http://www.isis.de/presse/textarchiv2001/m011122.htm

Rechtsradikale Seiten nach hin und her nun doch gesperrt

ISIS betont neutrale Rolle als Access-Provider / politische Lösung
gefordert
Düsseldorf, 22. November 01. Der Düsseldorfer
Telekommunikationsanbieter ISIS Multimedia Net GmbH sperrt nun doch
bis auf Weiteres die vier vom Präsidenten des Regierungbezirks
Düsseldorf Jürgen Büssow aufgelisteten Internetangebote mit vorwiegend
rechtsradikalem Inhalt. Nach einem persönlichen Gespräch, dass
ISIS-Geschäftsführer Horst Schäfers mit Büssow am Nachmittag führte,
entschied sich das Unternehmen zu diesem Schritt. Die schriftliche
Aufforderung der Behörde zu dieser Maßnahme wollte ISIS bislang aus
einer Reihe von Gründen eigentlich nicht umsetzen. Bereits im Rahmen
der öffentlichen Anhörung am 13. November hatte ISIS der
Bezirksregierung die Wirkungslosigkeit eines möglichen technischen
Eingriffs ausführlich erläutert.
Anfang der Woche habe nun ein ISIS-Techniker dennoch in dieser
Richtung experimentiert, ohne eine hausinterne Abstimmung vorzunehmen.
Die Folge: Alle Kunden, die die vom Regierungspräsidenten
beanstandeten Seiten aufriefen, bekamen die Homepage des
Regierungspräsidenten auf den Bildschirm. "Das haben wir nach
Bekanntwerden heute morgen umgehend gestoppt", erklärt Schäfers mit
Blick auf die mit der Bezirksregierung nicht abgesprochene
Verknüpfung. Doch dies habe zur Folge gehabt, dass ISIS in der
öffentlichen Wahrnehmung plötzlich als Förderer rechten Gedankenguts
da stehe, so Schäfers weiter, obwohl lediglich der ursprüngliche
Zustand wieder hergestellt worden sei. "Wir
Telekommunikationsunternehmen können in so einer Situation machen was
wir wollen, wir sind immer die Dummen. Sperren wir, wird Zensur
beklagt. Tun wir nichts, fördern wir angeblich den
Rechtsradikalismus", beklagt Schäfers. In dieser Zwickmühle habe er
sich dafür entschieden, bis auf Weiteres die fragwürdigen
Angebotsseiten zu sperren, auch obwohl bekannt sei, dass mit einfachen
Veränderungen der Interneteinstellungen durch den Nutzer diese Hürde
überwunden werden könne. Schäfers: "Unsere Ablehnung dieser
technischen Lösung bleibt bestehen. Sie bietet so viele Hintertüren,
dass sich ein solcher Aufwand nicht rechtfertigen lässt."
Schäfers setzt auf den Dialog mit der Bezirksregierung. Bereits im
Dezember treffe man sich erneut, um das weitere Vorgehen, an dem alle
Provider beteiligt werden müssten, zu erörtern,. ISIS werde dabei
verstärkt auf eine politische Lösung dringen.
ISIS engagiert sich im BREKO, dem Bundesverband der regionalen und
lokalen Telekommunikationsunternehmen (Bonn) zusammen mit 49 weiteren
Mitgliedsunternehmen. Ziel ist die Stärkung des Wettbewerbes im
Ortsnetz.
Ansprechpartner: Thomas Werz
Pressesprecher ISIS Multimedia Net GmbH
Kaistrasse 6, 40221 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 85-27609, Fax: 0211 /
85-27610,
E-Mail: [EMAIL PROTECTED]
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