[Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-19 Diskussionsfäden Johannes Eiseler


Hallo Karl sehr gut zusammengefasst, vielleicht noch etwas präzisiert:
 Verfahren mit Bezugspunkt zur Korrektur gibt es viele. Das wohl bekannteste 
 ist DGPS. Hier werden die Korrekturdaten durch i.d.R. geostation?re 
 Satelliten ?bermittelt, weshalb man sie in h?heren Breiten (vom Boden aus) 
 auch sehr schlecht empfangen kann.
 
 Die Landesvermessungs?mter in Deutschland ?bermitteln Korrekturdaten z.B. per 
 Funk. Es gibt wohl drei Verfahren, die unterschiedlich teuer sind, und die 
 eine Genauigkeit von bis zu einem Zentimeter erlauben sollen. Je nach 
 Variante bezahlt man die Lizenzgeb?hren ?ber den GPS-Empf?nger oder nach Zeit 
 oder abgerufener Datenmenge oder so. Kann man alles unter http://www.sapos.de 
 nachlesen.
IMHO ist beides DGPS.
Vereinfacht erklärt funktioniert das so:
Eine Bodenstation empfängt die Signale aller ihr empfangbaren 
Satelliten. Da sie weiß wo sie ist, kann sie sagen welcher Satellit 
welche (ortsabhängige) Abweichung  hat. Diese Daten schickt sie 
irgendwie (Satellit z.B. egnos, oder über Funk (mehr, schnellere Daten) 
oder über Internet) an den GPS Empfänger. Dieser rechnet die 
Korrekturdaten zu seinen Daten und voila, ist genauer. Und zwar umso 
genauer je näher er an der jeweiligen Bodenstation ist und je mehr Daten 
übertragen werden können.
Bei Egnos sind es einfach mehr Bodenstationen und ein Netz von 
Korrekturdaten.

Hierzu mein Hausfrauen-Tipp ohne Basteln:
(siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Egnos)
Wer einen GPS Empfänger mit Egnos hat aktivieren diesen(!) und gönne ihm 
ab und zu einen Blick nach Süden zum Horizont, (Süden ist da wohin auch 
die Satschüsseln ausgerichtet sind :-) ), damit er die EGNOS Signale 
empfangen kann. Macht ungemein genauer.


 
 Man kann so etwas aber auch selber basteln. Wenn man ein Ger?t hat, das die 
 GPS-Rohdaten herausr?ckt. Die ESA bietet z.B. die EGNOS-Korrekturdaten zum 
 kostenlosen Download an. Damit kann man immerhin schon mal die 
 DGPS-Korrekturen in Rahmen eines Postprocessings ber?cksichtigen. Oder man 
 hat eine eigene Basisstation, die ihre Koordinaten genau kennt und ebenfalls 
 die GPS-Rohdaten herausr?ckt. 

Hoffe eher, dass da mal was kommt. GPS + UMTS sollte eigentlich gehen.

Grüße, Johannes

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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-19 Diskussionsfäden Rolf Meyerhof
Hallo Johannes ,

DGPS ist gut beschrieben. Auf vielen Rundfunksendern wird ein DGPS Signal im 
RDS Blöck mit übertragen und kann mit einem RDS-Decoder empfangen werden.
Gruß
Rolf

-Ursprüngliche Nachricht-
Von: talk-de-boun...@openstreetmap.org 
[mailto:talk-de-boun...@openstreetmap.org] Im Auftrag von Johannes Eiseler
Gesendet: Donnerstag, 19. November 2009 14:01
An: talk-de@openstreetmap.org
Betreff: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?



Hallo Karl sehr gut zusammengefasst, vielleicht noch etwas präzisiert:
 Verfahren mit Bezugspunkt zur Korrektur gibt es viele. Das wohl bekannteste 
 ist DGPS. Hier werden die Korrekturdaten durch i.d.R. geostation?re 
 Satelliten ?bermittelt, weshalb man sie in h?heren Breiten (vom Boden aus) 
 auch sehr schlecht empfangen kann.
 
