NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 88/20 | 20. OKTOBER 2020

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Umwelt/Agrar

NABU: Gewaltiger Rückschritt in der EU-Agrarpolitik zeichnet sich ab

Miller: Arten und Lebensräume drohen zu verschwinden

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Brüssel – Am gestrigen Dienstagabend stimmte eine Mehrheit der
EU-Abgeordneten gegen grundlegende Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP) für die Jahre 2023 bis 2027. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif
Miller:

 

„Dies ist ein gewaltiger Rückschritt für den Umwelt- und Klimaschutz.
Mit Blick auf die sich weiter verschärfende Klima- und Artenkrise hätte
es jetzt eine grundlegende Reform gebraucht. Die EU hätte dafür sorgen
müssen, dass auf allen Betrieben ausreichend Raum für die Natur zur
Verfügung steht und Landwirte belohnt werden, die klima- und
naturverträglich arbeiten. Denn die bittere Wahrheit ist: Mit dem,
was heute verabschiedet wurde, droht das Verschwinden vieler gefährdeter
Arten und Lebensräume. Auch die Klimakrise duldet keine Kompromisse.“

 

Die Konservativen, Sozialdemokraten und Liberalen haben einen aus
Umweltsicht fatalen Deal durchgesetzt. Besonders schwer wiegt der
Beschluss, dass Betriebe nicht verpflichtet werden, produktionsfreie
Flächen für die Natur bereitzustellen – obwohl die Wissenschaft dies
als Grundvoraussetzung für den Erhalt von Insekten und Feldvögeln
ansieht. „Im Vergleich zur letzten Reform gibt es bei diesem Punkt
keinerlei Fortschritt“, so Miller. 

 

Nach dem aus ökologischer Sicht katastrophalen Votum bleibt den
EU-Abgeordneten bei den finalen Abstimmungen in den nächsten Tagen nur
noch die Möglichkeit, für eine klare Verknüpfung der Agrarpolitik mit
den Zielen des Green Deal und des Pariser Klima-Abkommens zu sorgen. Die
entsprechenden Anträge stehen voraussichtlich am Mittwoch zur Abstimmung
(AM1199 und AM808). 


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