Gruesse!

Eine Bitte vorweg: könntest du eventuell bei weiteren Mails großzügiger 
mit Absätzen umgehen und vielleicht auch Groß/Kleinschreibung benutzen? 
Gerade bei langen Absätzen mit vielen Halbsätzen und Klammern habe 
zumindest ich Probleme dem Inhalt zu folgen ;-)

* Christoph Klein <[EMAIL PROTECTED]> schrieb am [12.09.04 17:40]:
> hallo liste,
> 
> > Versuch mal am lilo(grub boot-prompt den Parameter
> >    pci=biosirq
> 
> sorry, hat leider nichts bewirkt, es kommt weiterhin ein irq routing
> conflict
> 
> > Auch die anderen Parameter zu pci,apic,acpi sind für dich von
> > Interesse.
> > Siehe Dokumentation zu deinem Kernel, kernel-parameters.txt
> 
> acpi=noirq
> 
> habe ich mal probiert, der kernel zeigt sich jedoch auch davon
> unbeeindruckt.
> um ganz sicher zu gehen, habe ich den kernel nochmals komplett ohne acpi
> kompiliert, das problem tritt jedoch weiterhin auf.
> warum will der linux kernel andere irqs zuordnen, bringt einen routing
> conflict, obwohl die karten mit den bios-irqs dann funktionieren ?

Wie hast du den Kernel kompiliert? Debian-konform mit make-kpkg oder 
per Hand (mit make ...)?

Hast du für Woddy auch die neuen module-init-tools, die für den 2.6.x 
Kernel benötigt werden, installiert (z.B. von www.backports.org)?

> da hier acpi, apm, apic (ist das dasselbe wie acpi ?) und pnp involviert zu
> sein scheinen, stellt sich die frage, ob man das hier überhaupt braucht -
> mir reicht ein minimales system, das die vom bios zugewiesenen irqs
> verwendet, braucht also kein irq sharing zu machen, braucht keine
> acpi-features zu unterstützten, braucht nicht automatisch auszugehen,
> lediglich am automatischen abschalten der festplatte nach inaktivität bin
> ich interessiert.

APM und ACPI dienen beide dem Power-Management. ACPI findet sich in 
neueren PCs/BIOSen und bietet mehr Möglichkeiten.

PnP betrifft die automatische Konfiguration von ISA-Karten, im 
Gegensatz zur Konfig mit Jumpern (PlugAndPlay oder PlugAndPray, wie man 
will...). Keine ISA-Karten, keine PnP-Unterstützung nötig.

APIC ist IMHO ein erweitertes Resourcen-Management, urspünglich dafür 
gedacht um Mehrprozessor-Systemen den geregelten Zugriff auf die 
Hardware(-IRQs) zu gewähren. Dabei werden die BIOS-seitig beschränkten 
IRQ/IO-Adressen logisch erweitert und umgeleitet (routing). Ist 
mittlerweile auch bei neueren Single-CPU-Systemen implementiert.

Zur Kernel-Konfig:


> #
> # Processor type and features
> #
> CONFIG_X86_PC=y
> # CONFIG_X86_ELAN is not set
> # CONFIG_X86_VOYAGER is not set
> # CONFIG_X86_NUMAQ is not set
> # CONFIG_X86_SUMMIT is not set
> # CONFIG_X86_BIGSMP is not set
> # CONFIG_X86_VISWS is not set
> # CONFIG_X86_GENERICARCH is not set
> # CONFIG_X86_ES7000 is not set
> # CONFIG_M386 is not set
> # CONFIG_M486 is not set
> # CONFIG_M586 is not set
> # CONFIG_M586TSC is not set
> CONFIG_M586MMX=y

Ich bin mir nicht sicher ob dein PII (ist ein PII 350Mhz ?) schon MMX 
unterstützt. cat /proc/cpuinfo gibt dir bei Flags Auskunft darüber. 
Evtl. ist 
> # CONFIG_MPENTIUMII is not set
die bessere Wahl. Ist IMHO aber eher Nebensache.

> CONFIG_SMP=y

Würde ich disablen. Gerade bei älteren Boards/CPUs kann aktivierte 
SMP-Untestützung Probleme bereiten.

> CONFIG_X86_LOCAL_APIC=y
> CONFIG_X86_IO_APIC=y

Du schriebst, du hättest deinen Kernel ohne APIC kompiliert. Hier ist 
es aber noch ativiert ? Würde ich abschalten, da dein BIOS sowieso kein 
APIC kann, s.u.

> #
> # Power management options (ACPI, APM)
> #
> CONFIG_PM=y
> # CONFIG_SOFTWARE_SUSPEND is not set
> CONFIG_PM_DISK=y
> CONFIG_PM_DISK_PARTITION=""
> #
> # ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) Support
> #
> # CONFIG_ACPI is not set

Ist ok, dein BIOS ist IMHO nicht ACPI-fähig.

