NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 33/21 | 30. März 2021
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Umwelt/Schwalben
NABU: Die Schwalben sind zurück
Hilfe für die gefährdeten Glücksboten / Mehr Bewerbungen für
NABU-Auszeichnung „Schwalbenfreundlichen Haus“
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Berlin – Fast wäre sie Vogel des Jahres 2021 geworden: die Rauschwalbe.
Die Zweitplatzierte von Deutschlands erster öffentlicher Wahl zum Vogel
des Jahres kommt nun aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück. Leider
werden die fliegenden Glücksboten von Jahr zu Jahr weniger. Ein
Lichtblick: Immer mehr Hausbesitzende setzen sich für den
Schwalbenschutz ein. 
 
Neben der Rauch- gehört auch die Mehlschwalbe zu den häufigsten
Schwalbenarten. Mit etwa 700.000 Brutpaaren sowohl bei Rauch- als auch
bei Mehlschwalbe gibt es allerdings nur noch halb so viele Vögel wie vor
30 Jahren.  Beide Schwalbenarten stehen in der Vorwarnliste der Roten
Liste. Gründe sind das Insektensterben sowie bedingt durch die
Klimakrise Trockenheit im Winterquartier und Extremwetterereignisse auf
dem Zugweg. Hinzu kommt, dass die Vögel immer weniger Nistmöglichkeiten
finden. „Während Hausbesitzer aus Angst vor Verschmutzung die Nester der
Mehlschwalben entfernen, verschließen besorgte Bauern den Rauchschwalben
ihre Ställe, um vermeintlichen Hygieneanforderungen gerecht zu werden.
Dabei gefährden die kühnen Flugakrobaten unsere Gesundheit nicht, sind
aber auf dem Land auf genau solche Brutplätze angewiesen“, sagt
NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling.

Die Vögel fühlen sich in einer von Menschen geprägten Umgebung
grundsätzlich wohl. Die Mehlschwalbe mit ihrem leuchtend weißen
Bürzel und Bauch und dem tief gekerbten Schwanz nutzt vor allem rau
verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres
Nestes. Sie brütet gerne in Kolonien. Das bringt jedoch Kot und Reste
von Nistmaterial an Fassaden und auf dem Boden mit sich. „Viele Nester
werden daher mutwillig zerstört, dabei würde ein einen halben Meter
unterhalb der Nester angebrachtes Brett oder eine gelegentliche
Säuberung bereits wirksam Abhilfe schaffen“, so Neuling.

Rauchschwalben, die über ihre braunrote Färbung von Kehle und Stirn gut
erkennbar sind, bevorzugen Balken oder Mauervorsprünge in Ställen,
Scheunen oder Carports. Leider bleiben die notwendigen Einflugluken nach
Renovierungen zunehmend verschlossen oder sind bei Neubauten gar nicht
erst vorhanden. „Möglichst viele Lager und Ställe sollten in der warmen
Jahreshälfte nicht komplett verschlossen sein. Eine Einflugluke reicht
Rauchschwalben bereits“, so Neuling.

Gebäude mit vorhandenen und erhaltenen Nistplätzen für Schwalben werden
vom NABU als „Schwalbenfreundliches Haus“ mit einer Plakette
ausgezeichnet. Immer mehr Menschen wollen sich auf diese Weise
engagieren. Seit 2017 ist die Zahl der Bewerbungen um die Auszeichnung
von 1263 im Jahr 2017 auf 2110 (2020) gestiegen. Neuling: „Das ist auch
ein Beitrag dazu, dass sich die Bestände beider Arten in den letzten
zehn Jahren stabilisiert haben, wenn auch auf niedrigem Niveau.“






Infos zur NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“:
www.NABU.de/schwalben
( http://www.nabu.de/schwalben)   


Der NABU zeigt mit einer kostenfrei nutzbaren Grafik auf
www.NABU.de/schwalbenjahr
( http://www.nabu.de/schwalbenjahr) , wie das Jahr der Schwalben
aussieht. 


Die Grafik und Pressebilder: www.NABU.de/pressebilder_schwalben
( http://www.nabu.de/pressebilder_schwalben) 


Mit mehr als 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete
NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der
NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt,
den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und
Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die
Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher
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Für Rückfragen:


Julia Ehritt, Koordination "Schwalbenfreundliches Haus", Tel.:
+49(0)331-20155-71, schwal...@nabu.de


 Eric Neuling, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49(0)30-284984-1812,
eric.neul...@nabu.de


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