On Tue, May 06, 2003 at 02:23:28PM +0200, Thomas Riedel wrote: > Es gibt keine "wirkliche Identifizierung" zu befürchten, nur ein > Überstülpen konformer Modelle über Leute, die sich für nichtkonformistisch > halten. (Vgl. meine mail an Thomas Stadtler).
Also.. ich wäre vorsichtig, wissenschaftlich untermauerte Dinge als "absurde Behauptung" zu bezeichnen. Dein Ton schadet hier Deiner Sache. Gleiches gilt für obenstehende Aussage: Es ist tatsächlich so, dass wirkliche Identifizierungen zu befürchten sind, in verschiedensten Zusammenhängen. Man kann die 100+ Kündigungen aufgrund Surfens durch Arbeitgeber weltweit einfach nicht so einfach unter den Tisch kehren. Ein Profil bedeutet erstmal nix schlimmes. Der Marketing-Fritze weiss nun, was ich mag und was ich nicht mag. Er kann seine Werbung besser auf mich ausrichten. Allerdings (man Radikalenerlass) kann solche Information, wenn sie zu anderen Zwecken (z.B. Einstellungen) herangezogen wird, mir durchaus handfeste Nachteile schaffen. Je weniger Kontrolle man also über die eigene Info hat, desto weniger kann man vorhersehen, wie sie verwendet werden, d.h. welche Entscheidungen auf ihr basieren. Das soziologische Gründeln ist hier eher ein Abweg. Siehe: Beate Rössler: Der Wert des Privaten (Frankfurt: Suhrkamp 2001) > > P3P wird in Deutschland allein diskutiert als datenschutzrechtliche > Berliner Mauer, innerhalb derer die hardcore-Vorgaben der > Datenschutzrichtlinie gelten sollen, dh Ziel der Vollanonymität für alle > Nutzer des Internet von deutschem bzw. EU-Boden aus. Du vergißt, auf > diesen Tatbestand hinzuweisen ("Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu > errichten"). Ich denke, der Ansatz, datenschutz-präferenzen in metadaten abzulegen hat noch einige Zukunft und reduziert sich nach meinem Diskussionsstand gerade nicht auf die Bildung einer Vollstreckungs-Maschine. Die könnte man auch kaum der Industrie unterjubeln.. Gruss Rigo