> CONFIG_ACPI_BOOT=y
> #
> # APM (Advanced Power Management) BIOS Support
> #
> # CONFIG_APM is not set

Must du einschalten, wenn du (APM)-Powermanagement für Festplatten und 
Abschalten benutzen wilst.

> #
> # Bus options (PCI, PCMCIA, EISA, MCA, ISA)
> #
> CONFIG_PCI=y
> # CONFIG_PCI_GOBIOS is not set
> # CONFIG_PCI_GOMMCONFIG is not set
> # CONFIG_PCI_GODIRECT is not set
> CONFIG_PCI_GOANY=y
> CONFIG_PCI_BIOS=y
> CONFIG_PCI_DIRECT=y
> CONFIG_PCI_MMCONFIG=y
> # CONFIG_PCI_MSI is not set
> CONFIG_PCI_LEGACY_PROC=y
> CONFIG_PCI_NAMES=y

Ich kenne den 2.8.-Kernel nicht sehr gut, aber zu diesen Optionen würde 
ich mir die Hilfe mal durchlesen, ob da welche nicht dein Problem 
berühren. Bei Unklarheit lieber die Default-Werte nehmen.

Zum Logfile:

> 
> /var/log/kern.log
> 
> Sep 12 15:49:17 server kernel: klogd 1.4.1#10, log source = /proc/kmsg
> started.
> Sep 12 15:49:17 server kernel: Cannot find map file.
> Sep 12 15:49:17 server kernel: No module symbols loaded - kernel modules not
> enabled.

Hm, das macht mich stutzig. Hast du die zu deinem Kernel passende 
System.map auch nach /boot installiert (wenn mit make bzImage gebaut) ?
Diese Meldung und evtl. Probleme mit Modulen *könnten* mit dem Fehlen 
der Map-Datei zusammenhängen.

> Sep 12 15:49:17 server kernel: ACPI disabled because your bios is from 98
> and too old
> Sep 12 15:49:17 server kernel: You can enable it with acpi=force

Ist klar, oder?

> Sep 12 15:49:17 server kernel: Kernel command line: auto BOOT_IMAGE=Linux ro
> root=301 pci=biosirq
> Sep 12 15:49:17 server kernel: Local APIC disabled by BIOS -- reenabling.
> Sep 12 15:49:17 server kernel: Found and enabled local APIC!

Hier wird APIC kernelseitig eingeschaltet (weil einkompiliert) obwohl 
entweder im BIOS disabled bzw. nicht vorhanden.

Versuche als Bootparameter nochmal noapic und nolapic, evtl. in 
Kombination mit pci=biosirq

Zu IRQ-Routing: 

> Sep 12 15:49:17 server kernel: dmfe: Davicom DM9xxx net driver, version
> 1.36.4 (2002-01-17)
> Sep 12 15:49:17 server kernel: PCI: Found IRQ 12 for device 0000:00:0b.0
> Sep 12 15:49:17 server kernel: IRQ routing conflict for 0000:00:0b.0, have
> irq 11, want irq 12
> Sep 12 15:49:17 server kernel: eth0: Davicom DM9102 at pci0000:00:0b.0,
> 00:80:ad:78:d2:c1, irq 11.

Dieses have/want mag mit der APIC-Unterstützung des Kernels zu tun 
haben. APIC möchte eine andere Verteilung als das BIOS es vorgibt. Auf 
moderneren Systemen evtl. kein Problem, bei dir wahrscheinlich schon.

Ich würde folgendes machen:

a) im BIOS alles wieder auf Default stellen, gerade irgendwelche 
händische Einstellungen in der PCI-Tabelle.

b) Kernel 2.4.x, 2.6.7 zum Gegentesten bereithalten.

c) 2.6.8 entweder:
    - vorkompiliert downlaoden (von www.backports.org ?)
    - neukompilieren mit o.a. Hinweisen zur Konfig
    - deinen momentanen mit den Optionen wie o.a. (noapic, nolapic, 
      pci=biosirq) nochmal zum Test hernehmen.

Bei den Parametern mußt du nochml in der kernel-parameters.txt zum 
2.6er Kernel schauen, ob es diese so noch gibt. Ich habe hier nur 
Zugriff auf die vom 2.4er.
      
d) die ISDN-Karten ausbauen und erstmal beide NICs zum funktionieren 
bringen

Und auch bei dir gilt, wie in einem ähnlichen Thread momentan auf 
dieser Liste,: du mußt systematisch vorgehen, nie mehere Sachen 
gleichzeitig ändern.


So, ich hoffe das bringt sich etwas weiter.

Gruß
    Gerhard

Antwort per Email an