Am 14.02.2011 01:40, schrieb Frederik Ramm:
Hallo,

Stephan Wolff wrote:
Wollte man Osmarender beibringen, Einheiten bei "width" auszuwerten,
müsste man das Programm ergänzen und an hunderte Teilnehmer verteilen.
Für Mapnik sind unhandliche Umrechnungen nötig. Bei Datenbankabfragen
(etwa nach den 100 leistungsstärksten Kraftwerken) vervielfacht sich
der Aufwand. Diese Regeln müssen für jede Auswertung erneut durchlaufen
werden. Der Aufwand ist nicht klein und wird wohl meist unterbleiben.

Es ist trotzdem nicht akzeptabel, diese Arbeit den Mappern aufzubuerden,
egal wie trivial die Umrechnung ist. Da bin ich ein ziemlicher Hardliner
- nur weil irgendein Programmierer es nicht hinkriegt, die Daten richtig
auszuwerten, darf es fuer den Mapper nicht schwieriger werden.

Ich bin auch hartnäckig und opfere für die Antwort sogar
einen Teil meiner Mittagspause. :-)

Ein Komma zu verschieben ist keine Arbeit. Ein Label/Tooltip im
Editor "Breite in m" versteht jeder Mapper. Ein Label "Breite", bei
dem nur im Wiki erklärt ist, welche Zahlen und Einheiten in welcher
Formatierung erlaubt sind, kostet mehr Zeit.

Wir muten den Mappern an anderer Stelle zuviel zu. Wenn ein Mapper
einen Weg teilt, der zufällig zu einer Relation gehört, dann muss
er den Aufbau dieser Relation erlernen, um sie ggf. zu reparieren.
Würden wir festlegen, dass man die Elemente jeder Relation teilen
darf (dann hätte eine Abbiegerelation evtl. mehrere "from" und "to"
Elemente), wäre das eine echte Erleichterung für die Mapper.

Auch eine Editor-Unterstuetzung hilft uns hier nicht, denn der Mapper
wuerde "width=700cm" eingeben, der Editor das auf "7m" umrechnen, und
der Mapper sich dann beim naechsten wundern, wieso seine Angabe nicht
"richtig" ankam.

Wenn der Editor für das Feld "Breite in m" nur Zahlen erlaubt,
macht der Mapper keine Fehler und alle Programme werten die
Angabe richtig aus. Wenn er "width=700cm" bei einem Fluss einträgt
und Osmarender einen 700m breiten See malt, ein anderes Tool
die Textausgabe "Flussbreite : 700cm m" macht oder der Editor beim
Zusammenfügen die Angabe "width=700cm; 7" erzeugt, ist der Mapper
verwirrt.

Nicht allen Mappern gelingt es, ein Gebiet exklusiv zu bearbeiten.
Sobald man mit anderen gemeinsam arbeitet, kann man seine bevorzugte
Einheit ohnehin nicht durchsetzten, sondern müsste zwischen allen
verwendeten Angaben umrechnen. Ein Standard erleichtert die
Zusammenarbeit.

(Noch schlimmer bei Einheiten, bei denen nicht einfach
der Dezimalpunkt verschoben wird.)

Dann werden die Vorteile der einheitlichen Angabe noch deutlicher.
Besser ich zwinge einen Mapper, seine Angabe von Seemeile, yard,
Landmeile oder fathom in Meter umzurechnen (Wolfram Alpha:
"8 fathom in m" -> "14.63 meters"), als alle Mapper und alle
Anwender mit diesen Einheiten zu belasten.

Und "an hunderte Teilnehmer verteilen", was meinst Du damit?

Bei Osmarender muss eine angepasste Version an alle Teilnehmer
verteilt werden, bis eine neue Schreibweise zur korrekten
Kartendarstellung führt. Wahrscheinlich hätten wir dauerhaft
eine defekte Karte, weil der Mapper auf der Zulässigkeit seiner
Einheit besteht und niemand den Renderer anpassen will.

Ein Validator kann einfacher auf "Zahl" als auf "Zahl mit zulässiger
Einheit" testen. Falsche Zahlen kann ein Validator nie erkennen. Eine
Einheit mitzuführen bringt keinen Vorteil.

Da bin ich aber entschieden anderer Ansicht.

Zu den Möglichkeiten des Validators oder zu anderen Vorteilen
wählbarer Einheiten?

Hat ein Mensch einen Vorteil, wenn das selbe Modell einer Windmühle
einmal mit "generator:output:electricity=100 kW" und ein anderes Mal als
"generator:output:electricity=0.1 MW" beschrieben wird? Mir wäre
"generator:output:electricity=0.1" mit der eindeutigen Definition
"Werte in MW" lieber.

Deshalb sollst Du ein Tool nutzen, das Dir die Daten so umbaut, wie sie
Dir am liebsten sind. Jemand anders will vielleicht fuer schnelles
Rendering die Generatoren in 3 Groessenklassen unterteilen und will gar
keine konkrete Zahl mehr, sondern nur noch "small","medium","large".
Jemand drittes hat eine Software, die mit Kommazahlen nicht so gut
umgehen kann und haette gern alles in vollen Watt. Deine
Herangehensweise wuerde bedeuten, dass ihr Euch alle auf eine Loesung
einigen muesst - wenn statdessen jeder nimmt, was er kriegt, und es
geeignet umwandelt, gibt es diesen laestigen Abstimmungsbedarf (der aufd
em Ruecken der Mapper ausgetragen wird) nicht.

Jeder der drei Anwender würde von einer Zahlenangabe in MW profitieren.
Für den ersten vereinfacht sich das Umrechnungstool, der andere kann
die Zahl ohne Vorverarbeitung nutzen. Der Mapper spart drei Zeichen
und kann sich an der sinnvollen Nutzung seiner Daten erfreuen.

Viele Grüße, Stephan


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