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NABU-P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 43/12 ---- 25.4.2012 
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NABU fordert Nachbesserungen bei Gebäudesanierung -Studien zeigen
Potenzial auf
Tschimpke: Höhere Anforderungen an Alt- und Neubauten sind
wirtschaftlich

Berlin - Aus Sicht des NABU wird die Bundesregierung ihre Klimaziele
nicht erreichen, wenn bei der Gebäudesanierung nicht erheblich
nachgebessert wird. Bis 2050 sollen laut Energiekonzept alle Gebäude in
Deutschland klimaneutral sein. Einen ersten wichtigen Beitrag soll die
Senkung des Wärmebedarfs in Gebäuden bis 2020 leisten. Wie dieses Ziel
jedoch umgesetzt werden soll, ist auch nach Bekanntwerden des neuen
Entwurfs für die Energieeinsparverordnung (EnEV) völlig unklar. „Unter
dem Vorwand höhere Anforderungen an Neu- und Altbauten seien
unwirtschaftlich, torpediert die Regierung die selbst gesteckten Ziele
bei der energetischen Gebäudesanierung", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. 


Das Argument, höhere Anforderungen an Neu- und Altbauten seien
unwirtschaftlich, lässt der NABU deshalb nicht gelten. Gestützt wird
diese Sicht von Studien, die im Auftrag des Bundesbauministeriums selbst
erstellt wurden. So kommen die beauftragten Institute zu dem Ergebnis,
dass die Erhöhung der Anforderungen an Neu- und Altbauten um 30 Prozent
gegenüber der EnEV 2009 wirtschaftlich sind. Denn trotz höherer
Anfangsinvestitionen rechnen sich Investitionen aufgrund steigender
Energiepreise in einen höheren energetischen Standard über die
Lebensdauer von Gebäuden und Bauteilen. „Der anspruchslose EnEV-Entwurf
legt die Vermutung nahe, dass die Studienergebnisse wissentlich
ignoriert wurden", so Ulf Sieberg, NABU-Experte für Energieeffizienz und
Gebäudesanierung. 


Der NABU fordert daher vom Bauministerium die Ergebnisse der Studien
umgehend zu veröffentlichen und den EnEV-Entwurf nachzubessern. „Ohne
zusätzliche Anstrengungen beim Fördern und Fordern wird das
Energiekonzept der Bundesregierung nicht aufgehen", so Sieberg. Dies
belegt ein Gutachten der Prognos AG im Auftrag des NABU. Dazu sei neben
dauerhaft zinsgünstigen Krediten, Zuschüssen und Steueranreizen für
Hauseigentümer auch die Verschärfung der EnEV 2012 nötig. Denn der
finanzielle Förderbedarf würde zu groß, sollten die
Sanierungsanstrengungen allein aus Fördermitteln gedeckt werden. „Wir
reden schon bald über einen Finanzierungsbedarf von neun Milliarden
Euro. Angesichts der derzeit zur Verfügung stehenden Fördermittel in
Höhe von 1,5 Milliarden Euro und des andauernden Streits über ein
paar hundert Millionen Euro für steuerliche Anreize zur Gebäudesanierung
eine völlig unrealistische Summe", so Sieberg. 

Für Rückfragen: 
Ulf Sieberg, NABU-Energieexperte, 030-284984-1521, mobil 0173-9001782.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de 

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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Iris Barthel


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