das problem von amazon ist AUCH dass die amazon mutter (wie zB auch apple) in 
liechtenstein hockt 
und dort kaum steuern zahlt 

d.h. unser gutes und eventüll gar mitunter recht viel umsatzgeld geht nicht nur 
NICHT an zB buchhändler
(ja, um die täte es mir schon leid)  
wegen buchpreisbindung gibt es hier ja auch keine ersparnis für den kunden!
 
jedenfalls  schenken "wir" hier steuergeld an AT de fakto her
(liechtenstein will scheinbar nicht so viel davon) 

lt. guardian sind die "arbeiter" wiederum in den jeweiligen ländern beschäftigt 
(auch wenn sie dort im vgl. zu Liechtenstein-Mutter drastisch wenig umsatz 
erwirtschaften)  

siehe: 
http://www.guardian.co.uk/technology/2012/apr/04/amazon-british-operation-corporation-tax


ich schreib das eher für mich selbst 
damit ich endlich aufhör nur aus faulheit (inzw: gwohnheit?) dort zu bestellen

ps. 
NUR die unterbringungslogistik zu bugfixen stösst natürlich irgendwie 
eigenartig auf, 
wiewohl wie franky richtig schreibt, wäre es immerhin ein schritt

ich persönlcih würd ich derlei "Kapselhotel"-entwürfe lieber auch für positiv 
konnotierte sozialexperimente ausprobiert wissen 
 studentenheime in schlafkojen -  und dafür zahlreiche innovative kollaborative 
nutzräueme...#





Am 16.02.2013 um 16:00 schrieb Franz Ablinger <f...@monochrom.at>:

> Wer es nicht mitbekommen hat: Ein Magazin des Hessischen Rundfunks hat die 
> Situation spanischer Leiharbeiter im Amazon Logistikzentrum Bad Hersfeld zur 
> Hoch-Zeit des Versandhandels also knapp vor Weihnachten dokumentiert. Link 
> siehe unten. Nach Veröffentlichung brach ein wahrer shitstorm über Amazon 
> herein. Löschwillige Amazon-Kontoinhaber ohne Zahl. Gefakte interne 
> Nachrichten von Amazon. Die shitstormer haben unterschiedliche Motive. Fast 
> alle verwenden Amazon, weil es ja so praktisch ist, aber die Umsetzung 
> gefällt nicht:
> 
> Erstaunlicherweise laufen in den Hallen von Amazon keine Roboter sondern 
> Leute herum, die die bestellte Ware kommissionieren. Man muss also gut zu Fuß 
> sein, wenn man dort anheuert, denn laut Filmbeitrag kämen da schon mal 17km 
> pro Nachtschicht zusammen. Zu Weihnachten ist das Stammpersonal deutlich zu 
> wenig, daher braucht es Leiharbeiter. Diese Leiharbeitskräfte werden aber nur 
> in Bewegung gesetzt, wenn zu viele Bestellungen anfallen. Man kann - aus 
> betriebswirtschaftlicher Sicht verständlich - nicht eine Horde angemeldeter 
> und bezahlter Arbeitskräfte herumsitzen lassen, wenn der Versand gratis ist. 
> Die Rechnung geht nicht auf. Daher werden Leiharbeiter (laut Film werden die 
> nicht pro Person sondern pro Bus gerechnet) von überall herangekarrt, eigene 
> Firmen kümmern sich mehr oder minder erfolgreich darum, dass diese Struktur 
> "funktioniert".
> 
> Man sieht im Filmbeitrag bemitleidenswerte, teilweise akademisch gebildete 
> spanische Leiharbeiter, die von Agenturen nach Deutschland angeworben werden. 
> Der versprochene Lohn wird dann um die Unterbringungs- und Verpflegungskosten 
> gemindert und die Leiharbeiter werden nur dann eingesetzt und somit entlohnt, 
> wenn tatsächlich Arbeit anfällt. Die Zeit geht vorbei mit dem unbezahlten 
> Warten auf Transferbusse oder auf den Einsatz. Die tatsächlichen Einkommen 
> liegen meist weit unter dem Versprochenen. So wie überall in minimum wage 
> jobs.
> 
> Neu ist allerdings, dass - ob vom Auftraggeber Amazon direkt, von der 
> Leiharbeitsfirma oder den beiteiligten Hotels, das wird nicht klar - Security 
> bis hinein in den privaten Bereich der Unterkünfte eingesetzt wird, die im 
> Filmbeitrag erkennbar deutlich rechtsradikale Züge zeigt. Die Aussagen der 
> Leiharbeiter machen deutlich, dass sich diese "Security" unangemessene 
> Exekutivgewalt herausnimmt. Peinlich für den Auftraggeber Amazon, peinlich 
> für den Arbeitsstandort Deutschland. Und eine Schande für die 
> Wirtschaftsstruktur, die in unserer Geizgesellschaft verdeckt Einzug gehalten 
> hat.
> 
> 
> Amazon ist eines der größten Logistikunternehmen weltweit. Es hat mit seinem 
> Internet-Versandhandel mehrere Märkte komplett umgekrempelt und aufgemischt. 
> Und dieses Logistik-Unternehmen, das es schafft, über Nacht kostenfrei ein 
> einzelnes Buch an eine Adresse zuzustellen schaft es nicht, eine seiner 
> wichtigsten Ressourcen, nämlich Leiharbeitskräfte perfekt zu managen?  
> Enttäuschend.
> 
> Warum nicht eine mobile capsule hotel Infrastruktur entwickeln, die rasch auf 
> dem Gelände von Amazon auf- und abgebaut werden kann - inclusive einfacher 
> Infrastruktur, die es zum Leben braucht? Küche, convenience store, 
> medizinische Station. Hätte für Amazon den Vorteil, noch viel rascher auf die 
> Leiharbeiter zugreifen zu können, als das mit der Unterbringung 50km vom 
> Standort entfernt mit schwerfälligen Bustransfers möglich ist. Hätte für 
> Leiharbeiter den Vorteil, entscheiden zu können, wann sie eine Schicht 
> übernehmen wollen, weil sie ohnedies am Gelände kaserniert sind. Das 
> chinesische Modell der Fertigung verbessern und europäisieren, also die 
> Arbeiter nicht als Vieh sondern als wertvolle Partner behandeln. Ein Modell, 
> bei dem Arbeiter de facto 24 Stunden am Tag bereit gehalten würden, gegen 
> angemessene Kost und Logis, mit nach Uhrzeit gestaffeltem Lohn, aber 
> verhandelbarer Einteilung. Wahrscheinlich käme so eine Lösung Amazon sogar 
> günstiger - vom besseren Image rede ich jetzt gar nicht.
> 
> Also nicht einen Leiharbeitsvertrag mit "Hotelunterbringung" tarnen, sondern 
> dazu stehen, was Sache ist: Man gibt als Leiharbeiter sein Leben für ein paar 
> Wochen auf, um in dieser Zeit möglichst viel Geld zu verdienen. Leiharbeiter 
> wie aufrufbare Computerprogramme, in einem Menschenspeicher. Wenn die 
> Umgebung funktional und aktuell designed ist, die Rahmenbedinungen und die 
> Entlohnung passt, wäre das ein Weg, den Menschen wenigstens ihre Würde 
> wiederzugeben. Und vielleicht sogar ein Anreiz für Leiharbeiter, dort 
> arbeiten zu wollen. Und für Amazon ein Weg zu beweisen, dass sie den Namen 
> "Logistikunternehmen" wirklich verdienen. Ideen dazu gäbe es sicher hunderte.
> 
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