 Die Landesvermessungs?mter in Deutschland ?bermitteln Korrekturdaten z.B. per 
 Funk. Es gibt wohl drei Verfahren, die unterschiedlich teuer sind, und die 
 eine Genauigkeit von bis zu einem Zentimeter erlauben sollen. Je nach 
 Variante bezahlt man die Lizenzgeb?hren ?ber den GPS-Empf?nger oder nach Zeit 
 oder abgerufener Datenmenge oder so. Kann man alles unter http://www.sapos.de 
 nachlesen.
IMHO ist beides DGPS.
Vereinfacht erklärt funktioniert das so:
Eine Bodenstation empfängt die Signale aller ihr empfangbaren 
Satelliten. Da sie weiß wo sie ist, kann sie sagen welcher Satellit 
welche (ortsabhängige) Abweichung  hat. Diese Daten schickt sie 
irgendwie (Satellit z.B. egnos, oder über Funk (mehr, schnellere Daten) 
oder über Internet) an den GPS Empfänger. Dieser rechnet die 
Korrekturdaten zu seinen Daten und voila, ist genauer. Und zwar umso 
genauer je näher er an der jeweiligen Bodenstation ist und je mehr Daten 
übertragen werden können.
Bei Egnos sind es einfach mehr Bodenstationen und ein Netz von 
Korrekturdaten.

Hierzu mein Hausfrauen-Tipp ohne Basteln:
(siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Egnos)
Wer einen GPS Empfänger mit Egnos hat aktivieren diesen(!) und gönne ihm 
ab und zu einen Blick nach Süden zum Horizont, (Süden ist da wohin auch 
die Satschüsseln ausgerichtet sind :-) ), damit er die EGNOS Signale 
empfangen kann. Macht ungemein genauer.


 
 Man kann so etwas aber auch selber basteln. Wenn man ein Ger?t hat, das die 
 GPS-Rohdaten herausr?ckt. Die ESA bietet z.B. die EGNOS-Korrekturdaten zum 
 kostenlosen Download an. Damit kann man immerhin schon mal die 
 DGPS-Korrekturen in Rahmen eines Postprocessings ber?cksichtigen. Oder man 
 hat eine eigene Basisstation, die ihre Koordinaten genau kennt und ebenfalls 
 die GPS-Rohdaten herausr?ckt. 

Hoffe eher, dass da mal was kommt. GPS + UMTS sollte eigentlich gehen.

Grüße, Johannes

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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-19 Diskussionsfäden Florian Lohoff
On Thu, Nov 19, 2009 at 02:18:39PM +0100, Rolf Meyerhof wrote:
 Hallo Johannes ,
 
 DGPS ist gut beschrieben. Auf vielen Rundfunksendern wird ein DGPS Signal im
 RDS Blöck mit übertragen und kann mit einem RDS-Decoder empfangen werden.

Hast du da nen beispiel? Ich habe mich eh mit RDS beschaeftigt und einen
extraktor fuer TMC daten aus dem DVB signal gebaut - Wenn ich da noch
DGPS finden wuerde...

Weisst du die RDS Gruppen und message types?

Flo
-- 
Florian Lohoff f...@rfc822.org
Es ist ein grobes Missverständnis und eine Fehlwahrnehmung, dem Staat
im Internet Zensur- und Überwachungsabsichten zu unterstellen.
- - Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble -- 10. Juli in Berlin 


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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-19 Diskussionsfäden Stefan Dettenhofer (StefanDausR)
Hallo Flo,

Florian Lohoff schrieb:
 Weisst du die RDS Gruppen und message types?
   

Meist Du so etwas?
http://www.qsl.net/dk7in/RASANT.html

Gruß,
Stefan



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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-19 Diskussionsfäden Karl Weber
Hallo,

Am Donnerstag, 19. November 2009 14:18 schrieb Rolf Meyerhof:
 Hierzu mein Hausfrauen-Tipp ohne Basteln:
 (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Egnos)
 Wer einen GPS Empfänger mit Egnos hat aktivieren diesen(!) und gönne ihm
 ab und zu einen Blick nach Süden zum Horizont, (Süden ist da wohin auch
 die Satschüsseln ausgerichtet sind :-) ), damit er die EGNOS Signale
 empfangen kann. Macht ungemein genauer.

Hierzu meine praktischen Erfahrungen der letzten etwa 2,5 Monate:

DGPS immer aktiviert, 
64594 Positionsbestimmungen ohne DGPS (SPS mode),
1745 Positionsbestimmungen mit DGPS (DGPS mode)

Mein Logger sagt mir zu jedem Fix, wie er erfolgte (SPS mode, DGPS mode, ...) 

