Liebe Mitglieder,

der Erkenntnisgewinn bei der Lektüre des Briefwechsels Jünger-Benn hielt sich 
für mich in argen Grenzen. Im Grunde war der Eintrag in Annäherungen bereits 
ziemlich erschöpfend, aber der Apparat will auch leben.

Wir erfahren, daß Benn keine Drogen nimmt außer Tabak und Kaffee (und Alkohol 
will ich vermuten), wozu Jünger sich beeilt, zu erklären, er rauche noch 
nicht mal Zigaretten. Hatte Benn nicht irgendwo mal getönt, das potente Hirn 
stärke sich nicht mit Milch, sondern mit Alkaloiden?

Jünger soll ja zigtausend Briefe geschrieben haben, wollen hoffen, daß da 
noch Substantielleres ans Licht kommt.

Am Schönsten war die Glosse von Erich Kästner:
MARKTANALYSE
Der Kunde zur Gemüsefrau: "Was lesen Sie denn da, meine Liebe? Ein Buch von 
Ernst Jünger?" Die Gemüsefrau zum Kunden: "Nein, ein Buch von Gottfried Benn. 
Jüngers kristalline Luzidität ist mir etwas zu prätentiös. Benns zerebrale 
Magie gibt mir mehr." 


Grüße

Walter Hedderich
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