Am Sonntag, den 14.07.2013, 03:13 +0200 schrieb Tobias Knerr:
> Am 13.07.2013 23:59, schrieb Dirk Sohler:
> > Es ist nämlich was anderes, ob jemand die Daten nimmt, und für sich
> > selbst aufbereitet, oder ob er auf zusammengeführte und bereits
> > aufbereitete Daten zugreifen kann.
> 
> Ja, es ist in der Tat etwas anderes:
> Eines davon ist transparent, schafft ein weitgehendes Gleichgewicht der
> Möglichkeiten zwischen der allgemeinen Öffentlichkeit einerseits und den
> Besitzern ausgefeilter Datenanalyse-Techniken und leistungsfähiger
> Hardware andererseits - und lässt den Betroffenen selbst beurteilen, was
> man über ihn erfahren kann.
> Das andere gibt ausgerechnet denjenigen einen Wissensvorsprung, bei
> denen das potentiell richtig gefährlich ist, und lässt Betroffene und
> die Öffentlichkeit im Dunkeln.
> 
> Das war jetzt vielleicht ein bisschen weit ausgeholt, aber ähnliche
> Überlegungen gelten auch konkret für OSM:
> 
> Frederik beispielsweise, auf dessen Mail du ja geantwortet hast, hätte
> sicher das Wissen, um solche User-Analysen selbst durchzuführen, und
> könnte sie dann vielleicht im Rahmen seiner DWG-Tätigkeit bei der
> Vandalismus-Bekämpfung nutzen. Aber ohne öffentliche Tools wie Pascals
> Auswertungen oder einfach nur die Changeset-Liste auf osm.org könnten
> wir anderen seine Entscheidungen nicht mehr beurteilen. Das passt in
> meinen Augen gar nicht zu einem Projekt, das Hierarchien vermeiden will.
> 
> Ich sehe natürlich kein Problem darin, wenn du bei einem Ranking oder
> Badge-Sammelspielchen nicht mitmachst. Aber ich fände es sehr
> problematisch, wenn man deinen Maßstab konsequent auf alle
> nutzerbezogenen Auswertungen der OSM-Daten anwenden müsste. Denn so
> etwas läuft auf eine Spaltung in zwei Klassen hinaus: Privilegierte mit
> Zugriff auf detaillierte Informationen - und den großen Rest.

Ich würde da mehr differenzieren. Sicherlich wird es im Rahmen der
Arbeit der DWG notwendig sein, zur Aufklärung von Sachverhalten auch
personenbezogene Auswertungen zu fahren. Das dürfte damit auch
gerechtfertigt sein. Damit ist der Kreis der Wissenden aber auf die
Leute begrenzt, die mit den Daten tatsächlich umgehen müssen. Das kann
dann je nach Lage auch ein größerer Kreis sein, aber bezogen auf einen
konkreten Anlass.

Im Grunde ist es nicht das Problem, das hier jemand sieht, das User x in
Kleinkleckersdorf eine Hausnummer angefasst hat. Aber ich habe hier
gelesen, man könnte dann ja die Daten aus dem Forum und aus dem Wiki und
aus Osm und ... zusammenführen. Als nächstes kommt noch jemand mit
Beziehungen zum Finanzamt oder Krankenhaus und mischt die Daten mit
rein, weil "er sie ja schließlich hat und es besser ist, wenn das alle
wissen".

Da muss einfach mal gesagt werden, dass es Grenzen gibt, was man mit
Daten anfangen sollte, und dass sich derjenige unter Umständen auch
einem erheblichen Haftungsrisiko aussetzen könnte, ohne es zu wollen
oder zu wissen.

Das heißt nicht, dass jetzt jede Mail "Du hast da etwas eingetragen, was
meinst du damit?" gleich ein Verstoß gegen irgendwelche Regeln sein
sollte. Aber etwas mehr Augenmaß kann nicht schaden.

Gruß, Wolfgang


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