Wanderungen knapp oberhalb des 50 Breitengrades, den MTK II (QSTARZ BT-Q1000X) 
mit einer Mütze waagerecht auf dem Kopf getragen -- damit mein Körper 
keinerlei Abschattung liefert. Das Gelände war flach, die Abschattung durch 
Bäume immer etwa gleich. (Ohne die Bäume hätte der Logger also immer den 
ganzen Himmel gesehen. Hügel gibt es hier nicht.) DGPS hat an einem ganzen 
Tag und etwa 10 Minuten am Stück an einem zweiten Tag funktioniert, sonst gar 
nicht. Die mit DGPS ermittelten Tracks lassen rein optisch nur mit gutem 
Willen eine höhere Genauigkeit erahnen, sie könnte -- sofern vorhanden -- nur 
mit einer mathematischen Analyse einwandfrei nachgewiesen werden. Vielleicht 
bin ich da aber auch zu vorsichtig. (Der Wunsch soll ja nicht Vater des 
Gedankens sein...)

Woran die magere DGPS Ausbeute liegt, weiß ich noch nicht.  Könnte es mit dem 
Wetter zusammenhängen? An den Tagen, als DGPS funktioniert hat, war der 
Himmel strahlend blau, sonst immer bewölkt Zugegeben, die 10 Minuten des 
zweiten Tages könnten schon mit dem Gelände zusammenhängen, der ganze erste 
Tag aber nicht (da war zu viel Wald unterwegs).

Wenn es an den Bäumen liegt, sollte ich es bald wissen: die verlieren nämlich 
gerade alle ihre Blätter. Ich gehe mal davon aus, daß Laubbäume ohne Blätter 
nicht mehr so sehr stören sollten 

Leider spuckt mein Gerät keine GPS-Rohdaten aus :-(

/Karl

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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-19 Diskussionsfäden Johannes Eiseler
Karl Weber schrieb:
 Hallo,
 
 Am Donnerstag, 19. November 2009 14:18 schrieb Johannes:
 Hierzu mein Hausfrauen-Tipp ohne Basteln:
 (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Egnos)
 Wer einen GPS Empfänger mit Egnos hat aktivieren diesen(!) und gönne ihm
 ab und zu einen Blick nach Süden zum Horizont, (Süden ist da wohin auch
 die Satschüsseln ausgerichtet sind :-) ), damit er die EGNOS Signale
 empfangen kann. Macht ungemein genauer.
 
 Hierzu meine praktischen Erfahrungen der letzten etwa 2,5 Monate:
 
 DGPS immer aktiviert, 
 64594 Positionsbestimmungen ohne DGPS (SPS mode),
 1745 Positionsbestimmungen mit DGPS (DGPS mode)
 
 Mein Logger sagt mir zu jedem Fix, wie er erfolgte (SPS mode, DGPS mode, ...) 
 
 Wanderungen knapp oberhalb des 50 Breitengrades, den MTK II (QSTARZ 
 BT-Q1000X) 
 mit einer Mütze waagerecht auf dem Kopf getragen -- damit mein Körper 
 keinerlei Abschattung liefert. Das Gelände war flach, die Abschattung durch 
 Bäume immer etwa gleich. (Ohne die Bäume hätte der Logger also immer den 
 ganzen Himmel gesehen. Hügel gibt es hier nicht.) DGPS hat an einem ganzen 
 Tag und etwa 10 Minuten am Stück an einem zweiten Tag funktioniert, sonst gar 
 nicht. Die mit DGPS ermittelten Tracks lassen rein optisch nur mit gutem 
 Willen eine höhere Genauigkeit erahnen, sie könnte -- sofern vorhanden -- nur 
 mit einer mathematischen Analyse einwandfrei nachgewiesen werden. Vielleicht 
 bin ich da aber auch zu vorsichtig. (Der Wunsch soll ja nicht Vater des 
 Gedankens sein...)
 
