Re: [Talk-de] Nutzung von Luftbildern des Bayrischen Landesamts für Vermessung und Geoinformation in OpenStreetMap

2008-06-11 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Mittwoch, 11. Juni 2008 schrieb André Reichelt:
 Deshalb hoffe ich, ein Ortskundiger wird das nachtragen und wenn hier Lokal
 im Umkreis von 30km ein neuer Track auftaucht, mache ich den auch erstmal
 highway=road. Das ist nichts anderes, also vom Liftbild abzuzeichnen.

Ja. Meine Meinung: Lass das bitte bleiben.

GPS-tracks hochladen ist prima. Zumindest wenn man halbwegs sagen kann dass 
das auch Straßen sind und nicht jemand z.B. mit dem Fahrrad einfach querbeet 
gefahren ist.

Aber einfach wild alles was auf Luftbild oder laut GPS-track vielleicht eine 
Straße sein könnte nachzutragen wirkt bei mir als absoluter 
Motivationskiller.

Es gibt doch nichts besseres als einen weißen Fleck auf der Karte in was 
brauchbares zu wandeln. Wenn sich das jetzt darauf reduziert, dass ich nur 
noch die letzten 100 Meter Feldweg nachtrage und den Rest von road nach 
track/uncalssified oder sowas umwandle, dann motiviert mich das gar nicht. 

Wenn du ne Straße nicht selbst gesehen hast, dann trag sie nicht ein. 
zusätzliche GPS-Tracks helfen selbstverständlich später beim Eintragen. Aber 
wenn ich eh nochmal hin muss, dann will ich für meine Arbeit nachher auch die 
Karte verbessert sehen.

Ich hab mir mein Gebiet hier im Umkreis ein bisschen eingeteilt. Dabei hab ich 
auch gesehen, dass mir jemand anderes eine Ecke abgenommen hat. Das ist 
klasse. Aber du hast mir einzelne Waldwege ohne Zusammenhang als highway=road 
gemacht. Das ist IMHO scheisse. Es sieht jetzt erstmal doof aus und 
verringert den Aufwand den ich damit habe kein Stück. Aber es schmälert 
deutlich das Erfolgserlebnis. 

Oder anders gesagt: Ich möchte gerne die Phase auskosten, in dem man weiße 
Flecken in ne Landkarte verwandelt. Die Korrektur-Phase kommt früh genug.

Gruß, Bernd

-- 
Werbeplakat von Hornbach (Baumarkt-Kette):
Danke Daniel. Für uns bist du der Superstar: Deutliches Umsatzplus
bei Dämm-Material und Lärmschutz seit Beginn von
Deutschland sucht den Superstar


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.
___
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de


Re: [Talk-de] Nutzung von Luftbildern des Bayrischen Landesamts für Vermessung und Geoinformation in OpenStreetMap

2008-06-11 Diskussionsfäden Andreas Jacob
Am Mittwoch, 11. Juni 2008 23:22:36 schrieb grungelborz:
 Bernd Wurst schrieb:
  Es gibt doch nichts besseres als einen weißen Fleck auf der Karte in was
  brauchbares zu wandeln. Wenn sich das jetzt darauf reduziert, dass ich
  nur noch die letzten 100 Meter Feldweg nachtrage und den Rest von road
  nach track/uncalssified oder sowas umwandle, dann motiviert mich das gar
  nicht.

 Unter http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk/2008-May/026284.html
 gibts eine Statistik die Bernds Meinung untermauert:

Schöne Übersichten, welche da erstellt worden sind.

 Zitat: Now, London gets quite dark at some spots... More remarkably,
 this picture
 shows that data imports dramatically decrease mapping activity (or so it
 seems): not only the Netherlands show relatively little activity, also
 Osnabrück looks quiet (compare for example to the Ruhr area or the area
 between Brussels and Antwerp). Still, in my opinion, these imported
 areas are far from complete.

 D.h. unvollständig gemappte Gebiete scheinen Mapper eher abzuschrecken.
 Dazu sollten auch von Luftbildern abgezeichnete Gebiete gehöhren.

Gilt IMHO nur so lange, wie es noch große weiße Flecken auf der Karte gibt. 
Denn das ist ja das Ziel, diese Flecken zu beseitigen. Aber wenn die Aussagen 
von dir und Bernd wirklich für die Mehrheit der am Projekt mitarbeitenden 
zutreffen sollte, dann haben wir nach Erreichen der optischen 
Vollständigkeit ein echtes Problem. Die zwei Big Player gehen ja immer von 
10-20% Änderungen pro Jahr im Wegenetz aus. Spätestens 5 Jahre nach erreichen 
dieser optischen Vollständigkeit, würden wir also ca. 50% der Daten des 
Projektes als veraltet und nicht mehr als die Realität abbildend einstufen 
müssen, da ja die Motivation der ungemappten Gebiete weggefallen ist.

 Ich mappe in solche Gebiete auch nur ungern. Oft sind z.B. von
 Luftbildern  Privatwege oder grade4-tracks abgezeichnet die man beim
 Abfahren ignoriert (ich mappe mit Kamera, ohne Karte). 

