NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 47/21 | 22. April 2021
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Umwelt/Klima
NABU: Klimagipfel bringt Schwung in Klimadiplomatie 
Krüger: Europa verpasst trotz neuem Klimaziel seine Vorreiterrolle
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Berlin – Die USA sind zurück am Verhandlungstisch - anlässlich des
heute startenden Klimagipfels auf Initiative von US-Präsident Joe Biden
kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Endlich kommt wieder
Schwung in die internationale Klimadebatte. Sowohl die USA als auch
China bewegen sich in Sachen Klimaschutz. Für die Europäer bedeutet das,
den Anschluss nicht zu verlieren. Gut, dass sich die EU auf Klimagesetz
und ein neues Klimaziel einigen konnte. Für einen Beitrag zur Erreichung
des 1,5 Grad Ziels reicht das aber noch nicht aus.“ 
 
In der Nacht zu Mittwoch wurde eine Minderung von mindestens 55 Prozent
der Treibhausgase bis zum Jahr 2030 vereinbart – das EU-Parlament hatte
60 Prozent gefordert. Besonders kritisch: Erstmals können
Senkenleistungen durch Wälder und Moore gegengerechnet werden und so das
ohnehin zu schwache Minderungsziel noch weiter schmälern. „Das Klimaziel
ist viel zu gering - eingedampft und sich eines Rechentricks bedienend,
so dass die tatsächliche Minderungsleistung bei 52, 8 % im Vergleich zu
1990 liegt. Natürlich ist der Schutz von natürlichen Senken, vor allem
Wälder und Moore ist unabdinglich und muss weiter gestärkt werden.
Dies muss aber zusätzlich zur Minderung des Treibhausgasaustoßes
erfolgen. Die Rolle eines Vorreiters im internationalen Klimaschutz kann
die EU mit diesem Ziel nicht mehr spielen“ so Krüger weiter. 
 
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Klimagipfel teilnehmen.
„Noch schwächer als das neue europäische Ziel ist die Performance im
Klimaschutz der aktuellen Bundesregierung. Als Klimakanzlerin wird
Angela Merkel wohl nicht in Erinnerung bleiben. Den vielen Worten sind
schlicht zu wenige Taten gefolgt. Bei ihrer Abschiedstour vom Parkett
der Klimadiplomatie kommt sie mit leeren Händen. Die entscheidenden
Klimaschutzanstrengungen, um die Bundesrepublik auf den
1,5-Grad-Celsius-Pfad zu bringen, wird die kommende Regierung schultern
müssen. Unmittelbar nach der Wahl muss ein Klimaschutz-Sofort-Programm
kommen,“ bewertet NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz den aktuellen Stand
der deutschen Klimapolitik.


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Sebastian Scholz, NABU-Klimaexperte, 
Mobil 0172-41 79 727, E-Mail: sebastian.sch...@nabu.de


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