Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-24 Diskussionsfäden Daniel Maliga
Hallo,

Mario Salvini schrieb:
 http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#Fu.C3.9F-_und_Radweg

Das sieht schonmal nicht schlecht aus. Was darin noch fehlt, sind

 - Schutzstreifen: Wie auf der Wikiseite vorgeschlagen bicycle=yes ist
   IMHO Unsinn, da die Benutzung einer Straße mit dem Rad standardmäßig
   sowieso erlaubt ist.
 - Benutzungspflicht bzw. andere Radwege: Andere Radwege sind IMHO
   definitiv ein Fall für bicycle=designated, müssen aber von
   benutzungspflichtigen Radwegen unterschieden werden. Am liebsten wäre
   mir ein eigener Tag für die Benutzungspflicht, für den aber das im
   nächsten Punkt angesprochene Problem auch gilt.
   cycleway:benutzungspflicht=yes (nur halt mit dem passenden
   englischen Ausdruck)?
 - Aussage, auf welcher Straßenseite das Konstrukt ist. Ein Analogon zum
   footway=both|left|right wäre notwendig, aber durch die
   Kombinationsmöglichkeiten der Tags mit foot=... ist
   cycleway=both|left|right eben nicht genug, um die Radwege auf
   *beiden* Straßenseiten abzubilden. Für dieses Problem sehe ich
   jedenfalls gegenwärtig keine Lösung.
 - Unterschiedliche Konstrukte auf beiden Straßenseiten.

 (Vielleicht, dass 'designated='-Wege immer von der jeweiligen Klasse
 benutzt werden müssen? Allerdings weiß ich nicht, ob das korrekt wäre)

Wie ich oben geschrieben habe, halte ich das für falsch.


Gruß,
Daniel



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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-23 Diskussionsfäden Mario Salvini

Daniel Maliga schrieb:

- Schutzstreifen
- Radfahrstreifen
- freigegebener Fußweg
- nicht benutzungspflichtiger Radweg mit Gehweg daneben
- benutzungspflichtiger Radweg mit Gehweg daneben
- benutzungspflichtiger gemeinsamer Rad-/Fußweg
  

http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#Fu.C3.9F-_und_Radweg

versucht schonmal

   * 4.1 ausgeschilderten Fußweg (Zeichen 239)
 
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#ausgeschilderten_Fu.C3.9Fweg_.28Zeichen_239.29
   * 4.2 ausgeschilderten Radweg (Zeichen 237)
 
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#ausgeschilderten_Radweg_.28Zeichen_237.29
   * 4.3 kombinierte Rad-/Fußwege
 
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#kombinierte_Rad-.2FFu.C3.9Fwege

 o 4.3.1 für den Radverkehr freigegebene Gehwege
   
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#f.C3.BCr_den_Radverkehr_freigegebene_Gehwege
 o 4.3.2 gemeinsamer Fuß- und Radweg (Zeichen 240)
   
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#gemeinsamer_Fu.C3.9F-_und_Radweg_.28Zeichen_240.29
 o 4.3.3 getrennter Fuß- und Radweg (Zeichen 241)
   
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#getrennter_Fu.C3.9F-_und_Radweg_.28Zeichen_241.29
 o 4.3.4 Radfahrstreifen
   
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#Radfahrstreifen
 o 4.3.5 Schutzstreifen
   
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#Schutzstreifen
   * 4.4 Bürgersteig
 
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/De:Germany_roads_tagging#B.C3.BCrgersteig


abzudecken.

Was noch fehlt wäre eine Aussage über die Benutzungspflicht.
(Vielleicht, dass 'designated='-Wege immer von der jeweiligen Klasse 
benutzt werden müssen? Allerdings weiß ich nicht, ob das korrekt wäre)


Gruß
Mario

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-22 Diskussionsfäden Daniel Maliga
Hallo,

qbert biker schrieb:
 erstmal danke für diese sehr präzise Darstellung der Probleme

Gern geschehen. Meine Hauptmotivation für die Betätigung bei OSM ist die
Hoffnung, damit irgendwann mal brauchbare Fahrradkarten und -router zu
ermöglichen, dafür ist eine präzise Abbildung der Verhältnisse unabdingbar.

 Modelltechnisch lässt sich alles, was parallel zu einer Straße 
 verläuft, sauber attributieren. Die Nodes bilden den zentralen 
 Polygonzug und dann wird der Rest aufgebaut.

So sehe ich das auch.

 Sinnvollerweise trennt man dabei zwischen physischen und
 administrativen Argumenten.

Das hieße, ein Tag für die Art des Radwegs und ein zusätzliches Tag für
die Benutzungspflicht (wie Du weiter unten schon schreibst).

 Ein gutes Modell bezieht sich auf den Normallfall und stellt Regeln 
 für die Ausnahme zur Verfügung. Der Normalfall ist eher die 
 symmetrische Straße.

