Weder ist es dasselbe System, da sich die Art der finanziellen Werkzeuge 
radikal geändert hat,
noch funktioniert es seit Jahrhunderten - es sei denn, man sieht das 
gelegentliche Kollabieren
als Teil eines Systems

lg, hias

> Date: Sun, 15 Jan 2012 08:24:37 -0800
> From: sibiri...@yahoo.com
> To: f...@monochrom.at; baga...@monochrom.at
> Subject: Re: [monochrom] Der Fehler im Geldsystem
> 
> Mein Mail zielt jedoch auf anderes: WARUM verflixt noch mal funktioniert
> ein System, das hunderte Jahre funktioniert, plötzlich nicht mehr? 
> 
> 
> Hierzu empfehle ich dies:
> 
> http://www.amazon.com/Panarchy-Understanding-Transformations-Natural-Systems/dp/1559638575/ref=sr_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1326644458&sr=1-3
>  
> 
> 
> Lg, Sepp
> 
> 
>  
> 
> ________________________________
> 
> THE ARK EXPERIMENT
> 
> ...looking for 100 volunteers to pre-enact "the end of the world"...
> 
> 
> http://thearkexperiment.wordpress.com/
> 
> 
> BE A SURVIVOR!
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> 
> ________________________________
>  From: Franz Ablinger <f...@monochrom.at>
> To: bagasch <baga...@monochrom.at> 
> Sent: Sunday, January 15, 2012 5:44 AM
> Subject: Re: [monochrom] Der Fehler im Geldsystem
>  
> Lieber Martin,
> 
> ja, fast alle Systeme sind gerechter als das, das wir haben. In der
> aktuellen Situation ist es utopisch, aber ich gebe dir Recht: Über
> die Einführung von Alternativsystemen kann und muss man nachdenken.
> Im Kapitalismus sind die Märkte leider per se asymmetrisch - große
> Marktteilnehmer haben immer einen Informationsvorsprung - ein Grundübel, 
> das mit dem Internet nur ansatzweise etwas geglättet wird. Da gibt es
> natürlich noch viel Arbeit.
> 
> Mein Mail zielt jedoch auf anderes: WARUM verflixt noch mal funktioniert
> ein System, das hunderte Jahre funktioniert, plötzlich nicht mehr? Was
> hat sich verändert - was wurde verändert? Ich will das verstehen. Am
> Anfang hab ich mich in esoterische Dualismustheorien geflüchtet: Wenn 
> der Kommunismus zusammenbricht, muss auch sein Widerpart zusammenbrechen.
> Aber diesen Gegenspieler gab es ja bei weitem nicht so lange wie das 
> Original. Das ist es wohl nicht.
> 
> Warum dann? Gier? Im 18. und 19. Jahrhundert waren die Leute noch viel 
> gieriger als heute - nur im Zeitalter des Internets erfahren wir von jedem 
> einzelnen Grasser. Das ist zwar gut so, aber das kann nicht die Ursache 
> sein. Wenn das Geldsystem so kranken würde wie es in den Medien klingt, 
> dann hätten wir keine Inflation von 2% sondern 2000%. So krank ist das 
> System nun doch nicht.
> 
> Gut, dann lügen und betrügen die Banken vielleicht und sagen einfach nicht, 
> dass sie mehr Geld herausgeben, als sie haben. Stimmt so auch nicht, weil die
> Banken, die derart schweren Betrug begehen, halten sich nicht lang (obwohl,
> Lehmann... Na, ja.). Es kommt zumindest innerhalb einer Generation mal auf. 
> Wäre ein guter Teil der Banken so böse, würde das Gesamtkonstrukt schon 
> längst zusammengefallen sein. Ich unterstellen niemandem von vornherein, 
> abgrundtief böse zu sein. Auch keiner Bank.
> 
> Vielleicht schummeln wie du sagst die Banken bei ihren Bilanzen? Ja, schon.
> Aber nicht so, wie du annimmst. Googeln wir Wirtschaftstheorie zum Thema
> Geldschöpfung und ihre Darstellung in Bilanzen: 
> "In einem Mischgeldsystem resultiert die Geldschöpfung bzw. 
> Geldvernichtung in einer Änderung des Bestandes an Giralgeld der 
> Geschäftsbanken im Bereich der Nichtbanken. Sie schlägt sich in einer 
> Bilanzverlängerung oder -verkürzung nieder." Bilanzverlängerung heisst: 
> Aktiva und Passiva ändern sich in gleichem Maße - das Schlagwort dazu
> ist "aufgeblasene Bilanz". Bei Geldschöpfung ändern sich immer beide 
> Seiten der Bilanz, daher fällt es in einer Bilanzpressekonferenz nicht 
> auf. Aber freies Erfinden von Kapital ist das nicht. Dafür gibt es ja
> eine Bilanz, um das zu verhindern. Lehmann hat seine Löcher übrigens 
> immer tageweise über die Bilanztermine drübergehoben, bis der Brocken 
> mit 600 Mrd US$ zu groß zum Verstecken wurde. Das ist aber auch nicht 
> das gesuchte Problem. 
> 
> Wo ist dann das Problem?
> Die Geldschöpfung passiert in den einander konkurrierenden Banken nach 
> ihrem freien, unregulierten und unkontrollierten Willen. Manche nennen
> das Marktwirtschaft, aber das ist einfach nur Blödsinn. Niemand kann die
> Basis eines Austauschs ändern, ohne das Austauschsystem zu gefährden. 
> Und im Moment schöpft jede Bank wie sie gerade lustig ist. Und zwar so, 
> wie es ihnen - so glauben die Banken - am Besten nützt: Freudig in 
> Boomphasen und sehr zurückhaltend in Krisen. Obwohl man genau das 
> Umgekehrte machen müsste. Somit gilt das Fazit: Könnte die Zentralbank 
> auch die Giralgeldschöpfung kontrollieren, wäre das Problem vom Tisch.
> 
> Und endlich habe ich ein medientaugliches Schlagwort dafür:
> Verstaatlicht das Geld, nicht die Banken!
> 
>     fra
> 
> Weiterführendes: Einfach "Vollgeld" googeln.
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