 Woran die magere DGPS Ausbeute liegt, weiß ich noch nicht.  Könnte es mit dem 
 Wetter zusammenhängen? An den Tagen, als DGPS funktioniert hat, war der 
 Himmel strahlend blau, sonst immer bewölkt Zugegeben, die 10 Minuten des 
 zweiten Tages könnten schon mit dem Gelände zusammenhängen, der ganze erste 
 Tag aber nicht (da war zu viel Wald unterwegs).
 
 Wenn es an den Bäumen liegt, sollte ich es bald wissen: die verlieren nämlich 
 gerade alle ihre Blätter. Ich gehe mal davon aus, daß Laubbäume ohne Blätter 
 nicht mehr so sehr stören sollten 
 
 Leider spuckt mein Gerät keine GPS-Rohdaten aus :-(
 
 /Karl
 
 

Hallo Karl,
die Kappe ist schon mal gut, grundsätzlich. Aber weder sie noch DGPS 
helfen Dir im Wald. (Ausser dem sehr theoretischen Fall, dass Du eine 
DGPS Station neben Dir hättest). Wenn Du nur einen (kleinen) Teil des 
Himmels sehen kannst ist schlecht für GPS. Die Empfänger werden zwar 
immer besser, aber für eine exakte Bestimmung brauchst Du 
Sichtverbindung zu mind. 4 Satelliten. Bäume ohne Blätter sind auf jeden 
Fall besser. Ob gut, bleibt abzuwarten. Und DGPS hast Du nur (wenn ich 
richtig vermute Egnos) wenn Du Sichtverbindung nach Süden knapp über den 
Horizont hast (ich glaube so 15°-30° drüber waren das).
Also als praktischer Tipp, viel besser als Kappe geht nicht (ausser 
vielleicht einem Stock, möglichst hoch über den Bäumen).
Die Superduper-GPS willst Du auch nicht haben, mal vom Preis abgesehen, 
brauchen die für ne Bestimmung einfach zu lang. Herbst und Winter werden 
Dir da sicher mehr helfen, ohne Blätter ist es besser.

Grüße, Johannes

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[Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Johann H. Addicks
Irgendwie klingt das nach Schlangenöl:
http://hacknmod.com/hack/diy-real-time-gps-receiver-with-incredible-accuracy/

-jha-


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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Toni Erdmann
Johann H. Addicks schrieb:
 Irgendwie klingt das nach Schlangenöl:
 http://hacknmod.com/hack/diy-real-time-gps-receiver-with-incredible-accuracy/
 

Traditional GPS receivers have a significant delay when they transmit
signals to a satellite.

Nachdem ich das gelesen hatte ... war's aus mit dem Interesse.

Galileo-Niveau, oder wie heisst die Sendung bei Pro7 (RTL, SAT1, ...)
mit dem pseudo-wissenschaftlichen Anspruch?

Toni

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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Michael Sauer


 Galileo-Niveau, oder wie heisst die Sendung bei Pro7 (RTL, SAT1,
 ...) mit dem pseudo-wissenschaftlichen Anspruch?

Hallo Toni,

es gibt aber GPS Geräte, die besser als, glaub ich 30 cm, garantiert  
auflösen.

Ich habe aber nicht nach dem Preis gefragt. Die sehen wie kleine Ufos auf  
der Stange aus.

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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Frank Sautter
Johann H. Addicks schrieb:
 Irgendwie klingt das nach Schlangenöl:
 http://hacknmod.com/hack/diy-real-time-gps-receiver-with-incredible-accuracy/

da ist aber was dran. hier ist die eigentliche projektseite
http://gpspp.sakura.ne.jp/rtklib/rtklib_beagleboard.htm

bei beagleboard hat es das projekt auf die homepage geschafft:
http://beagleboard.org/

und make schreibt auch etwas dazu
http://blog.makezine.com/archive/2009/11/diy_real_time_kinematic_gps.html

und wikipedia zu RTK
http://en.wikipedia.org/wiki/Real_Time_Kinematic

grüße
  frank


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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Franz Eugen Hagenow
Am 18. November 2009 12:05 schrieb Michael Sauer 
michael.openstreet...@suesz.de:

 es gibt aber GPS Geräte, die besser als, glaub ich 30 cm, garantiert
 auflösen.


Bereits vor mehreren Jahren habe ich in einem Vortrag eines
Vermessungsingenieurs erfahren, dass dort mit den entsprechenden Geräten per
GPS Positionsbestimmungen im 1-cm-Bereich möglich sind. Gerätekosten damals
im 5-stelligen Bereich.

