------ -- MEDIENINFORMATION -- World-Information Institute -- http://world-information.org/wii
------ -- WORLD-INFORMATION CITY PARIS 2009 -- Un/Sichtbarkeit, Zugang und Zonierung der Stadt -- Internationale Konferenz diskutierte Entwicklung und Umgestaltung -- urbaner Räume in einer vernetzten Welt "Erstmals lebt die Mehrheit der Menschheit in Städten. Wir müssen der Entwicklung und Umgestaltung urbaner Räume durch neue Technologien mehr denn je kritische Beachtung schenken!" Mit einem Appell eröffnete Konrad Becker, Leiter des World-Information Instituts, die zweitägige Konferenz WORLD-INFORMATION CITY, die am 30. und 31. Mai 2009 in der Maison des Métallos im Zentrum von Paris stattfand. Nach dem Erfolg von WIC Bangalore 2005 diskutierten erneut Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Aktivismus und Raumplanung vor einem großen internationalen Publikum zentrale Fragen der Stadt als Brennpunkt globaler gesellschaftlicher Veränderungen. Den Auftakt machte John Urry, Direktor des Centre for Moblities Research (Lancaster University). "Die Mobilität von Mensch, Information und Objekten", so seine weitreichende Analyse, "hat zu einer modernen Gesellschaft geführt, die vor der Herausforderung einer enormen Energiekrise und des damit einhergehenden Klimawandels steht." Dass die neuen städtischen Geographien neue Perspektiven des politischen Handelns eröffnen müssen, postulierte auch Carlo Ratti, Direktor des SENSEable City Laboratory am MIT: "Wir sehen einer Ermächtigung der Menschen durch neue Stadtmodelle entgegen!" An neue politische Möglichkeiten der bisher Machtlosen glaubt auch Saskia Sassen, Soziologie-Professorin an der Columbia University: "Die destabilisierte Stadt ist der Ort, an dem neue Politiken entstehen können. Dabei nehmen neue Technologien eine wichtige Rolle ein, weil sie minoritären Gruppen zu einer politischen Größe verhelfen." Auch Stephen Graham, Professor an der Universität von Durham, betonte am zweiten Konferenztag die Bedeutung der Städte als Austragungsorte sozialer Konflikte: "Die unentwegte Mobilmachung von Sicherheitsorganen richtet sich zunehmend gegen die urbane Zivilbevölkerung. Soziale Bewegungen und künstlerische Projekte sind aufgerufen, sich diesem militärischen Urbanismus zu widersetzen." Eyal Weizman, Direktor des Centre for Research Architecture des Londoner Goldsmith College, beschrieb anhand der Okkupation palästinensischen Territoriums deren Zielsetzung, Herrschaft über Zerstörung und Architektur nachhaltig einzuschreiben. "Wir müssen diesen Raum wieder für die Menschenrechte beanspruchen und verhindern, dass daraus das Langzeitarchiv einer bösen Machtausübung entsteht." Bruno Latour, renommierter Soziologe und wissenschaftlicher Direktor von Sciences Po, fasste die Beiträge noch einmal in einen theoretischen Rahmen. Er erinnerte daran, dass es nicht darauf ankomme, "die globale Sphäre auf einen lokalen Punkt zu bringen", sondern insbesondere die Nutzung digitaler Technologien dazu beitragen sollten, "das Soziale wieder zusammenzufügen". Dabei sei nicht entscheidend, "wer groß oder klein sei", sondern viel mehr, "wer sich vernetzt und wer nicht". Neue Technologien verändern den kulturellen und sozialen Ausdruck der Städte und ihrer Gesellschaften. In diesem Sinne kamen auch die beiden Konferenz-Editoren Felix Stalder und Konrad Becker vom World Information-Institut zu dem strategischen Schluss: "Die Städte sind der Ground Zero des gesellschaftlichen Wandels, als Plätze der asymmetrischen Kriegsführung wie auch als Orte, wo sich neue soziale Bewegungen organisieren können. In all diesen Fällen spielen neue Technologien eine zentrale Rolle. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Zivilgesellschaft in diese Prozesse zu involvieren." ------ -- Dokumentation: -- http://world-information.org/program/paris ------ -- Rückfragehinweis: World-Information Institute Institut für Neue Kulturtechnologien/t0 ZVR 121916514 Lehargasse 11/1/8, A-1060 Wien -- Tel./Mobil: +43 (1) 522 18 34 -- off...@t0.or.at -- http://world-information.org/wii -- http://t0.or.at/ ------ -- Erklärung gemäß § 107 TKG Angesichts einer zunehmend erdrückenden Medienkonzentration leistet der nicht-kommerzielle Versand von kulturpolitischen Informationen einen wichtigen Beitrag zur Herstellung diskursiver Öffentlichkeiten. Die neuen Bestimmungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG § 107) bedeuten eine diesbezügliche Einschränkung, denn seit 1. März 2006 dürfen e-Mail-Zusendungen ausschließlich mit dem Einverständnis der EmpfängerInnen zugesendet werden. Sollten Sie keine weiteren Informationen des Instituts für Neue Kulturtechnologien/t0 beziehen wollen, so ersuchen wir Sie um eine kurze Verständigung. -- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/