Heute wäre Loriot 90 Jahre alt. Der Referenzpunkt allen Humors, eine immer noch feste Größe in Sachen Bildschirmunterhaltung. Ich darf den Meister selbst zu Wort kommen lassen.
"Dramatische Werke soll es seit etwa zweitausendfünfhundert Jahren geben. Das kann stimmen, es gab in Berlin schon Theateraufführungen, als ich noch ein Kind war. Man spielte damals Stücke von Shakespeare, Moliere, Lessing, Goethe, Schiller, Kleist, Ibsen, Strindberg, Hauptmann und Ähnliches. Heute sind die genannten Autoren unbekannt und ihre Werke in Vergessenheit geraten. Das Publikum ist anspruchsvoller geworden. Es erwartet die dramatische Verarbeitung von Problemen aus dem eigenen Lebensbereich. Infolge mannigfaliger Belastungen durch Beruf, Familie und Freizeit ist der moderne Mensch jedoch kaum noch imstande, sich auf ein mehrstündiges Bühnenwerk zu konzentrieren. Aus diesem Grunde überschreitet so gut wie keines meiner Dramen eine Länge von fünf Minuten. Damit sind sie dem biologischen Rhytmus von Menschen und weißen Mäusen angepasst. Nur der Bildschirmzuschauer hat die Möglichkeit, während der Vorstellung flüssige und feste Nahrung zu sich zu nehmen, zu telefonieren oder sich auf andere Weise frisch zu halten. Das Fernsehen bietet somit den geeignetsten Rahmen zur Begegnung mit zeitgenössischem Bildungsgut. Das hat mich bewogen, für dieses Medium zu arbeiten." Ich darf ein eher selten gesehenes Dramolett empfehlen: Gran Paradiso. Erstausstrahlung: 8. März 1976. fra link: http://www.youtube.com/watch?v=O3MXrHbJh3Y _______________________________________________ bagasch mailing list bagasch@lists.monochrom.at http://monochrom.at/mailman/listinfo/bagasch