Außerdem - wie bei hacknmod.com geschrieben::
'Real Time Kinematic http://en.wikipedia.org/wiki/Real_Time_Kinematic GPS
receivers, however,  use multiple receiving stations (and a base station)'

Was sagen die Vermessungsingenieure hier?
Ich kann mich auch nochmal nach dem derzeitigen Stand der (GPS-)Technik im
Vermessungswesen erkundigen.

Gruß, TFEC
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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden marcus.wolschon
On Wed, 18 Nov 2009 12:14:20 +0100, Frank Sautter
openstreet...@sautter.com wrote:
 Johann H. Addicks schrieb:
 Irgendwie klingt das nach Schlangenöl:

http://hacknmod.com/hack/diy-real-time-gps-receiver-with-incredible-accuracy/
 
 da ist aber was dran. hier ist die eigentliche projektseite
 http://gpspp.sakura.ne.jp/rtklib/rtklib_beagleboard.htm
 
 bei beagleboard hat es das projekt auf die homepage geschafft:
 http://beagleboard.org/
 
 und make schreibt auch etwas dazu
 http://blog.makezine.com/archive/2009/11/diy_real_time_kinematic_gps.html
 
 und wikipedia zu RTK
 http://en.wikipedia.org/wiki/Real_Time_Kinematic

Das Projekt und die Webseite gingen auch schon auf der Mailing-Liste
des Paparazzi Autopiloten rum.
Das Teil braucht einen zweiten Empfänger an einer EXAKT bekannten Positon
in der Nähe.
Bringt uns also nicht.

Marcus

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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Toni Erdmann
Michael Sauer schrieb:
 
 Galileo-Niveau, oder wie heisst die Sendung bei Pro7 (RTL, SAT1,
 ...) mit dem pseudo-wissenschaftlichen Anspruch?
 
 Hallo Toni,
 
 es gibt aber GPS Geräte, die besser als, glaub ich 30 cm, garantiert  
 auflösen.
 
 Ich habe aber nicht nach dem Preis gefragt. Die sehen wie kleine Ufos auf  
 der Stange aus.

Ja, das stimmt. Die arbeiten nach dem D-GPS-Prinzip.
Dabei wird AFAIK über Mittelwelle von einem stationären Punkt
eine Korrekturinformation gesendet, die der Empfänger nutzt
um die Genauigkeit der GPS-Signale zu erhöhen.
Der stationäre Punkt kennt seine Position natürlich seeehr
genau (auch ohne GPS) und kann daher die Korrekturen
berechnen.

Eine Bekannte arbeitet bei einem Vermessungsunternehmen, die u.a.
für die Stadtwerke München die Verlegung (auch von A nach B wegen
Tunnelbau) von Gas-,Wasser- und Stromleitungen dokumentieren.

Aber: ein GPS-Emfänger senden keine Signale an die Satelliten!
Das war mein Zitat.

Toni

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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Wolfgang
Hallo,
Am Mittwoch 18 November 2009 12:17:34 schrieb Franz Eugen Hagenow:
 Am 18. November 2009 12:05 schrieb Michael Sauer 

 michael.openstreet...@suesz.de:
  es gibt aber GPS Geräte, die besser als, glaub ich 30 cm, garantiert
  auflösen.

 Bereits vor mehreren Jahren habe ich in einem Vortrag eines
 Vermessungsingenieurs erfahren, dass dort mit den entsprechenden Geräten
 per GPS Positionsbestimmungen im 1-cm-Bereich möglich sind. Gerätekosten
 damals im 5-stelligen Bereich.

 Außerdem - wie bei hacknmod.com geschrieben::
 'Real Time Kinematic http://en.wikipedia.org/wiki/Real_Time_Kinematic GPS
 receivers, however,  use multiple receiving stations (and a base station)'

--


 Was sagen die Vermessungsingenieure hier?
 Ich kann mich auch nochmal nach dem derzeitigen Stand der (GPS-)Technik im
 Vermessungswesen erkundigen.

Geht problemlos in den cm-Bereich. Mit dem entsprechenden Aufwand. Falls du 
dir also ein Netz aus Referenz-Stationen aufbauen (und finanzieren) willst...

