Hallo allerseits,

Neophyt _ schrieb am 04.06.2009 01:34 Uhr:
Es ist, wie gesagt, nicht das Ziel ein neues Projekt zu gründen, geschweige 
denn einen Gegenentwurf zum Neo-Layout vorzulegen. Im Gegenteil: Die
Verbreitung des Neo-Layouts soll nach allen Möglichkeiten gefördert werden.

Das sind erstmal unterstützungswerte Ziele :-).

Dafür betrachte ich auch die eingebaute Rückwärtskompatibilität zu den bis jetzt noch verbreiteten Qwerten als ein Vehikel.

Ich glaube ehrlich gesagt eher nicht, dass Qwertz irgendwann einmal vollkommen von Neo ersetzt werden sollte – dafür sind einfach zu wenige Leute wechselbereit, was das Tastaturlayout angeht. Zu mindestens würde ich dieses Résumé nach meiner bisherigen »Missionierungsarbeit« im Freundes- und Bekanntenkreis ziehen. Wobei einige aber doch bereits sind, Neo eine Chance zu geben – und wer weiß, wenn mit der 3. Rechtſchreibreform erſt mal das lange ſ wiedereingeführt werden wird … die Hoffnung ſtirbt zuletzt ;-).

Eine monolithische Implementierung. Sie hat den Vorteil, dass das Umschalten 
zwischen den verschiedenen Belegungen immer zuverlässig und auf die gleiche 
Weise funktioniert, und sie stellt einen einheitlichen Versionsstand sicher.

Modularisierung ist etwas gutes – man denke nur an die beste Variante von allen, den Lang-ſ-Modus ;-). Allerdings sollte Neo für den Ottonormalnutzer nicht von vornherein als Baukastensystem, sondern als bereits sinnvolle durchdachte und überall gleiche Standardversion daherkommen. Ungefähr so wie Ubuntu: Eine auf die Ottonormalnutzer abgestimmte Distribution, die aber auch fortgeschrittenere Anwendungen beinhaltet sowie modifiziert und erweitert werden kann :-).

Ziel ist es, eine möglichst große Verbreitung zu erreichen.

Hm … vielleicht sollten wir uns »Ich bremse auch für Qwert-Nutzer«-Sticker drucken lassen ;-). Aber ganz so missionarisch sehe ich das nicht: Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Wohl aber eine bessere Alternative entwickeln und enthusiastisch darauf hinweisen – die Entscheidung muss dann jeder für sich selbst treffen.

Man muss sich auch vorstellen, dass es in realen Szenarien eine große Rolle spielt, dass 
man "schnell mal eben" zur anderen Belegung zurückwechseln kann.

Ja, aber das geht doch bereits problemlos. Alle gebräuchlichen Oberflächen (Windows, KDE, Gnome, OS X) stellen doch eine Symbolleiste für das Tastaturlayout zur Verfügung, so dass man mit zwei Klicks auf Qwertz zurückwechseln kann. Die Linuxer haben zusätzlich die bequeme uiae asdf Umschaltung entwickelt, und beim NeoVars gibt es einen eigenen Shortcut (Mod2+Pause). Von daher sehe ich hier eigentlich kein Problem.

Wenn ich einem Kollegen beispielsweise die Ebene 3 schmackhaft machen kann, und 
er den Tastaturtreiber installiert hat, kann ich wiederum ohne zu zögern an 
seinem Rechner auf Neo-Art tippen.

Und was machst Du beim Kollegen aus der anderen Abteilung? Oder bei Bekannten ohne Internetanschluss (ja, so etwas gibt es auch noch)? Aus diesem Grund habe ich Neo lieber stets auf einem USB-Stick dabei – es irgendwo zu installieren ist doch keine große Sache und geht ziemlich fix :-).

Was die dritte Ebene für Qwertz-Nutzer angeht, so könnte ich mir schon vorstellen, dass sich viele Programmierer dafür begeistern könnten. Für den Ottonormalnutzer – der nicht ständig mit Perl seine Python-Quelldateien im Git-Repository manipuliert, sondern einfach nur mal im Internet surft und ein paar E-Mails schreibt – eher nicht. Da scheint es mir ein viel gewinnbringenderer Ansatz zu sein, gleich von Anfang an das »richtige« Neo zu erlernen.


Viele Grüße,
Dennis-ſ

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