NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 90/20 | 21. OKTOBER 2020
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Artenschutz / Internationaler Schneeleopardentag (23.10.)
Mensch-Wildtier-Konflikte: NABU greift drei verletzte Schneeleoparden
in vier Monaten auf 
NABU zum Tag des Schneeleoparden: "Lebensraum für Großkatze schrumpft,
Bewusstsein in der Bevölkerung wächst"
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Berlin/Bischkek - Die Konflikte zwischen Schneeleoparden und Menschen
nehmen zu. Diese Beobachtung meldet der NABU zum "Tag des
Schneeleoparden" am 23. Oktober und macht zugleich auf die Bedrohung der
seltenen Großkatze aufmerksam. "In einem Zeitraum von vier Monaten griff
unsere Anti-Wilderei-Einheit in Kirgistan gleich drei geschwächte und
durch Menschen verletzte Schneeleoparden auf. Einer davon war von Schrot
geradezu zerlöchert", so Thomas Tennhardt, NABU-Direktor
Internationales. Die tadschikische Partnerorganisation "ANCOT" meldete
in demselben Zeitraum zehn Fälle.


"Mittlerweile leben nur noch 4.000 bis 6.400 Schneeleoparden in freier
Wildbahn - und ihr Lebensraum schrumpft", so Katja Kaupisch,
NABU-Referentin für Weide- und Wildtiermanagement. "Er wird übernutzt,
zerschnitten und immer dichter besiedelt, die Zahl der Beutetiere nimmt
ab." Hinzu komme der Klimawandel, von dem nach Einschätzungen des
Weltklimarates die asiatischen Gebirge zu den am stärksten betroffenen
Regionen der Erde zählen. "Das führt dazu, dass Schneeleoparden immer
häufiger in menschliche Siedlungen eindringen, wo Schafe oder Ziegen
eine leichte Beute darstellen. Präventiv- oder Vergeltungsangriffe durch
Hirten, für die ihre Haustiere oft die Existenzgrundlage darstellen,
können schwerwiegende Folgen haben", so Kaupisch.


Die gehäuften Fälle der gemeldeten und sichergestellten Schneeleoparden
seien jedoch auch Ausdruck eines gestiegenen Bewusstseins für die Tiere,
so der NABU, der seit Anfang der 90er Jahre in Kirgistan für den Schutz
der Schneeleoparden aktiv ist. Neben Umweltbildung und der
Anti-Wilderei-Einheit unterhält der NABU ein Reha-Zentrum für verletzte
Tiere, in dem auch zwei der in diesem Jahr beschlagnahmten
Schneeleoparden untergebracht sind. Um den Tieren, die aus
gesundheitlichen Gründen nicht wieder ausgewildert werden können, in
Zukunft mehr Platz bieten zu können, plant der NABU im kommenden Jahr
den Bau eines neuen Rehabilitations- und Umweltbildungszentrums im
Tschüi-Gebiet im Norden des Landes.


Sein Engagement für den Schutz von Schneeleoparden hat der NABU
mittlerweile auch auf Tadschikistan, Pakistan und Nepal ausgeweitet, wo
der Verband mit Partnerorganisationen gemeindebasiert arbeitet und zum
Beispiel durch einbruchsichere Ställe für Haustierherden und einem
Versicherungssystem daran arbeitet, Mensch-Tier-Konflikten vorzubeugen
und das Image des Schneeleoparden zu verbessern.


Auch auf politischer Ebene macht sich der NABU für den Schutz von
Schneeleoparden stark. So kamen 2013 auf Initiative des NABU erstmals
alle zwölf Länder zusammen, in denen der Schneeleopard beheimatet ist,
um über den Erhalt der Art zu beraten. Die Verbreitungsstaaten
verabschiedeten ein Schutzprogramm mit dem Ziel, die 20 wichtigsten
Gebiete für den Schneeleoparden unter Schutz zu stellen. Der Tag dieser
Verabschiedung, der 23. Oktober, wird seither weltweit als
"Internationaler Tag des Schneeleoparden" gefeiert.


Wer den NABU bei der Rettung der Schneeleoparden unterstützen will,
kann unter www.schneeleopard.de eine Patenschaft abschließen - zugleich
eine attraktive Geschenkidee für Weihnachten.
 
Weitere Informationen: www.schneeleopard.de 
Kostenlose Pressefotos zum Download: www.nabu.de/presse/pressebilder/
 
Für Rückfragen:
Katja Kaupisch, NABU-Referentin für Weide- und Wildtiermanagement,
Mobil +49 (0)176-24656405, E-Mail: katja.kaupi...@nabu.de 
 
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