Wenn in der Nähe eine Station ist, deren Standort auf cm bekannt ist, kann 
diese Station deinem GPS mitteilen, wie gut im Moment das Signal jedes 
einzelnen der von beiden Geräten empfangenen Satelliten ist. Dafür muss aber 
dein GPS-Gerät für Differential-GPS geeignet sein, d.h. es wird nicht nur die 
Position angegeben, sondern es ist auch möglich, alle Satellitensignale 
einzeln zu verarbeiten/speichern und ggf. mit der Referenz-Station zu 
kommunizieren.

Die Endgenauigkeit deiner Messung hängt ab von der Genauigkeit, mit der die 
Referenzstation bestimmt ist (wenn die nicht weiß, wo sie _wirklich_ ist, kann 
sie auch nichts korrigieren), von der Entfernung zur Referenzstation (die 
Einflüsse aus der Atmosphäre auf der Strecke Satellit-GPS müssen möglichst 
gleich sein) und von der Anzahl der Satelliten, die von beiden Geräten 
beobachtet werden können. Die Korrekturen können auch nachträglich angebracht 
werden, wenn beide Geräte nicht Koordinaten, sondern die jeweilige 
Satellitenmessung speichern.

Selbst in der Vermessung macht man so etwas nur, wenn man es für längere Zeit 
(z.B. größere Baustelle) in der geforderten Genauigkeit am selben Ort braucht, 
oder wenn der Anschluss an einen vorhandenen Messpunkt zu aufwändig ist (z.B. 
Seevermessung).

Eine Möglichkeit der Genauigkeitssteigerung mit einfacheren Geräten ist, das 
Gerät für längere Zeit (Stunde oder mehr) auf demselben Standpunkt zu belassen 
(_genau_ demselben Standpunkt!) und dort messen zu lassen. Dabei entsteht die 
bekannte Punktwolke, die bei einigen Geräten von der eingebauten Software 
gemittelt werden kann. Dabei sollte bei guter Sicht zum Himmel der Meter 
erreichbar sein. Das ist im Prinzip das gleiche wie das manuelle Mitteln 
vieler hochgeladener GPS-Tracks. Wenn die denn nur aus neuerer Zeit wären...

Gruß, Wolfgang


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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Frank Sautter
marcus.wolsc...@googlemail.com schrieb:
 On Wed, 18 Nov 2009 12:14:20 +0100, Frank Sautter
 und wikipedia zu RTK
 http://en.wikipedia.org/wiki/Real_Time_Kinematic
 
 Das Projekt und die Webseite gingen auch schon auf der Mailing-Liste
 des Paparazzi Autopiloten rum.
 Das Teil braucht einen zweiten Empfänger an einer EXAKT bekannten Positon
 in der Nähe.
ich darf mal den wikipedia artikel zitieren:
The difficulty in making an RTK system is properly aligning the signals. 
The navigation signals are deliberately encoded in order to allow them 
to be aligned easily, whereas every cycle of the carrier is similar to 
every other. This makes it extremely difficult to know if you have 
properly aligned the signals or if they are off by one and are thus 
introducing an error of 20 cm, or a larger multiple of 20 cm. This 
integer ambiguity problem can be addressed to some degree with 
sophisticated statistical methods that compare the measurements from the 
C/A signals and by comparing the resulting ranges between multiple 
satellites. However, none of these methods can reduce this error to zero.

  Bringt uns also nicht.
doch, auch ohne referenzempfänger wird die genauigkeit deutlich höher 
(~40cm radius), aber die integer ambiguity kann nur mit 
referenzempfänger eliminiert werden (~1cm radius).

grüße
  frank


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Re: [Talk-de] HighPrecision GPS receiver home build?

2009-11-18 Diskussionsfäden Karl Weber
Hallo,

Am Mittwoch, 18. November 2009 12:05 schrieb Michael Sauer:
  Galileo-Niveau, oder wie heisst die Sendung bei Pro7 (RTL, SAT1,
  ...) mit dem pseudo-wissenschaftlichen Anspruch?

 Hallo Toni,

 es gibt aber GPS Geräte, die besser als, glaub ich 30 cm, garantiert  
 auflösen.

