Hallo
was mich bei dieser Sache interessiert: 
Müssen wir neue Keyboards haben
wann wird das realisiert und überall in Betrieben, Gerichten und für Urkunden 
aller Art verbindlich?
Wann werden unsere Schrift-Dateien geändert?
Wann werden automatische Rechtschreibprüfungen geändert?
Kann das Einfügen des neuen Buchstaben automatisiert / programmiert werden?
usw. usw.
Man kauft sich nicht jeden Tag einen neuen PC, kann ein neues Office 
aufspielen, das dies berücksichtigt.
Ich glaube, der Groß-Buchstabe "ẞ" kostet viel Geld und die Umsetzung wird 
lange dauern.

Gruß
Detlef


> Am 02.07.2017 um 11:10 schrieb Michael Höhne <mih-hoe...@web.de>:
> 
> Hallo Wolfgang, *
> 
>> Ein Stengel/Stängel ist was ganz anderes als eine Stange. Oder hast
>> Du schon mal jemanden von einer 'Blumenstange' reden hören? Oder
>> einem Fahnenstengel? *Wenn* überhaupt, dann würde ich es einem
>> krankhaften Pedanten vielleicht noch zugestehen, sich über die
>> Lautveränderung bei der Verkleinerungsform von 'Stange' ('Stänglein'
>> oder 'Stängchen') auf zu regen, aber doch bitte nicht über den Namen
>> einer völlig unabhängigen anderen Sache.
> 
> Bei der Rechtschreibreform wurde einiges geändert, was auch mir seltsam
> aufstößt. Es ist aber eine Tatsache, dass viele Leute einen "Stängel"
> als Verkleinerungsform von "Stange" sehen. Die Rechtschreibreform kommt
> vielen solcher "volksetymologischen" Ideen entgegen. Das kann man von
> halten was man mag...
> 
> Sich einer Reform aber auf Biegen und Brechen zu verweigern, ist aber
> auch nicht sinnvoll: Sprache ändert sich! Es schreibt auch niemand mehr
> "sey" statt "sei". Und die Idee "das" von "dass/daß" zu unterscheiden
> war ursprünglich auch nur eine Modeerscheinung.
> 
> Ich möchte aber hier auch gar nicht weiter streiten, sondern lediglich
> darauf hinweisen, das es um das große "ẞ" ging. Und auch da bitte ich,
> mal die Entwicklung des Alphabetes im Auge zu haben: Ursprünglich gab
> es keine Groß/Klein-Schreibung. Es gab zuerst Alphabete, die zum
> Einmeißeln bzw. Einritzen geeignet waren. Dazu kamen dann entsprechende
> Alphabete, die sich zum flüssigen Schreiben auf entsprechenden
> Medien eigneten, wobei zur schnelleren Schreibung diverse Ligaturen und
> Varianten eingeführt wurden. Diese Entwicklung ist mehrfach so
> abgelaufen: Man schaue sich den Weg vom phönizischen über das
> griechische und lateinische zum deutschen Alphabet mal genauer an. 
> 
> Irgendwann hat dann jemand die Idee gehabt, diese Inschrift- und
> Handschrift-Alphabete zu mischen, indem bestimmte Wörter (wie z.B.
> Namen) oder Satzanfänge mit einem Großbuchstaben hervorzuheben.
> Insofern ist auch dies eine "Modeerscheinung, die später als
> verbindlich beibehalten wurde. Sie Unterstützt nämlich das Erkennen
> ganzer Wörter, was den Lesefluss beschleunigt: Niemand liest
> einzelne Buchstaben (Ausnahme: Anfänger). Dabei wurden dann auch die
> Umlaute in die Großbuchstaben überführt.
> 
> Für Beschilderungen, Inschriften und einige weitere Zwecke wird
> weiterhin die reine Großschreibung verwendet. Dies ist z.B. auch beim
> maschinellen Lesen von Texten nützlich, da es den Aufwand bei der
> Erkennung verringert: Man muss weniger Glyphen erkennen. Zudem sind
> diese einfacher strukturiert. Und eben da fehlte eben bisher das große
> "ẞ". Warum sollte es, wie mit den Umlauten geschehen, _nicht_ als
> Groß"buchstabe" ins Alphabet aufgenommen werden? 
> 
> Das Beispiel "MASSE"/"MAẞE" hatte ich bereits angeführt. Das ist ebenso
> stichhaltig wie das Argument für Groß/Klein-Schreibung "Weg/"weg" das
> dort immer wieder genannt wird!
> 
> Ob das "ß/ẞ" heutzutage noch "Sinn" macht, will ich gar nicht
> entscheiden. Theoretisch könnte man sogar auf Umlaute verzichten, ich
> könnte auch mit "Hoehne" leben ;-) Und die ganzen sinnlosen
> Umlaut-Domains könnte man auch wieder einstampfen...
> 
> Wenn man es aber weiterhin verwenden soll, dann ist ein großes "ẞ"
> sicher keine Katastrophe, sondern konsequent!
> 
> Zum Abschluss: Es geht nur um die _amtliche_Rechtschreibung_! Im
> privaten, darf jeder schreiben, wie ihm der Schnabel... ähh.. die Feder
> gewachsen ist! Das ist eine Freiheit, die man sich bewusst nehmen kann.
> ich bin z.B. kein Freund der "eMail" oder "E-Mail". Bei mir heißt das
> "Email", solange ich dass nicht unbedingt "korrekt" schreiben muss ;-)
> 
> Viel schlimmer finde ich typographische Katastrophen, die immer
> stärker einreißen: So wie das Erstellen langer _Lese_texte, mit
> Schriften ohne Serifen. Das erschwert die Worterkennung und damit den
> Lesefluss. Dann die zu kleinen Zeilenabstände, und ...
> 
> Was ist dagegen ein großes "ẞ" ;-)
> 
> Gruß,
> Michael  
> 
> -- 
>    ____        
>   / / / / /__/      Michael Höhne /
>  /   / / /  /  mih-hoe...@web.de /
> ________________________________/
> 
> 
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