Weshalb ignorierst du diese Wege? Du kannst doch auch davon ein Foto machen, 
und bei einem Privatweg dann access=privat/no und/oder highway=service daraus 
machen.

 Wenn man dann am 
 Computer sitzt weiß man nicht was man mit diesen Wegen manchen soll.
 Vernünftig wäre IMO löschen aber das soll man ja nicht.

Wieso löschen? Der Weg ist doch da. Und die Information, dass dies jetzt eine 
private Zufahrt ist, hast du auch gesammelt. Warum willst du ihn dann nicht 
bearbeiten?

 Für den Anwender sind abgezeichnete oder aus GPS-Daten automatisch
 generierte Wege IMO wertlos.

Ja, aber nur für den Anwender, welcher selber nicht am Projekt mitarbeiten 
möchte, sondern nur die Daten nutzen. Für alle anderen ist ein highway=road 
doch ein Zeichen, dass es an dieser Stelle noch ein Informationsdefizit gibt, 
welches man füllen sollte.

 Z.b:
 http://informationfreeway.org/?lat=48.2273571492482lon=11.849633911232862;
zoom=14layers=B000F000F Die Tracks um Lausbach wurden wahrscheinlich
 automatisch mit GPS tracks generiert. Die Frage: Wie komme ich mit dem Auto
 nach Lausbach. Mit Google kann mans rausfinden.

Hier scheint ein Mapper IMHO einfach nur einen Fehler gemacht zu haben, und 
einen highway falsch klassifiziert zu haben. Aber soetwas kommt vor. Und es 
fällt dir sogar auf, obwohl ja das Gebiet von Ferne betrachtet als gemaped 
erscheint. Also hast auch du noch andere Motivationen als nur die weißen 
Flecken auf der Karte. Und das ist auch gut so. :-)

Weil weiterhin gilt natürlich auch nicht, dass nur weil ein Gebiet einmal 
vollständig erfasst worden ist, dass sich die Daten jetzt nicht mehr ändern. 
So schrieb ja Gerhard z.B. dass einige der geteerten Feldwege in seinem 
Mappinggebiet für den Autoverkehr gesperrt worden sind. Aber diese Änderung 
würdest du ja evtl. gar nicht mitbekommen, weil du noch am Vervollständigen 
der fehlenden Daten bist.

Wie schon in anderen Mails angedeutet, sehe ich es als sehr wahrscheinlich an, 
dass sichtbare Fehler in den Karten (dazu zähle ich jetzt einmal eine von 
einem Luftbild angezeichnete Straße, welche als road getaged wurde) eher 
jemand bisher unbeteiligtes aus der Reserve locken, als noch nicht vorhandene 
Gebiete. 

 http://informationfreeway.org/?lat=48.236447702757346lon=11.61711862651123
4zoom=15layers=B000F000F:

 Hier sind von Luftbildern abgezeichnete Wege in einem militärischen
 Sperrgebiet. Am Boden verifizieren kann man die nicht. Was tun?

Ich glaube für militärische Sperrgebiete ist noch nicht wirklich eine 
Übereinkunft vorhanden. Aber wenn du schon weist, dass es eine Straße durch 
ein solches geht, dann kannst du ja auch hier schon einmal die Access Tags 
entsprechend auf no setzen. Bin mir gar nicht sicher ob es ein military oder 
army = yes gibt. Aber ich sehe da nicht so die Probleme

Gruß Andreas

___
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de


Re: [Talk-de] Nutzung von Luftbildern des Bayrischen Landesamts für Vermessung und Geoinformation in OpenStreetMap

2008-06-11 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Donnerstag, 12. Juni 2008 schrieb Andreas Jacob:
 Gilt IMHO nur so lange, wie es noch große weiße Flecken auf der Karte gibt.
 Denn das ist ja das Ziel, diese Flecken zu beseitigen. Aber wenn die
 Aussagen von dir und Bernd wirklich für die Mehrheit der am Projekt
 mitarbeitenden zutreffen sollte, dann haben wir nach Erreichen der
 optischen
 Vollständigkeit ein echtes Problem. 

Nein. Es sind nur zweierlei Arten von Arbeit. Entweder ich geh mit dem GPS rum 
und kann nachher im Optimalfall mehrere Kilometer Wegenetz eintragen oder ich 
bin ortsansässig und weiß dass die da grade was umbauen und brenne schon auf 
die Eröffnung, dass ich das neu eintragen kann.
 
Im zweiten Fall geh ich nicht mit der Motivation vor, dass ich weiße Stellen 
füllen will sondern ist geh mit der Motivation los, diesen Fehler als erster 
Kartenanbieter dieser Welt beheben zu können.


Die Situation wie jetzt grade, dass ich losgehe und bisher nicht erfasste 
Straßen und Feldwege tracke und diese dann auf 70% der Strecke schon völlig 
sinnfrei als road eingetragen sind, gibt es dann nicht mehr. Eine 
Umklassifizierung ist doch eher selten, meist wird am Verlauf was geändert 
und dann lohnt sich das tracken auch.

