NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 109/19 | 4. OKTOBER 2019
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Umwelt/Vögel
NABU: Storchenbilanz 2019 fällt gemischt aus
Im Westen mehr Brutpaare, im Osten eher abnehmende Tendenz
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Berlin – Mehr Weißstorchpaare als im vergangenen Jahr dürften 2019 in
Deutschland gebrütet haben. Das schätzt Dr. Christoph Kaatz von der NABU
Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz. 2018 waren es über 6.900 Paare.
„Insgesamt war das Storchenjahr aber eher durchwachsen“, so Kaatz
nach einer ersten Sichtung der Daten, die zurzeit noch aufgearbeitet
werden.
 
Die Zahl der Brutpaare hat in den westlichen Bundesländern weiter
zugenommen, während der Brutbestand in den östlichen Bundesländern
tendenziell leicht abnahm oder stagnierte. Aus den Regionen gibt es aber
auch positive Meldungen. So meldeten beispielsweise Bayern, Thüringen
und Teile Nordrhein-Westfalens neue Höchstzahlen für den Brutbestand der
Weißstörche. Ursächlich für dieses West-Ostgefälle sind die
unterschiedlichen Winterquartiere der Weißstörche. Während die
ostdeutsche Population zumeist im östlichen Afrika – im Sudan, Tschad
bis hinunter nach Südafrika – überwintert, ziehen die westdeutschen
Störche mehrheitlich bis auf die Iberische Halbinsel. Dort verbringen
sie den Winter auf Mülldeponien und Reisfeldern. „Kürzerer Zugweg und
große Nahrungsressourcen bieten den Störchen im Westen ideale
Überlebensbedingungen mit der Folge, dass ihre Zahl seit längerer
Zeit kontinuierlich zunimmt“, sagt Kaatz.
 
Im Osten wurde die Jungenaufzucht der Störche durch die andauernde
Trockenheit und dem Mangel an Regenwürmern für die Küken beeinträchtigt.
In Teilen Westdeutschland führten starke Regenfälle im Mai zu
zahlreichen Verlusten beim Nachwuchs. „Alles in allem kam aber meist ein
durchschnittlicher Bruterfolg zustande“, so Kaatz. „Die Trockenheit der
beiden letzten Jahre zeigt allerdings, wie wichtig feuchte Wiesen und
Auen für den Weißstorch sind. Dort leben selbst bei längeren
Trockenperioden noch viele Beutetiere.“
 
Im Nordwesten Deutschlands war die diesjährige Brutsaison dagegen
außergewöhnlich gut. Das Wetter war für die heranwachsenden Störche
ideal und Nahrung gab es in diesem Sommer in Hülle und Fülle, denn 2019
war ein „Mäusejahr“, in dem die Feldmauspopulation geradezu explodiert
ist. Dies bescherte dem Weißstorch hier eine so große Jungenzahl wie
seit 25 Jahren nicht mehr. 
 
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