 Ich habe aber nicht nach dem Preis gefragt. Die sehen wie kleine Ufos auf  
 der Stange aus.

Herkömmliches GPS erlaubt eine Genauigkeit von etwa 10 Metern. Der Fehler 
entsteht durch mehrere Einflüsse. Der weitaus größte Störfaktor sind 
atmosphärische Störungen. Diese lassen sich herausrechnen, z.B. wenn man 
einen festen Bezugspunkt hat, der seine Position genau kennt und der nicht zu 
weit entfernt ist. Der Bezugspunkt kann seine Störungen genau ermitteln und 
entsprechende Korrekturdaten verteilen. Diese kann man bei der eigenen 
Positionsbestimmung berücksichtigen. Klarerweise wird das Verfahren umso 
ungenauer, je weiter man sich von dem Bezugspunkt entfernt -- da sich die 
atmosphärischen Störungen, welche man selbst sieht mit zunehmender Entfernung 
von denen unterscheiden, die der Bezugspunkt sieht.

Die Korrektur kann online erfolgen, oder im Rahmen eines Postprocessings. Zu 
Ersterem braucht man ein Gerät, was die Korrekturdaten online empfangen und 
bei der Positionsbestimmung berücksichtigen kann. Zu Letzterem braucht man 
die GPS-Rohdaten und eine Stelle, von der man die Korrekturdaten nachträglich 
beziehen kann. Es gibt bzw. gab wohl erschwingliche Consumer-Geräte, die 
diese Daten der Außenwelt zur Verfügung stellen, wenn ich mich recht erinnere 
z.B. von u-blox. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob die 
Schnittstellenspezifikation öffentlich war, oder von jemandem gehackt wurde. 
Ich habe das nicht intensiv recherchiert.

Ein ganz anderes Verfahren verwendet zwei Frequenzen um die atmosphärischen 
Störungen herauszurechnen. (Die GPS-Satelliten senden ja auf zwei 
Frequenzen!) Dazu braucht man dann keinen Bezugspunkt. So macht das z.B. das 
Militär. Es kann sogar sein, daß das in gewissem Rahmen geht, ohne daß man 
das Signal der zweiten Frequenz entschlüsseln können muß (was wohl nur das 
Militär kann).

Verfahren mit Bezugspunkt zur Korrektur gibt es viele. Das wohl bekannteste 
ist DGPS. Hier werden die Korrekturdaten durch i.d.R. geostationäre 
Satelliten übermittelt, weshalb man sie in höheren Breiten (vom Boden aus) 
auch sehr schlecht empfangen kann.

Die Landesvermessungsämter in Deutschland übermitteln Korrekturdaten z.B. per 
Funk. Es gibt wohl drei Verfahren, die unterschiedlich teuer sind, und die 
eine Genauigkeit von bis zu einem Zentimeter erlauben sollen. Je nach 
Variante bezahlt man die Lizenzgebühren über den GPS-Empfänger oder nach Zeit 
oder abgerufener Datenmenge oder so. Kann man alles unter http://www.sapos.de 
nachlesen.

Man kann so etwas aber auch selber basteln. Wenn man ein Gerät hat, das die 
GPS-Rohdaten herausrückt. Die ESA bietet z.B. die EGNOS-Korrekturdaten zum 
kostenlosen Download an. Damit kann man immerhin schon mal die 
DGPS-Korrekturen in Rahmen eines Postprocessings berücksichtigen. Oder man 
hat eine eigene Basisstation, die ihre Koordinaten genau kennt und ebenfalls 
die GPS-Rohdaten herausrückt. 

Ach ja, schließlich braucht man auch ein Stück Software. Ich habe bisher 
keines gefunden (das nicht für viel Geld gekauft werden muß). Aber es gibt 
Bücher, in denen man die Theorie nachlesen kann. Dann kann man diese Software 
im Prinzip auch selber schreiben.

Ich hatte so was mal angedacht, bin dann aber ausgestiegen, da es für eine 
Person wohl ein ziemlich großes Stück Arbeit ist Für mich als 
Abendbeschäftigung schien es jedenfalls erst mal zu groß. Es reizt mich aber 
schon sehr, wirkĺich zu verstehen, wie GPS funktioniert und nicht nur auf ein 
Display zu gucken... ;-)

/Karl

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