Der Knackpunkt für mich ist:
Wenn Änderungen an den Straßen kommen, dann ist die Motivation auf jeden Fall 
wieder da, denn dann können wir SCHNELLER SEIN als die Big-Player. Und das 
ist doch Motivation pur.


 Die zwei Big Player gehen ja immer von 
 10-20% Änderungen pro Jahr im Wegenetz aus. 

Das mag für die Autobahnen gelten (auch wenn ich das in diesem Größenordnung 
nicht glaube). Bei uns hier in der Kleinstadt wurde am Verlauf des Wegenetz 
seit 20 Jahren nichts wesentliches mehr geändert. Ich hab neulich ne Kreuzung 
zu nem Kreisverkehr gemacht, am Tag nach dem Umbau. Dafür musste ich 20 
Kilometer fahren. Sonst habe ich im letzten Jahr in meiner Region genau 
nichts mitbekommen, was wirklich geändert werden sollte.

Bzgl. unserer POIs ändert sich vermutlich mehr (Gaststätten, Briefkästen, 
Telefonzellen, aber davon war hier ja nicht die Rede), dafür aber an unseren 
Feldwegen weniger.

Ich glaube diese 10% nicht und finde das maßlos übertrieben. 


 Spätestens 5 Jahre nach 
 erreichen dieser optischen Vollständigkeit, würden wir also ca. 50% der
 Daten des Projektes als veraltet und nicht mehr als die Realität abbildend
 einstufen müssen, da ja die Motivation der ungemappten Gebiete weggefallen
 ist.

Nein, s.o. Fehler schneller zu korrigieren als die Großen ist allemal 
Motivation genug. 

Mich demotiviert die Arbeit, mehr Fehler von anderen Mappern zu korrigieren 
als Daten selbst einzutragen. 


Ach und noch was:
Die Luftbilder sind i.d.R. 3-5 Jahre alt. 30-50% der Straßen-Daten darauf sind 
nach deinem Verständnis also für'n Allerwertesten weil schon lange veraltet.

Gruß, Bernd

-- 
Erfahrung heisst garnichts. Man kann eine Sache auch 35 Jahre lang
schlecht machen.  -  Kurt Tucholsky (dt. Schriftsteller)


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.
___
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de


Re: [Talk-de] Nutzung von Luftbildern des Bayrischen Landesamts für Vermessung und Geoinformation in OpenStreetMap

2008-06-10 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Dienstag, 10. Juni 2008 schrieb FreeWorld:
 Ich frag mich halt die ganze Zeit, was die Landesvermessungsämter
 überhaupt von OSM denken. Möglicherweise interessiert die das kein
 bisschen, was wir da so machen, auch mit Hilfe ihrer Luftbilder
 eventuell. Vielleicht sind sie auch ziemlich angepisst, wenn wir ihnen
 mehr oder weniger Arbeit und Einnahmen wegnehmen - ich weiß es nicht.

Ich gehe stark von letzterem aus, denn immerhin ist das ihre einnahmequelle, 
das Verkaufen von Kartendaten.

Gruß, Bernd

-- 
Die Unmenschlichkeit des Computers beruht darauf, dass er, richtig
programmiert und einwandfrei funktionierend, so absolut ehrlich ist.
  -  Isaac Asimov (am. Schriftsteller)


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.
___
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de


Re: [Talk-de] Nutzung von Luftbildern des Bayrischen Landesamts für Vermessung und Geoinformation in OpenStreetMap

2008-06-10 Diskussionsfäden Sven Geggus
Karl Eichwalder [EMAIL PROTECTED] wrote:

 Man muss keineswegs sofort hüpfen, wenn eine behörde irgendetwas
 verlauten lässt.  Die verwendung von öffentlich zugänglichen luftbildern
 als quellen für das erstellen von karten ist keine
 urheberrechtverletzung.  Mir ist jedenfalls kein entsprechendes urteil
 bekannt.

Eben, man bewegt sich hier allenfalls in einer rechtlichen Grauzone. Es geht
ja eben gerade nicht um das abzeichnen von Topokarten.

Gruss

Sven

-- 
If we want hardware to work to its full potential, we need to claim to
be a recent version of Windows. (Matthew Garrett)

/me is [EMAIL PROTECTED], http://sven.gegg.us/ on the Web

___
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de


Re: [Talk-de] Nutzung von Luftbildern des Bayrischen Landesamts für Vermessung und Geoinformation in OpenStreetMap

2008-06-10 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Dienstag, 10. Juni 2008 schrieb Florian Lohoff:
 Was da passiert ist das der Staat 2 mal kassieren moechte und sich absolut
 innovationsfeindlich verhaelt. Geodaten sind nunmal ein essentieller
 schluessel zu vielen zukuenftigen entwicklungen.

Ob Geodaten oder universitäre Forschungsergebnisse. Dass dies eigentlich 
skandalös ist, weiß man seit Jahren. Ist aber trotzdem so.

Gruß, Bernd

-- 
Conny Ja, Nein, Vielleicht... Ich kann mich nicht entscheiden...
mAZZe warte ich werf ne SD-Karte
Bo_Wallace Willkommen in der Hitech-Generation  -  german-bash.org


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.
___
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de