Hallo Roland,

das finde ich super:

> bei der SotM werde ich eine Stunde zum Thema Tagging moderieren

m.E. sind die meisten Probleme systematische.
(werden aber als inhaltliche missverstanden und entsprechend
chaotisch/konfliktär diskutiert - mit allen negativen Folgen für OSM)

> Mängel im Informationsfluss

Mich behindert die seit Jahren zunehmende Fixierung auf Englisch.

Nach dem 80/20-Prinzip sollten die mapperseitig verbreitetsten Sprachen
als Mastersprachen verwendet werden.

Durch die Hin- und Her-Übersetzerei entstehen zusätzlich
Missverständnisse - wo es doch schon genügend historisch gewachsene
Verwirrung gibt.

Bilder und Bildbeschreibungen für ein- und ausschliessende Beispiele,
auch in Bezug zu ähnlichen tags, könnten helfen.


> Bedarf nach mehr Struktur
>
> verschiedene Features können sehr unteschiedlich in verschiedenen
> Regionen aussehen.

Da gibt es seit Urzeiten eine unsinnige Vermischung von Klassen.
Funktion, Beschaffenheit und Nutzung werden wild durcheinandergemischt
und verwechselt. Sowohl im Tagging als auch im Rendering.
Eine Hauptverkehrsader sieht in EU und in Afrika anders aus.
Und wenn dann für den Renderer getaggt wird, oder der Renderer eigene
Wege geht, dann ist die Verwirrung komplett.

Ein an Beispielen klar beschriebene Unterscheidung der Klassen und ihrer
Zuordnung zu tags könnte helfen. Auch da sind Bilder hilfreich.
Regionale Unterschiede müssen - immer Klassen-konform -
sprachübergreifend beschrieben sein.

> Suchbegriffe und Tag-Namen

Tag-Namen müssen eindeutig übersetzt und beschrieben sein.
Herausforderung sind Begriffe, die in verschiedenen Sprachen gleich
lauten, aber unterschiedliche Bedeutung haben, oder die in einer Sprache
verschiedene Bedeutungen haben und sich deshalb nicht eindeutig
übersetzen lassen.

Auch hier helfen erklärende Bilder und Bildbeschreibungen.

> "How to Map a ..."

und ein bebildertes Glossar in verschiedenen Sprachen sind gute Wege.

> wechselwirken

Eine Schein-Wechselwirkung entsteht durch Vermischung/Verwechslung von
Klassen.

Wenn Klassen sauber definiert sind, ist auch die Wechselwirkung klarer
und damit einfacher zu beschreiben/dokumentieren.

> Spielregeln und deren Legitimation
>
> Personen mit der nötigen Zeit

Das ist ein ungelöstes Problem in "demokratischen" Strukturen.
(in der Politik im Zusammenhang mit Populismus gut erkennbar)

Auch Technokratie ist problematisch.
(Renderer-, Editor-, DB-Entwickler, Wiki-Vorlagen).

Lösungen sind m.E. nur über gemeinsame Werte und Ziele möglich.

> unabgestimmte Änderungen im Rendering oder der Editier-Software

Taggingschema und Rendering bedingen sich zwingend gegenseitig.
Wenn Werte und Ziele nicht übergreifend klar sind, versuchen sich die
drei Ebenen Tagging, Editor, Rendering konkurrierend zu übertrumpfen.

> Auch hier trägt die Vielzahl der Diskussionskanäle und der mangelnde
> Informationsfluss dazwischen dazu bei die Stimmung zu verderben.

Die verschiedenen Kanäle sind nur Mittel.
Sie können konstruktiv oder strategisch als Machtmittel genutzt werden.

> bösartige oder inkompetente

Die meisten Konflikte sind Missverständnisse...

> History des Wiki vs. Versionskontrollsysteme

Kannst Du das etwas genauer beschreiben? Vision?
Gibt es da schon Überlegungen, wie man moderne Versionssysteme in die
Mediawiki-SW implementieren kann?

> wenn Dokumentatoren und Mapper (und Renderer und Editoren)
> die gleiche Bedeutung anwenden

Gibt es schon Idealbeispiele?
Daran könnten wir uns ja schon mal orientieren :-)
Und Verfahrensregeln daraus ableiten...

Mit herzlichem Gruss,
Markus

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