NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 48/21 | 28. April 2021
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Umwelt/Wolf (zum 30.4.)
NABU: Akzeptanz von Wölfen in Deutschland nach wie vor hoch
Forsa-Umfrage zum Tag des Wolfes am 30. April 
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Berlin – Die Akzeptanz von Wölfen in Deutschland ist nach wie vor hoch.
Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage, die der NABU anlässlich des
Tag des Wolfes in Auftrag gegeben hat. 2.360 Personen wurden befragt, um
zu ermitteln, ob sich mit der Zunahme des Wolfsbestandes und Ausbreitung
in weitere Bundesländer die Einstellung gegenüber Wölfen verändert hat.
„Obwohl weite Teile aus Politik, Medien und der Jagd- und Bauernlobby
das Thema Wölfe zunehmend unsachlich behandeln, hat sich die Stimmung in
der befragten Bevölkerung im Vergleich zu den Umfragen 2015 und 2018
nicht signifikant verändert“, sagt NABU-Fachbereichsleiter Naturschutz
Ralf Schulte. „Menschen in Deutschland stehen der Anwesenheit von Wölfen
nach wie vor positiv gegenüber. Wir müssen wieder lernen mit Wölfen zu
leben, dazu gehören neben Information und Aufklärung vor allem auch
Unterstützung für Nutztierhalter beim Herdenschutz.“
 
Zu den Ergebnissen:
Insgesamt 77 Prozent der Befragten finden es erfreulich, dass Wölfe
wieder hier leben, und sind der Ansicht, dass sie genauso wie auch
Füchse, Rehe oder Biber in unsere Landschaft gehören. Dass sie die
Lebensweise von Wölfen spannend finden, sagen 75 Prozent der Befragten.
Zwei Drittel (65 Prozent) der Bundesbürger teilen die Einschätzung, dass
die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt
werden. 
 
Die Menschen wurden zudem erstmals gefragt, ob es Wölfe in ihrer Region
gibt. 28 Prozent der Befragten bejahten das. Bei 52 Prozent ist dies
nicht der Fall, 20 Prozent konnten darüber keine Angaben machen. Die
Umfrage zeigt, dass in Regionen mit Wölfen die Ablehnung der Tiere nur
marginal höher ist als im Durchschnitt. Fast drei Viertel der Befragten
begrüßen auch hier die Rückkehr von Wölfen, und meinen, dass sie wie
andere Wildtiere in unsere Landschaft gehören (73 Prozent). Das ist auch
bei Befragten der Fall, die im ländlichen Raum (Ortsgröße geringer als
20.000 Einwohner) leben. „Menschen in Wolfsgebieten sind zwar eher von
der Rückkehr der Tiere betroffen – ein steiles Meinungsgefälle zwischen
Stadt und Land oder Wolfsgebiet und Nicht-Wolfsgebiet ist jedoch nicht
erkennbar“, so NABU-Wolfsexpertin Marie Neuwald. 
 
76 Prozent der Befragten gaben an, dass Wölfe selbst dann in
Deutschland leben sollen, wenn es zu Problemen kommt. Der NABU wertet
das als klares Votum für die grundsätzliche Daseinsberechtigung von
Wölfen. 65 Prozent stimmen der Aussage zu, dass einzelne Wölfe, die
Probleme verursachen, notfalls getötet werden müssen. Der NABU sieht
darin eine Aufforderung an die Länder, ein effizientes Wolfsmanagement
mit praktikablen Einzelfallentscheidungen auf die Beine zu stellen. In
Bezug auf Nutztierrisse sind 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass,
wenn diese trotz Herdenschutz passieren, der verursachende Wolf
kontrolliert getötet werden sollte. 49 Prozent lehnen diese
Vorgehensweise ab. 
 
Der NABU sieht sich durch die Umfrageergebnisse in seiner Wolfsarbeit
bestätigt: „Wölfe gehören als heimische Tiere in unsere Landschaft.
Wichtig sind sachliche Informationen, auch seitens der Medien. Von der
Politik erwarten wir, dass sie anstatt sich um Obergrenzen und Bejagung
zu streiten, sich der Unterstützung der Weidetierhaltung und des
Herdenschutzes widmet“, so Neuwald.
 
Umfrage: www.NABU.de/tdw2021
( http://www.nabu.de/tdw2021)  
Mehr Infos zum Wolf: www.NABU.de/wolf
( http://www.nabu.de/wolf)  
Pressebilder: www.NABU.de/pressebilder_wolf
( http://www.nabu.de/pressebilder_wolf)  
 
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den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und
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( http://www.nabu.de/wir-ueber-uns)  
 
Für Rückfragen:
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