Hallo, ich möchte einmal (lediglich exemplarisch) von ein paar Dingen berichten, an denen ich bestenfalls peripher beteiligt war und bin:
Dabei ging es in erster Linie darum, Entwicklern und anderen Beitragenden die Arbeit zu erleichtern: 1. Wir haben unser Versionskontrollsystem von Subversion auf git umgestellt. Dies wird von allen Entwicklern als eine große Verbesserung betrachtet und zwar auch von denen, die zunächst skeptisch waren. 2. Der Pootle-Server für die Übersetzungen wurde instand gesetzt und ein technischer Prozess entwickelt, um zu übersetzende Strings kontinuierlich den Übersetzern zur Verfügung zu stellen und Übersetzungen kontinuierlich in den Code zu integrieren. 3. Apache OpenOffice zu bauen, ist alles andere als trivial. Matthias hat derzeit die Windows-Build im Griff und begleitet in engem Kontakt mit dem dortigen Maintainer die OS/2-Portierung. Um die Mac- und Linux-Builds kümmert sich derzeit Jim. Pedro schließlich deckt den BSD-Bereich ab. Mechtilde bemüht sich mit Erfolg, AOO auch unter Debian GNU/Linux mit jüngeren Compiler- und Bibliotheksversionen zu bauen (nur vorsorglich: an ein Bauen nach Debian-Richtlinien ist derzeit nicht zu denken). Diese Arbeit ist auch wegweisend für andere Distributionen. Mechtilde braucht diese Instanz auch für ihre Arbeiten im Rahmen der technischen Betreuung des Übersetzungsprozesses (s. u. 2.). Alle diese Arbeiten wurden "spontan" von interessierten Freiwilligen in Angriff genommen, ohne dass ein Projektleiter, ein Lenkungskomitee, ein Scrum-Master oder nur eine Projektplanung existierte. Es gab auch weder Sprints, noch Deadlines. Diese Aufgaben wurden insofern gemeinsam bewältigt, als dass sie einer anfing und dann andere mit- und weitermachten. Die Abstimmung unter den Beteiligten läuft in der Regel informell. Wenn Andrea, Matthias, Mechtilde und Peter auf der FOSDEM in der Cafeteria an einem Tisch sitzen, reden sie nicht über das Wetter oder die Qualitäten belgischer Biere, sondern natürlich über das, was sie derzeit tun und vorhaben. Treffen mit physischer Anwesenheit zu organisieren wäre auch schwierig zu und kostspielig. Die zu Beteiligenden sind nämlich über drei Kontinente (Nord- und Südamerika einmal als separate Kontinente betrachtet) verteilt. Man stimmt ich halt über Kanäle des Internet ab (was wegen der Zeitzonen schon schwierig genug ist). Die europäischen, insbesondere die deutschen Beteiligten treffen sich auch häufiger auf den verschiedenen Events. Und wenn Mechtilde und ich in Hamburg sind, werden natürlich Markus und Matthias und meist auch andere informiert. Die einzige Ausnahme von der Regel informeller Zusammenarbeit war bei den genannten Beispielen die Umstellung auf git (s. u. 1.). Hier bedurfte es einer Abstimmung im PMC, weil Apache-Infra zu involvieren war und weil es um eine Migration weg von der Software eines anderen Apache-Projektes ging. Apache OpenOffice hat den Vorzug, dass die allermeisten Entwickler die Software selber nutzen und meist in Kontakt zu anderen Nutzern stehen. Natürlich machen wir uns auch recht intensiv Gedanken (und tauschen sie aus), wie wir die Entwicklerbasis nachhaltig verbreitern können. Der IMO erfolgversprechendste Vorschlag kam hierzu in letzter Zeit von Patricia, die mit sehr guter Begründung vorschlug, pensionierte C++-Entwickler auf unser Projekt aufmerksam zu machen. Aber bis der Same dieser Idee Früchte tragen kann, dauert es zwangsläufig etwas. Die im Projekt Aktiven erhalten keine Entlohnung und sind freiwillig ehrenamtlich tätig. In der Regel "bringen sie Geld mit". Sie sind Begeisterte und das ist IMO die beste Voraussetzung, auch andere zu begeistern. Ich will unser Projekt nicht "hochjubeln". Es ist allen, die ich kenne, bewusst, dass unser Projekt in einer prekären Situation ist - und das nicht erst seit gestern. Aber das beschränkt nicht nur stark unsere Möglichkeiten, sondern eröffnet auch jedem einzelnen Chancen - vor allem sich an interessanten Aufgaben zu erproben und zu bewähren. Unser "Bus-Faktor" [0] ist leider, was jedem bewusst ist, klein. Daher werden Neue von allen "mit offenen Armen empfangen". Aufgrund der Situation überlegt auch jeder immer wieder, wie Prozesse verbessert und die Arbeit effizienter gestaltet werden kann. Die vorgenannten Beispiele mögen als Beleg hierfür aufgefasst werden. Gruß Michael [0] https://de.wikipedia.org/wiki/Truck_Number
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