In punkto symmetrische Anlage von Straßen irrst Du Dich. Gerade bei
Radwegen kommt eine asymmetrische Anlage sehr häufig vor, und bei
linksseitigen Radwegen ist die Asymmetrie gleich systemimmanent.

 Primär muss eine brauchbare Routing-SW einen Weg erstmal finden, um 
 ihn einbeziehen zu können. In diesem Sinne führen die vielen 
 unverbundenen Ways erstmal nicht zum Ziel.

Was meinst Du mit den vielen unverbundenen Ways?

 Ich will an den Router die Anfrage stellen können, dass er mir 
 vorwiegend Straßen raussucht, auf denen in meiner Fahrtrichtung 
 Fahhradwege vorhanden sind und das geht über die Attributsschiene 
 bestens.

Siehst Du, einen solchen Router würde ich als unbrauchbar einstufen. Ich
möchte einen Router so einstellen können, dass er mich an Straßen mit
benutzungspflichtigen Radwegen möglichst vorbeilotst. Wenn ich mit dem
Rennrad unterwegs bin, möchte ich nicht asphaltierte Wege nicht in der
Route haben, mit dem Trekkingrad hab ich da wiederum nichts gegen. Die
Anforderungen an Routingsoftware sind also individuell und vor allem auf
eine präzise Abbildung der Realität angewiesen. Wie genau das wirklich
erfasst wird, hängt immer von den Mappern vor Ort ab, aber es muss
zunächst mal die Möglichkeit geben.



Gruß,
Daniel

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-22 Diskussionsfäden qbert biker
Hallo,

 Gern geschehen. Meine Hauptmotivation für die Betätigung bei OSM ist die
 Hoffnung, damit irgendwann mal brauchbare Fahrradkarten und -router zu
 ermöglichen, dafür ist eine präzise Abbildung der Verhältnisse
 unabdingbar.

Es stimmt natürlich. Umso präziser die Abbildung, desto exakter das
Ergebnis. Und eben auch: Umso exakter das Datenmodell, desto höher
die Chanchen, dass die Mapper eine hohe Präzision erreichen. Das Rouing-
ergebnis hängt von den Eintragungen aller Mapper ab, die entlang
einer Route was eingetragen haben.
 
 Das hieße, ein Tag für die Art des Radwegs und ein zusätzliches Tag
 für
 die Benutzungspflicht (wie Du weiter unten schon schreibst).

Klar,  wenn die Benutzungspflicht ist eine Eigenschaft der Radweg-
Straßenkombination ist, kann man diese Eigenschaft als Attribut
abbilden. Und das geht eben am besten, wenn alle Eigenschaften auf
einen way abgebildet werden, denn dann kann ich diesen Way
für den Router begutachten also die straßenbezogenen und die
radwegbezogenen Attribute direkt abgleichen.
 
 In punkto symmetrische Anlage von Straßen irrst Du Dich. Gerade bei
 Radwegen kommt eine asymmetrische Anlage sehr häufig vor, und bei
 linksseitigen Radwegen ist die Asymmetrie gleich systemimmanent.

.-=!!=,_,_,=!!=-,-

Mit symmetrisch meine ich symmetrich zur Mittellinie der Straße und
das kenne ich als den Normalfall. Die Krakelei oben soll so einen 
Querschnitt darstellen im Sinne von (links nach rechts):

Fußweg, Radweg, Rasen mit Bäumen, Fahrbahn, Fahrbahn, Rasen mit... usw.
 
 Was meinst Du mit den vielen unverbundenen Ways?

Wege oder Straßen, die auf einer Ebene verlaufen (keine Brücken, etc.),
aber an den Kreuzungen keine Verbindungen haben. Ein typischer Effekt,
wenn mit Potlatch gearbeitet wird. Passiert derzeit sehr häufig bei
nachträglich 'reingemalten' Radwegen, bei denen dem Autor wohl nur
wichtig war, dass die bei den Renderern gut rüberkommen. 

Jede fehlende Verbindung an einem Knoten kann den Router zu 
wilden Ausweichreaktionen verleiten oder eben den Weg für den
Router zur unbenutzbaren Sackgasse machen. 
 
 Siehst Du, einen solchen Router würde ich als unbrauchbar einstufen. 

Nö, der Router ist ein relativ einfacher Algorithmus. Die Qualität des
Ergebnisses hängt von zwei Faktoren ab: Von der Qualität der 
Datenquelle (also der Arbeit der Mapper) und der Verarbeitung der
Attribute zu einer Gewichtung. Das ist ja das schöne an OSM, dass man
sich die Gewichtung selber nach Lust und Laune einstellen kann und 
nicht auf die Vorgaben der Hersteller angewiesen ist.

Man kann die Eigenschaft 'hat Radweg' positiv priorisieren oder eben
in Kombination mit 'ist Pflicht' negativ. Im erten Fall setzt man den 
Widerstand 
runter und im anderen hoch. 

