Hallo Ralph,

(mail etwas gekÃrzt)

Ich hab ja kein Problem damit, wenn fÃr Marketingmaterialien neue,
cool klingende Begriffe eingefÃhrt werden. Von mir aus soll
das Ding SuperStylist++(tm) mit dreifacher Strukturierungspower(R)
heiÃen. Von mir aus erfindet ein Maskottchen dafÃr. In den
Werbematerialien. Bitte nicht dort wo das die Benutzung erschwert.

guter Einfall! Den Begriff nehme ich doch glatt in meine nÃchsten Schulungsunterlagen auf :-) Aber im Ernst, Du redest die ganze Zeit davon, dass Du selbst nicht mit Formatvorlagen arbeitest und dass Du glaubst, dass das fÃr viele andere Ãberhaupt nicht relevant ist. Woran machst Du also fest, dass durch einen einzelnen Begriff sich das alles Ãndern wÃrde?


Nein, die Bezeichnung "Formatvorlagen und Formatierung" ist fÃr mich zu sehr an Word angelehnt. Das fÃhrt dazu, dass der Anwender denkt "aha, das kenn ich ja .. wird wahrscheinlich wieder was sein, was etwa so wie in Word funktioniert, aber nicht ganz so gut ist".


Ich weià nicht wie das in Word heiÃt oder was das in Word tut. Es
geht mir auch nicht in erster Linie um die Leute, die von Word
umsteigen, sondern um die Leute die in OpenOffice zum ersten mal
mit einem Textverarbeitungsprogramm in Kontakt kommen.

Mir geht es sehr stark darum, der klassische OOo-Benutzer ist in der Regel ein "Umsteiger". Nur die allerwenigsten Leute kommen zu OOo als erstes Office-Paket. In Unternehmen kommt das so gut wie gar nicht vor. Und seitdem der Umgang mit MS Office bereits in der Schule thematisiert wird, wird es im privaten Umfeld nicht viel anders aussehen.


Nicht jeder ist ein Word-Benutzer, nicht jeder Word-Benutzer benutzt
Stilvorlagen (ich kenne ehrlich gesagt nur wenige).

Ich leider auch. DafÃr kenne ich viele Word-zu-OOo-Umsteiger, die seitdem sie den Stylisten kennen, tatsÃchlich produktiver arbeiten und froh drum sind, endlich nicht mehr die viele Handarbeit machen zu mÃssen.


Mag alles sein. Ich kenne aus der Praxis aber auch andere Dinge, z.B.
Leute die auch nach dem zehnten Mal erklÃren es noch nicht schaffen
ihre Dokumente, die sie gespeichert haben, wiederzufinden. Die den
"Firmenstandard" einhalten, indem sie alles jedesmal neu tippen. Die Inhaltsverzeichnisse in Word hÃndisch erstellen und die Seiten abzÃhlen.
Und die trotzdem einigermaÃen produktiv arbeiten, einfach weil sie
obiges "im Schlaf" beherrschen und sich auch nicht mehr umgewohnen *wollen*.

Also... das ist nun alles andere als produktiv und gerade im Unternehmensumfeld inakzeptabel. Leider bekommen die "Chefs" hÃufig von solchen ArbeitsablÃufen nicht viel mit und wundern sich, dass ihre SekretÃrinnen stÃndig unter Stress stehen, weil sie fÃr ihren Serienbrief 2 Tage brauchen. Oftmals hilft bereits ein wenig professionelle Schulung, unabhÃngig davon, ob man mit MSO oder OOo arbeitet.


Und glaub mir, diese Leute beherrschen ihre "workarounds" nicht wirklich im Schlaf. Sobald sich eine Kleinigkeit Ãndert, stehen sie auf dem Schlauch. Die Leute, die sich nicht umgewÃhnen wollen, kÃnnen eins ganz schnell: Den Stylisten (oder wie auch immer er in Zukunft heiÃen mag) zumachen und nie wieder aufmachen.

Bei all diesen Sachen geht Zeit verloren, wenn mit direkter Formatierung gearbeitet wird.

Ja, aber es geht auch viel Zeit verloren, wenn man Leuten die das nicht wollen, komplizierte Konzepte aufzwingt.

Hier wird nichts aufgezwungen, Stylist zumachen und glÃcklich sein oder noch besser: Bald ist der Pinsel ja wieder da. Alles wird gut.


Das Problem damit ist, daà auf diese Weise OpenOffice.org immer ein Nischen-Programm fÃr Power-User bleiben wird, das Power-User
fÃr ihresgleichen gestalten. *Ich* will das nicht. Ich wÃnsche
mir zweistellige Marktanteile fÃr OpenOffice. Und die kriegst
du nie im Leben mit ausschlieÃlich oder vorwiegend Power-Usern
(soche die bereit sind zu lernen und beizutragen).

Absolut nicht, gerade diese Power-User tragen zu der Verbreitung von OOo bei. Sie machen OOo erst zu einem professionellen Werkzeug. Und professionell heiÃt keineswegs kompliziert, sondern funktionell und benutzerfreundlich. Die Diskussionen um Begriffe wie Stylist, AutoPilot oder auch die Dia/Folie-Frage zeigen, dass wir damit noch lange nicht fertig sind. Aber mit Leuten, die eine "Ist-mir-egal"-Einstellung (="Wer braucht Formatvorlagen, wenn es einen Pinsel gibt") haben, kommen solche wichtigen Diskussionen erst gar nicht auf.


Wie gesagt: aus meiner Sicht ist die Formulierung "Formate und Formatvorlagen" zu nah an der Ãhnlichen (aber weniger brauchbaren) Word FunktionalitÃt dran, was dazu fÃhrt, dass wir missverstanden werden.


Ich glaube nicht, daà dieser Begriff fÃr viele Leute mit irgendwas (d.h.
auch nicht "falsch") besetzt ist. Er ist einfach nur eine halbwegs
brauchbare Beschreibung fÃr das, was diese Stilvorlagen-Palette macht.

Wenn Du weder in Word noch in OOo mit Formatvorlagen zu tun hattest, dann glaube ich kaum, dass Du das objektiv beurteilen kannst.


SchÃnen GruÃ,

Jacqueline

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