-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1 On Thursday 11 September 2003 15:58, Hugo Wau wrote: > Am Sam, 2003-09-06 um 16.41 schrieb Wolfgang Jeltsch: > > Am Samstag, 6. September 2003, 11:02 schrieb Andreas Metzler: > > > Wolfgang Jeltsch <[EMAIL PROTECTED]> wrote: > > > [...] > > > > Mein Hauptproblem mit freier Software ist, dass man nicht > > erwarten kann, vom Nutzer einen finanziellen Gegenwert für die > > Entwicklungsarbeit zu bekommen. Obwohl Free Software an sich > > nichts mit free beer zu tun hat, ist die kostenlose > > Downloadbarkeit o.ä. ja Bestandteil des Konzepts. Dadurch geht > > m.E. auf der Nutzerseite das Gefühl dafür verloren, dass > > Softwareentwicklung auch Arbeit macht, zumindest beobachte ich > > das bei mir ganz stark. :-( [...] > mein Verstaendnis von freier Software ist, dass jeder in der > Community je nach Talent und Zeit etwas geben sollte und auch > nehmen darf. Wenn ich eine Software entwickle, weil ich sie fuer > mich oder fuer meine Firma brauche, kann ich sie, wenn ich ein > Egoist bin, fuer mich alleine behalten. Wenn ich mich aber als > Teil der Gemeinde fuehle und vom Segen der Gemeinde profitiere, > gebe ich die selbst geschriebene Software oder Tips oder ein > HowTo etc. an die Gemeinde weiter. So entsteht eine starke > Gemeinde, in der ich besser und geschuetzter wachsen kann, als > ein Einzelkaempfer. > Freie Software schafft grossen Raum fuer Dienstleistung und > Auftragsarbeiten, die individuell erbracht werden und mit denen > gut Geld verdient werden kann. > Freie Software betrachte ich nicht mehr als Produkt, sondern als > eine Niederschrift von Ideen. Gute Ideen bringen die Menschheit > weiter. Fuer mich ist die Community um freie Software etwas, das > dem christlichen Gedankengut der Urgemeinde, die alles gemeinsam > hatte, in dieser egoistischen Welt nahe kommt. [...] Hilft aber keinem Entwickler von Freier Software wenn der Kühlschrank durch notorische leere geprägt ist. Andreas schildert da eines von mindestens zwei immer um sich greifenden Problemen. Durch die Vermarktung von GNU/Linux als billiger Jakob, gerade durch die grossen komerziellen Distributoren, und durch die zum überwiegenden Teil fachlich grösstenteils falschen oder tendenziell in die Richtung GNU/Linux = Kostnix-Software gehenden Berichte in den Medien ist mitlerweile der grösste Teil der enuen privaten und komerziellen Nutzer von GNU/Linux der Meinung das ganze dürfe nichts kosten. Einige gehen sogar so weit Menschen die mit GPL Software ihr Geld zu verdienen versuchen als Raffgierige Schmarotzer diffamiert werden. Versuche mal eine LUG in deiner nähe davon zu überzeugen Geld direkt für einzelne Entwickler oder Projekte zu sammeln. Du wirst sicherlich Reaktionen wie, "Wieso, ich hab doxh schon mit der Bezahlung fpür $DISTRIBUTION meinen Obulus geleistet und damit ausreichend die OpenSource Comunity gestärkt." Was ich damit ausdrücken will, die Privaten Nutzer mit der darfnixkosten Raffgiermentalität und die Firmen mit einer Einstellung, "Ist doch Linux, dann bekommt der Entwickler doch sowieso kein Geld. Das sind doch eh alles Studenten die das in ihrer Freizeit machen und von meinen Steuergeldern sich ein feines Leben durch BAföG finanzieren." Letzteres Argument hab ich in diversen Formen auf fast so jedem Meeting mit Vertretern der Kammern, der Politik und Wirtschaft so in etwa zu hören bekommen. Der Irrglaube das Freie Software nicht kommerzeillen Charakter haben darf ist mitlerweile schon zu einem schweren Hemstein für alle die geworden die ihr Unternehmen auf der Entwicklung Freier Software gründen. Wenn nicht auch die Anwender von GNU/Linux Systemen langsam mal merken das es nicht funktionieren kann wenn sie nicht bereit sind auch entsprechend Geld bereit zu stellen dann werden immer mehr Entwickler so wieder Andreas reagieren. Einen Obulus in Höhe eines Zehnt sollte man im Jahr mindestens direkt in die Entwicklung oder in die Interessenvertretung Freier Software investieren.
Tschüss, Thomas p.s. Bei Bedarf hab ich keine Skrupel hier auch noch eine Liste mit Konten von Freien Software Projekten oder deren Interessenvertretern zu posten. :o) -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: GnuPG v1.2.3 (GNU/Linux) iD8DBQE/YI8XwUbCBG+D/AIRAkloAJ9Yqpxspvwa9UkdFtM5fkUNIhOUCgCeKry1 7Mogfdb9Gbj0qClOvcN1WbI= =UgiS -----END PGP SIGNATURE----- -- Haeufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ): http://www.de.debian.org/debian-user-german-FAQ/ Zum AUSTRAGEN schicken Sie eine Mail an [EMAIL PROTECTED] mit dem Subject "unsubscribe". Probleme? Mail an [EMAIL PROTECTED] (engl)