-----Original Message----- From: Sophie Fürst (Verein Klimaschutz Schweiz) <i...@klimaschutz-schweiz.ch> Sent: Saturday, August 25, 2018 7:36 AM To: i...@klimaschutz-schweiz.ch Subject: Neu gegründete Bürgerbewegung will Klimaschutz in der Verfassung verankern
Sehr geehrte Redaktion Heute gründen 100 besorgte Bürgerinnen und Bürger auf dem Sustenpass eine neue Schweizer Klimabewegung. Mit der Gletscher-Volksinitiative wollen sie den Klimaschutz in der Verfassung verankern und die CO2-Emissionen der Schweiz bis 2050 auf null zurückfahren. Die Medienmitteilung finden Sie nachfolgend. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. - Marcel Hänggi, Mitinitiant der Gletscher-Initiative, +41 78 743 40 65 - Daniel Graf, Medienkontakt vor Ort , +41 76 588 09 68 Mit freundlichen Grüssen, Sophie Fürst Geschäftsführerin Verein Klimaschutz Schweiz T +41 79 321 88 74, E i...@klimaschutz-schweiz.ch www.klimaschutz-schweiz.ch MEDIENMITTEILUNG Gletscher-Initiative: Neue Bürgerbewegung will Klimaschutz in der Verfassung verankern Sustenpass, 25. August 2018. Rund 100 Personen aus der ganzen Schweiz reisen heute auf den Sustenpass. Am Fusse des schmelzenden Steingletschers gründen sie den Verein Klimaschutz Schweiz. Mit der Gletscher-Volksinitiative will die neue Bürgerinnen- und Bürgerbewegung den Klimaschutz in der Verfassung verankern und die CO2-Emissionen der Schweiz bis 2050 auf null senken. Der Verein Klimaschutz Schweiz will die Schweiz auf Klimakurs bringen und eine Volksinitiative lancieren. Die Ziele des Pariser Übereinkommens sollen in der Bundesverfassung verankert werden: Null CO2-Emissionen bis spätestens Ende 2050. Die Gletscher-Initiative ist nötig, weil die bisherige Politik mit den Verpflichtungen von Paris und den Erfordernissen einer ernsthaften Klimapolitik nicht im Einklang steht. Gründungsmitglieder aus verschiedensten Berufen Die heutige Gründung steht für eine erstarkende Klimabewegung, welche die unterschiedlichsten Personen vereint (vgl. Anhang). Unter den Gründungsmitgliedern und im wissenschaftlichen Beirat sind Menschen aus der Wald-, Land- und Wasserwirtschaft, aus Wissenschaft und Forschung, aus dem Tourismus, den Berggebieten, dem Wintersport, der Kultur und Gesundheitsberufen. Namhafte Unterstützung erhält der Verein von Biophysiker Jacques Dubochet, Nobelpreisträger in Chemie 2017. Der Romand engagiert sich bei den Grands-parents pour le climat. «Als Generation der klimatischen Deregulierung engagieren wir uns, um die Welt auf den richtigen Weg zurückzuführen», sagt Dubochet. Als Gründungsmitglied dabei ist auch Noah Zollinger, Betriebsleiter eines Zürcher Forstreviers. «Der Wald ist für das Überleben der Menschheit unerlässlich. Ob wir gesunde Wälder erhalten können, hängt davon ab, wie wir dem Klimawandel entgegenwirken», sagt Zollinger. 600 Mitglieder in zwei Wochen Bereits vor der Gründung haben sich in nur zwei Wochen über 600 Personen für eine Mitgliedschaft im Verein Klimaschutz Schweiz eingeschrieben. Den Vorstand des Vereins werden - neben dem Umweltjournalist und Mitinitiant Marcel Hänggi - Dominik Siegrist und Myriam Roth übernehmen. Siegrist ist Professor für naturnahen Tourismus an der Hochschule Rapperswil. Seit Jahren macht er auf die Klimaveränderungen in den Bergregionen aufmerksam. Roth arbeitet als Pflegefachfrau und ist Stadträtin in Biel. «Indem wir uns um das Klima kümmern, achten wir auf unsere und die Gesundheit anderer», erklärt sie ihr Engagement. Sie und Dominik Siegrist teilen sich das Co-Präsidium. Gletscherschwund als Mahnmal für die Klimakrise Die Vereinsgründung findet am Fusse des schmelzenden Steingletschers statt. Der