[monochrom] Bei seiner Ehr.

2010-08-05 Diskussionsfäden Franz Ablinger
Karl-Heinz Grasser ist Träger des großen goldenen Ehrenzeichen am Bande für 
Verdienste um die Republik Österreich. Er bekam diese Auszeichnung des Bundes 
im Jahre 2003 verliehen. Allerdings erhalten Minister üblicherweise dieses 
Ehrenzeichen, weil man braucht Dekor am Opernball und bei Staatsanlässen.

Im Jahre 2001 wurde im Bundesgesetz über die Verleihung von Bundes-Ehrenzeichen 
die Möglichkeit geschaffen, Ehrenzeichen auch wieder abzuerkennen, falls später 
Tatsachen bekannt würden, die einer Verleihung entgegengestanden wären, oder 
falls der oder die Beliehene nachträglich ein Verhalten setzen würde, das einer 
Verleihung entgegengestanden wäre (Lex Gross).
Listigerweise gilt es aber nur für Wissenschafter und Künstler, nicht für 
Parlamentarier und Regierungsmitglieder (oder hab ich was übersehen?). 
Offensichtlich wird von der Unfehlbarkeit derselben ausgegangen.

Ich denke, es wäre Zeit darüber nachzudenken, dem einzigen Finanzminister 
weltweit, der es geschafft hat im Global Corruption Report von Transparency 
International namentlich aufzuscheinen, die Verdienste um die Republik 
abzusprechen. Als Ersatz empfehle ich die Zuerkennung eines Ehrenzeichens für 
Freiwilligenorganisationen, denn dass er sich nicht verdient gemacht hätte, ist 
ihm wohl kaum abzusprechen.

Mein längst verstorbener Urgroßvater war Träger einer Bundesauszeichnung, weil 
er als einziger Wähler der Stadt in der Volksabstimmung vom 10.April 1938 gegen 
den Anschluss Österreichs ans deutsche Reich gestimmt hat. Er entging (trotz 
beglaubigter Ahnentafel) nur knapp der Deportation. Ich schick das Blech gerne 
zurück an den Bundespräsidenten, weil offensichtlich gilt es heute nichts mehr.

/verärgert

fra

P.S.: Das Kapitel über Österreich wurde übrigens aus dem Global Corruption 
Report 2009 wieder herausgenommen (Austria: Due to ongoing developments this 
section is being updated). Baisse im Korruptionsindex?

link:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/diebilanz/585587/index.do
http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/2001_128_1/2001_128_1.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_%C3%96sterreichs
http://www.transparency.org/content/download/46187/739801


[monochrom] AW: [monochrom] Bei seiner Ehr.

2010-08-05 Diskussionsfäden Roland Gratzer
Mein längst verstorbener Urgroßvater war Träger einer Bundesauszeichnung, weil 
er als einziger Wähler der Stadt in der Volksabstimmung vom 10.April 1938 gegen 
den Anschluss Österreichs ans deutsche Reich gestimmt hat. Er entging (trotz 
beglaubigter Ahnentafel) nur knapp der Deportation. Ich schick das Blech gerne 
zurück an den Bundespräsidenten, weil offensichtlich gilt es heute nichts mehr.

- Ich bin ehrlich gesagt ein wenig überrascht, dass er dafür eine Auszeichnung 
bekommen hat. (immerhin handelt es sich hier um Österreich) Wann war denn das?




Re: [monochrom] Bei seiner Ehr.

2010-08-05 Diskussionsfäden Rainer Fuegenstein
da kommt einem doch gleich der ausspruch von billy wilder in den sinn:

preise sind wie hämorrhoiden. früher oder später bekommt sie jedes
arschloch.

(anwesende urgroßväter natürlich ausgenommen)


 Karl-Heinz Grasser ist Träger des großen goldenen Ehrenzeichen am Bande
 für Verdienste um die Republik Österreich. Er bekam diese Auszeichnung
 des Bundes im Jahre 2003 verliehen. Allerdings erhalten Minister
 üblicherweise dieses Ehrenzeichen, weil man braucht Dekor am Opernball
 und bei Staatsanlässen.

 Im Jahre 2001 wurde im Bundesgesetz über die Verleihung von
 Bundes-Ehrenzeichen die Möglichkeit geschaffen, Ehrenzeichen auch wieder
 abzuerkennen, falls später Tatsachen bekannt würden, die einer
 Verleihung entgegengestanden wären, oder falls der oder die Beliehene
 nachträglich ein Verhalten setzen würde, das einer Verleihung
 entgegengestanden wäre (Lex Gross).
 Listigerweise gilt es aber nur für Wissenschafter und Künstler, nicht
 für Parlamentarier und Regierungsmitglieder (oder hab ich was
 übersehen?). Offensichtlich wird von der Unfehlbarkeit derselben
 ausgegangen.

 Ich denke, es wäre Zeit darüber nachzudenken, dem einzigen
 Finanzminister weltweit, der es geschafft hat im Global Corruption
 Report von Transparency International namentlich aufzuscheinen, die
 Verdienste um die Republik abzusprechen. Als Ersatz empfehle ich die
 Zuerkennung eines Ehrenzeichens für Freiwilligenorganisationen, denn dass
 er sich nicht verdient gemacht hätte, ist ihm wohl kaum abzusprechen.

 Mein längst verstorbener Urgroßvater war Träger einer
 Bundesauszeichnung, weil er als einziger Wähler der Stadt in der
 Volksabstimmung vom 10.April 1938 gegen den Anschluss Österreichs ans
 deutsche Reich gestimmt hat. Er entging (trotz beglaubigter Ahnentafel)
 nur knapp der Deportation. Ich schick das Blech gerne zurück an den
 Bundespräsidenten, weil offensichtlich gilt es heute nichts mehr.

 /verärgert

 fra

 P.S.: Das Kapitel über Österreich wurde übrigens aus dem Global
 Corruption Report 2009 wieder herausgenommen (Austria: Due to ongoing
 developments this section is being updated). Baisse im Korruptionsindex?

 link:
 http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/diebilanz/585587/index.do
 http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/2001_128_1/2001_128_1.pdf
 http://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_%C3%96sterreichs
 http://www.transparency.org/content/download/46187/739801