Hallo Torsten, meiner Meinung nach sollte oeffentlich entwickelte Software immer als freie Software veroeffentlicht werden. Neben den von Dir genannten Pros, kommt noch die Moeglichkeit hinzu, Bugs zu finden und zu beheben, Synergien mit anderen freien Software-Projekten (Austausch von Code) und die mE deutlich hoehere Chance, unabhaengige Tester fuer die SW zu finden und die erhoehte Chance, in der Lehre Verwendung zu finden.
Aus meiner Sicht (eines nicht-Programmierers) ist die Methode FLOS-Softwareentwicklung genau die Methode der modernen Wissenschaft auf den SW-Bereich angewandt: wenn die eigenen Ergebnisse einen gewissen Grad an Reife erlangt haben, haelt man sie nicht mehr geheim, sondern publiziert, um sie moeglichst breit bekannt und weiterverwendbar zu machen - so koennen viele Kollegen (und Wettbewerber darauf zugreifen), sie verfahren dann selbst so und man profitiert (do ut des) vom schnelleren, breiteren und tieferen Erkenntnisgewinn. So sollte es mE idealerweise auch mit wiss. Software sein. Gute Argumente dafuer finden sich iirc in Michael Nielsen's "Reinventing Discovery" (vgl http://www.opensocietyfoundations.org/voices/reinventing-scientific-discovery-an-interview-with-michael-nielsen ) oder auf dem Open Science Blog http://www.openscience.org/blog/?page_id=44 Einige Astrophysiker haben eine entspr Manifestgeschrieben (ich hab's nicht gelesen): http://arxiv.org/abs/0903.3971 the following article (peer reviewed) goes into some discussion of the merits of open source (and different FLOSS licences) at the end: http://iopscience.iop.org/1749-4699/6/1/015010 Im Einzelfall kann es mE schon sein, dass der groesste Nutzen der Allgemeinheit nicht gleich dem groessten Nutzen fuer einen selbst (oder das eigene Institut) ist (z.B., wenn man Geld mit der SW machen will bzw einen technischen Vorsprung vor den Kollegen behalten will). Da ist dann eine Werte-Entscheidung zu treffen. Gruesse Geza Torsten Bronger wrote on 09/11/2014 09:14 AM: > Hallöchen! > > wir haben Software im Institut erstellt und evaluieren nun die > Möglichkeit, diese als Open Source zu veröffentlichen. Ich suche > zur Zeit Material, um unserer Institutsführung dafür > Entscheidungshilfen zu geben. > > Gibt es eine Website oder Broschüre, die die Pros und Contras eines > solchen Schritts gegenüberstellt? Mir fiele ad hoc ein: > > Pros: Möglichkeit, externe Manpower für das Projekt zu gewinnen; > positive Außenwerbung für das Institut; potentielle Nutzer haben > mehr Vertrauen in die Software, weil sie Zugang zum Quelltext haben. > > Contras: negative Außenwerbung für das Institut, wenn das Projekt > verwaist; einige Geschäftsmodelle sind nach Open-Source-Gang nicht > mehr möglich; möglicher Verlust von Kontrolle (z.B. feindlicher > Fork). > > Das ist jetzt das, was mir auf die Schnelle einfällt. Gibt es etwas > derartiges aus professioneller Feder? Etwas, das ich meinen Chefs > (die für den Plan durchaus offen, selber aber im Bereich Open Source > unerfahren sind), als Entscheidungshilfe in die Hand geben kann? > > Grüße, > Torsten Bronger. > _______________________________________________ fsfe-de mailing list [email protected] https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
