ZR 495/18. Man kann es sich im Volltext in der Entscheidungsdatenbank
> https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung durchlesen.
> Jede(r) kann es sich durchlesen und sich eine eigene Meinung bilden.
>
> Ich halte es für bedenklich. Abgesehen davon, dass  nach Schätzungen
> rund 20 % aller Bewertungen im Internet gefälscht und oft auch gekauft
> sind, haben es aus dem Ausland betriebene Bewertungsportale heute in
> der Hand, ein kleines oder mittleres Unternehmen "kaputtzumachen" -
> wehren können sie sich dagegen nicht. Die Rechtsprechung in Österreich
> orientiert sich oft an der in Deutschland, wo rechtliche Probleme
> meist früher virulent werden.
>
> P. S: Bis Jahresmitte 2020 verordne ich mir selbst eine Posting-Pause.
> Ich möchte sehen, ob sich aus diesem "Verteiler" eine interessante
> Diskussionsplattform entwickelt, und zwar mit hochwertigen Beiträgen.
> Zu wünschen wäre es jedenfalls in Zeiten der Corona-Virus-Furcht, wo
> es  zwangsläufig zu einem Rückgang der sozialen Kontakte kommt. Nur
> andere zu kritisieren wegen irgendwelcher Kleinigkeiten oder
> demonstrativ sein Desinteresse an der Leistung anderer zu markieren,
> ohne selbst etwas Besseres zu bieten, halte ich aber für falsch.
>
> _______________________________________________
> VereinAT-l mailing list
> VereinAT-l@lists.wikimedia.org
> https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinat-l
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