Ohne hier irgendjemand persoenlich attackieren zu wollen, frag ich mich schon, warum Frederik sich so vehemenent dafuer einsetzt, ein beschissenes Rendering zu verteidigen. Fuer mich kann da eigentlich nur der Schluss kommen, dass Geofabrik hier selber bessere Karten vermarkten/verkaufen moechte.

Ich denke dass ein Großteil der OSM Mapper, zur Uebersicht googlemaps oder andere Dienste benutzt, ganz einfach weil Mapnik abgesehen von sehr nahen Zoomstufen (ab 16) einfach schlecht ist. Was ehrlicherweise aber nicht nur an Mapnik selber liegt. Der Grund ist auch einfach, dass die Regel wir mappen nicht fuer die Renderer, hier einfach nicht funktioniert.

Denn solange es keinen Schluessel fuer regionale, nationale, internationale Bedeutung gibt, so lange kann ein Renderer einfach auch nicht wissen, wie wichtig eine Stadt ist, denn nur aus der Einwohnerzahl, geht dies halt nicht hervor. Sonst hat man etwa in Deutschland oder Benelux eine Stadt neben der anderen, in Oesterreich sieht man in derselben Zoomstufe, dann statt Wien, Graz, Inssbruck aber nur Wien - obwohl Graz oder Innsbruck fuer den Kartenausschnitt in derselben Zoomstufe, eine hoehere Bedeutung haben, wie etwa Mainz neben Frankfurt.....

Auch ist es quasi unmoeglich, vernuenftige Gelaendedarstellung weit herausgezoomt zu erhalten, da dem renderer nicht klar sein kann wie groß etwa ein See, Gletscher, Wald, .... ist, wenn sich dieser aus hunderten Einzelteilen zusammensetzt. Stellt man nun alle Seen ab Groeße X dar, so fehlen einem entweder große Seen, oder die Karte ist uebersaeht von kleinen Tuempeln. Keine kommerzielle Datenbasis bzw Karte kommt hier ohne haendische Faktoren aus (ob bei der Erstellung, oder bei der Datenbasis).


Andererseits, waere eine haendisch korrigierte Openstreetmap Darstellung, nicht sinnvoll. Weil wenn man mal nach Wochen Arbeit diese erstellt hat, sind die Daten schon wieder veraltet.

Solange die Karte nur Straßen darstellen soll, gibt es das Problem ja gar nicht. Da Straßen ja großteils logisch geplant sind, und ihre Wichtigkeit feststeht (Autobahn groeßer Schnellstraße, usw,...) bzw leicht messbar ist (wieviele Autos fahren pro Tag, Woche, .... auf Straße X) und eine Darstellung nach ihrer Wichtigkeit somit klar ist.

Woher soll aber ein Renderer Wissen, dass in Wien der Stephansdom schon sehr frueh sichtbar sein soll, andere Kirchen aber nicht (selbst wenn diese gleich groß sein sollten, und sich sonst in der Datenbasis auch nicht unterschieden)? Er kann es ganz einfach nicht wissen, und damit auch nicht korrekt darstellen!

Wie koennte man dies loesen?

a)
Am besten indem fuer saemtliche OSM Features ein Schluessel wie etwa Priority=+/-1,2,3 angegeben wuerde. Dieser sollte dann zum Einsatz kommen, wenn man durch logisches versuchen der Zoomstufe zu finden (auf weltweiter Basis, damit man nicht pro Land, Region, Stadt einen eigenen Kartenstil braucht) hier sonst Fehler machen wuerde.

Alle Waldteile, die zum Schwarzwald gehoeren, koennte man etwa mit einem Priority`+2 taggen, dass waere deutlich einfacher wie zu versuchen alle Waldteile einer Relation hinzuzufuegen, und gleichzeitig dann vom Renderer zu verlangen, dass er diese zusammenfuegt, dann die Flaeche errechnet, "Loecher" loescht weil zu kleine "Loecher" nur verwirren (nicht immer hilft die Realitaet in der Kartendarstellung der Orientierung) und zu einem richtigen Ergebnis der regionalen Bedeutung zu kommen.

b)
Man koennte ganz einfach vom Modell, der Kartendaten ohne Zoomstufen abgehen, und OSM Layerbasiert aufbauen. Waere komplizierter und nicht besser (aber gibt genug Kartendatenbanken die komplett unabhaengige Datenlayer haben) - da ein Editor ja auch die Layer dynamisch aufbauen koennte, wenn die regionale Bedeutung der Objekte per Schluessel getagged ist.

c)
Die Renderer erstellen fuer jedes Land, lange und aufwendige Listen der wichtigen Objekte (dies macht etwa Nop - der das Thema hier ja gestartet hat) um so etwa wichtige Fluesse nach ihrer Bedeutung in den Zoomlevels richtig darzustellen. Dies ist eindeutig die schlechteste Loesung, weil wenn man es so angeht, dann gibt man zu, dass man ohne lokales Wissen aus OSM keine gescheite Karte bauen kann.

d)
wir schieben die Schuld an sauschlechten Karten weiter auf die Renderer, und sagen so wie Frederik, dass gute Karten nicht der Sinn von Openstreetmap.org sind. Koennen ja andere kommerziell ausbeuten, dass die Openstreetmap Community hier ganz einfach versagt. Bzw wir beschließen dass Openstreetmap nicht dafuer geeignet ist, auf Karten dargestellt zu werden, und nur noch fuer Use Cases wie Navigation oder andere Werke basierend auf OSM Daten da ist.


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