Date sent:              Wed, 27 Jun 2001 22:08:55 +0200
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Subject:                Protestkundgebg: Keine Auslieferungen an Haager
Rachejustiz!
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Keine Auslieferungen an die Haager Rachejustiz!

Nein zur Inquisition und zu den Schauprozessen gegen den Widerstand
gegen die globale NATO-Diktatur!

Aufruf zur Protestkundgebung

Fr, 29. Juni, 16h30
Wien, Schwarzenbergplatz
(dann Protestzug zur jugoslawischen Botschaft)

Die jugoslawische Regierung hat per Dekret eine Zusammenarbeit mit
dem
„Tribunal“ der Kriegsverbrecher und Völkermörder in Den Haag
beschlossen. Damit wurde der Weg frei für die Auslieferung des
früheren Präsidenten Milosevic und anderer jugoslawischer
Spitzenpolitiker. Die Entscheidung, die den Willen der Mehrheit des
jugoslawischen Volkes mit Füßen tritt, steht im Zusammenhang mit der
internationalen „Geber“konferenz (tatsächlich wohl eher eine
Nehmerkonferenz) am 29. Juni in Brüssel, wo es um einen Kredit von
mehr als einer Milliarde Dollar geht. Das neue kapitalistische Regime
in Belgrad ist nun endgültig zur billigen Hure des Westens geworden.

Der Rechtsbruch ist frappant: die DOS-Regierung ignoriert die
Tatsache, dass sowohl die Bundesverfassung (§ 9, Punkt 2) als auch
die
Verfassung der Republik Serbien eine Auslieferung von Staatsbürgern
verbieten. Daher und weil sie über keine ausreichende Mehrheit für
eine Gesetzesänderung verfügt, oktroyierte die so gefeierte
„demokratische Regierung“ die Auslieferung per Dekret, dem
klassischen
Herrschaftsmittel einer Diktatur. Das Dekret der DOS ist schlichtweg
ein brutaler Verfassungsbruch in Richtung einer vom Westen gestützten
diktatorischen Bananenrepublik nach lateinamerikanischen Vorbild.

Die NATO-Staaten haben nach der wiederholten wirtschaftlichen,
politischen und militärischen Aggression nun eine weitere Jagdsaison
gegen das serbische Volk eröffnet. Die Opfer sollen gedemütigt und
ihnen die letzte Moral und Würde genommen werden, in dem sie sich in
einem politischen Schauprozess mit gekauften Richtern und
gleichgeschalteten Medien zu dem schuldig bekennen, was ihnen vom
Westen angetan wurde, nämlich Kriegsverbrechen und Völkermord – nur
weil sie es wagten, sich der Neuen Weltordnung entgegenzustellen.
Milosevic’ Verbrechen war schlicht und einfach, dass er einem Volk
vorstand, das den Mut hatte dagegen Widerstand zu leisten. Mit allen
Mitteln muss das Opfer dazu gezwungen werden seinen Mörder
freizusprechen!

Wir lehnen das jeglicher rechtsstaatlichen Normen spottende
sogenannte
„Kriegsverbrechertribunal“ ab. Sein einziger Zweck ist es, den
NATO-Krieg nachträglich zu legitimieren, während über die Verbrechen
der NATO kein Wort zugelassen wird. Für die von uns im Rahmen der vom
ehemaligen US-Justizminister Ramsey Clark geleiteten internationalen
Tribunalbewegung gegen die NATO zusammengestellte und eingereichte
Klageschrift erklärte sich diese Karikatur eines Tribunals in Haag
schlicht für „unzuständig“!

Diese neuerliche Propagandaoffensive des Westens wurde um so
notwendiger als zwei Jahre nach dem Krieg allen kritisch denkenden
Menschen immer mehr klar wird: Die angebliche „Verhinderung einer
humanitären Katastrophe“ führte zu einer humanitären Katastrophe
größten Ausmaßes, die angebliche „Verhinderung von ethnischen
Säuberungen“ führten zur nationalistisch motivierten Vertreibung von
mehr als 300.000 Nicht-Albanern, die mittels kriegsrechtswidrigen
Splitterbomben und Kollateralschäden im Kosovo eingeführte
„Demokratie
und Marktwirtschaft“ führte zu einem neokolonialen Protektorat,
gestützt auf eine jegliche Opposition terrorisierende bewaffnete
Mafiabande. Überdies wurde der gesamte Balkan durch das Bombardement
mit radioaktiver Munition und die systematische Zerstörung von
Anlagen
der chemischen Industrie auch noch verseucht. Und der vom Westen
gelegte Brand macht keineswegs Anstalten einem Ende zuzustreben – im
Gegenteil, erfindet seine Fortsetzung in Südserbien und Mazedonien.

Sofortige Auflösung des Haager „Tribunals“ zur Legitimierung von
Kriegsverbrechen!

NATO-Kriegsverbrecher vor ein vom jugoslawischen Volk kontrolliertes
Gericht!

Die wichtigste Voraussetzung für die Herstellung von Gerechtigkeit
ist
allerdings der sofortige Abzug der NATO-Besatzungstruppen aus
Jugoslawien und vom gesamten Balkan, die sofortige Einstellung der
wirtschaftlichen Erdrosselungsprogramme durch den Währungsfond und
die
Weltbank und Reparationszahlungen durch den Westen!


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