Ort erinnert an die hierzulande augenfälligste Folge des Klimawandels: Das Verschwinden der Gletscher. Im Alpenraum erwärmt sich das Klima rund doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt. «Der irreversible Gletscherschwund ist wie eine Schrift an der Wand. Massnahmen zum Schutz des Klimas helfen, die gefährliche Entwicklung zu begrenzen», sagt Gründungsmitglied und Glaziologe Wilfried Haeberli. Ende des 21. Jahrhunderts dürften fast alle Alpengletscher verschwunden sein. Laut wissenschaftlichen Schätzungen liessen sich bis Ende Jahrhundert einige der Gletscher retten, würde die Erderwärmung - wie im Pariser Übereinkommen vorgesehen - auf deutlich unter 2 Grad begrenzt. Gletscher und dauernd gefrorene Böden stabilisieren Berge, die instabil werden können wie der Piz Cengalo, von dem sich im Sommer 2017 drei Millionen Kubikmeter Fels lösten, die Teile des Dorfs Bondo zerstörten. Vom weltweiten Schwund der Gletscher und des Permafrosts ist die Lebensgrundlage unserer globalen Gesellschaft betroffen, in der Zeit der Schneeschmelze droht Hochwasser, während im Sommer Bäche und Flüsse versiegen können. Dazu gefährden die Veränderung des Landschaftsbilds und die abnehmende Schneesicherheit im Winter zehntausende Arbeitsplätze im Tourismus. Für Rückfragen - Marcel Hänggi, Mitinitiant der Gletscher-Initiative, +41 78 743 40 65 - Daniel Graf, Medienkontakt vor Ort, +41 76 588 09 68 Bilder der Vereinsgründung (Foto: Flurin Bertschinger, zVg) finden Sie am Samstag 16 Uhr auf: https://www.dropbox.com/sh/7irlzttha0s80pf/AAAsvuAIQhf9VtThWSpQJchoa?dl=0 HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Gründungsmitglieder und wissenschaftlicher Beirat des Vereins Klimaschutz Schweiz 2. Bericht zur Gletscher-Initiative 3. Textentwurf für die Gletscher-Initiative 1. Gründungsmitglieder und wissenschaftlicher Beirat des Vereins Klimaschutz Schweiz Gründungsmitglieder * Eva Baier, Geschäftsführerin Fischwanderung.ch * Roman Bolliger, Energiestadtberater * Thomas Dimov, Dipl. Arch. ETH SIA * Jacques Dubochet, Biophysiker und emeritierter Professor der Universität Lausanne, Nobelpreisträger in Chemie 2017 * Monika Frehner, Forstingenieurin * Anita Frehner, Doktorandin am FiBL * Hans-Ulrich Frey, Ökologe, Forstingenieur, Dozent ETHZ * Daniel Germann, Informatik-Ingenieur ETH / Softwareentwickler * Wilfried Haeberli, Gletscherforscher / emeritierter Professor der Universität Zürich * Franz Hohler, Autor * Felix Keller, Co-Leiter Europäisches Tourismus Institut Schweiz * Christoph Küffer, Professor für Siedlungsökologie, Studiengang Landschaftsarchitektur, HSR Rapperswil * Nicolas Müller, Snowboard-Profi * Susanna Niederer, Climate Change Resilience Professional * Christian Pfister, Professor für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte, Universität Bern * Reto Raselli, Biokräuter-Bauer im Puschlav * Myriam Roth, Pflegefachfrau FH * Dario Schwörer, Bildungs-Expedition TopToTop * Florian Senn, Basler Fährmann und Lovebugs-Bassist * Dominik Siegrist, Professor für naturnahen Tourismus an der HSR * Stephan Siegrist, Profi-Alpinist * Peter Stamm, Autor * Daniel Speich Chassée, Professor für Globalgeschichte, Universität Luzern * Markus Wenger, Unternehmer (Wenger Fenster) * Jürg Wirth, Bauer/Journalist/Wirt aus Lavin * Noah Zollinger, Betriebsleiter Forstrevier Rüti/Wald/Dürnten Wissenschaftlicher Beirat * Harald Bugmann, Professor für Waldökologie, ETH Zürich * Thomas Gröbly, Dozent für Ethik und Nachhaltigkeit an der FHNW, Unternehmer und Buchautor * Matthias Huss, Glaziologe, ETH Zürich und Universität Fribourg * Reto Knutti, Professor für Klimaphysik, ETH Zürich * Therese Lehmann, Stv. Leiterin Forschungsstelle Tourismus (CRED-T), Zentrum für Regionalentwicklung Universität Bern * Kai Niebert, Professor für Didaktik der Nachhaltigkeit, Universität Zürich * Martine Rebetez, Professorin für angewandte Klimatologie, Uni Neuchâtel und Eidg. Forschungsanstalt WSL * Philippe Thalmann, Professor für Umweltökonomie, EPFL * Heribert Rausch, emeritierter Professor für öffentliches Recht, besonders Umweltrecht, der Universität Zürich 2. Bericht zur Gletscher-Initiative «Für eine Schweiz mit null CO2-Emissionen», Hintergrundbericht der Initiantinnen und Initianten zur Gletscher-Initiative (19 Seiten, PDF) https://www.klimaschutz-schweiz.ch/#dokumentation 3. Textentwurf für die Gletscher-Initiative Art. 74a Klimapolitik (neu) Abs. 1: Bund und Kantone tragen zur Begrenzung der Risiken und Gefahren der Klimaveränderung bei. Sie setzen sich im Rahmen ihrer Zuständigkeiten im Inland und im internationalen Verhältnis dafür ein, dass der Ausstoss menschgemachter Treibhausgase auf ein Ausmass reduziert wird, das die Aufnahmefähigkeit von Kohlenstoffsenken nicht übersteigt. Abs. 2: Spätestens Ende 2050 darf kein fossiler Kohlenstoff mehr in Verkehr gebracht werden. Ausnahmen sind zulässig, a) soweit sichere Senken im Inland die entsprechende Menge Kohlenstoff der Atmosphäre dauerhaft entziehen b) sowie für technisch nicht substituierbare Anwendungen. Abs. 3: Für Nachteile, die einheimischen Unternehmen gegenüber ausländischen Wettbewerbern aus Absatz 2 erwachsen, sieht das Gesetz einen finanziellen Ausgleich vor. optional: Abs. 4: Bund und Kantone sorgen dafür, dass die Tätigkeiten der Schweizer Finanzwirtschaft in Einklang mit dem Ziel von Absatz 1 stehen. Art. 74a Abs. 4 ist noch Gegenstand von Diskussionen. Der Absatz entspricht Art. 2 Abs. 1 Bst. c des Pariser Übereinkommens und trägt der grossen Bedeutung des Schweizer Finanzplatzes Rechnung. Allerdings ist hier eine Verfassungsgrundlage nicht zwingend: Der Gesetzgeber könnte auch heute schon entsprechende Vorschriften erlassen. Übergangsbestimmungen zu Art. 74a (neu) Abs. 1: Der Bund erlässt die Ausführungsgesetzgebung zu Artikel 74a innert längstens fünf Jahren nach dessen Annahme durch Volk und Stände. Abs. 2: Das Gesetz legt in Übereinstimmung mit den Erkenntnissen der Wissenschaft den Absenkpfad für die Menge fossilen Kohlenstoffs fest, die in der Zeit bis 2050 maximal in Verkehr gelangen darf. Abs. 3: Um die Einhaltung des Absenkpfads sicherzustellen, kann der Bund Lenkungsabgaben oder Importkontingente [statt «Importkontingente» allenfalls «Mengenbegrenzungen»] einführen. Abs. 4: Erträge aus der Umsetzung dieses Artikels werden an Bevölkerung und Wirtschaft rückverteilt; zulässig ist auch ihre teilweise Verwendung zur Finanzierung von Klimaschutzmassnahmen. Hinweis: Der Initiativtext ist ein Entwurf und wurde noch nicht von der Bundeskanzlei geprüft. -- Verein Klimaschutz Schweiz c/o Marcel Hänggi Hofstrasse 16 8032 Zürich T: 079 321 88 74 (Sophie Fürst) E: i...@klimaschutz-schweiz.ch www.klimaschutz-schweiz.ch ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° Ende der weitergeleiteten Nachricht. Alle Rechte bei den Autor*innen. Unverlangte und doppelte Zusendungen bitte ich zu entschuldigen! Das gelegentliche Versenden von E-Mails durch mich ist eine rein private und persönliche - und niemals berufliche oder wirtschaftliche - Tätigkeit. Ich nutze Ihre E-Mail-Adresse für keine anderen Zwecke und speichere keine weiteren Daten außer dem zugehörigen Namen/Organisation. Ich gebe niemals Daten weiter und lösche auf jede Bitte sofort. 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