Hier hat OSM schon das Potential, sich von den kommerziellen Anbietern
abzusetzen, die diese Details nicht entsprechend erfassen (vielleicht
tun sie es auch längst und verscherbeln das dann als teuren Overlay).
Leider wird derzeit mit diesem Potential ziemlich leichtfertig umgesprungen,
weil es keine konsequente Erfassung der Attribute gibt. Jeder machts, 
wie er grade lustig ist. 

Und da kommt eben obige Aussage ins Spiel. Nur wenn alle Mapper in
einem Areal nach gleichen oder wenigstens ähnlichen Vorgaben erfassen,
kann der Router später die Daten sinnvoll nutzen, denn er muss alles
über einen  Kamm scheren. Ein Router kann nicht separieren: 'Ach ja,
das war der Oskar, der macht Radwege immer so'.  

Grüsse Hubert

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Jens Müller
qbert biker schrieb:
 
 Die typischen Radwege direkt an der Straße oder die die nur über 
 den typischen Minigrünstreifen getrennt sind aber absolut parallel zur
 Straße verlaufen, lassen sich über ein Attribut besser beschreiben. 
 Ein Radweg als Attribut einer Straße 'erbt' alle (Verbindungs-)Eigenschaften
 der Straße und man muss sich die Arbeit nicht doppelt und dreifach
 machen.
 

Ich kenne genug Radwege, die diese Verbindungseigenschaften nicht erben, 
sondern vor der Kreuzung plötzlich über irgendwelche wüsten Unter- und 
Überführungen von der Fahrbahn, zu der sie gehören, weggeführt werden.


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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Martin Simon
Am 21. August 2008 03:47 schrieb Mario Salvini [EMAIL PROTECTED]:

 die Waldwege sollte man dann eher als highway == path oder highway ==
 track erfassen.

Zustimmung, je nach Art des Weges.

 highway == footway impliziert nur immer ein foot=designated. und Auf
 designierten Fusswegen dürfen Radfahrer grundsätzlich nach StVO erstmal
 nicht drauf fahren (das gilt übrigens auch für nicht nicht explizit
 ausgeschilderte offizielle Fusswege, z.B. Bürgersteige)

Hier muss ich noch einmal sagen, daß ich das für kurzsichtig und
fahrlässig halte.

highway=path wurde als alternative Möglichkeit, footway und cycleway
(und alles dazwischen) zu beschreiben vorgeschlagen.
Mit Beginn der Verwendung von highway=path inkl. designated sollen
jetzt *alle* vorher getaggten (und das ist die krasse Mehrheit!)
footways ein impliziertes designated enthalten?

Sorry, das ist fahrlässig, blauäugig und destruktiv.

Aufgrund der Verwendungsgeschichte von footway sollte man hier
designated nur dann annehmen, wenn es auch getaggt ist.

MfG,
Martin

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Jens Müller
Philipp Hannasky schrieb:
 Nun sind die Wald und Wanderwege meist garnicht so ausgeschildert. Hier 
 bei uns zum Beispiel (Berlin-Tegel) stehen an Eingängen meist 
 Schilder, die auf ein Landschaftsschutzgebiet oder desgleichen hinweisen 
 und darunter ein kleines, rundes, grünes Schild mit einem Fahrrad drauf, 
 welches bedeutet, dass man dort Fahrradfahren DARF. Designated bedeutet 
 nun aber, zumindest in Deutschland, dass man auf diesen blau 
 ausgeschilderten Wegen fahren MUSS.

Das geht woraus hervor? Die Widmung/Zweckbestimmung und die 
Benutzungspflicht würde ich strikt trennen.


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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Philipp Hannasky

Mario Salvini schrieb:


Ich hab mal im Wiki nachgeschaut und da steht, dass highway=path noch 
nicht gerendert wird. Ist diese Aussage richtig oder veraltet. Und 
dann steht da noch, dass es gerendert wird, wenn da zum Beispiel 
bicycle=designated getaggt ist.


aktueller Renderstatus:
Osmarender rendert alle highway == path generell als 'grauen Fussweg' 
und wenn ein eindeutiges 'designated=' dran hängt (z.B. nur 
bicycle==designated) rendert er es direkt wie ein 
'highway=footway;cycleway;bridleway'. Kombinierte designations wie z.B. 
in Deutschland sehr beliebte Rad- und Fusswege (foot==designated  
bicycle==designated) sollen noch kommen
Mapnik hängt naturgemäß etwas zurück (rendert also noch kein 
highway=path oder berücksichtigt 'designated=') das 'Bug-Ticket' ist 
aber raus an die RenderRule-Liste und wird bestimmt bald eingepflegt.
  
Nun sind die Wald und Wanderwege meist garnicht so ausgeschildert. 
Hier bei uns zum Beispiel (Berlin-Tegel) stehen an Eingängen meist 
Schilder, die auf ein Landschaftsschutzgebiet oder desgleichen 
hinweisen und darunter ein kleines, rundes, grünes Schild mit einem 
Fahrrad drauf, welches bedeutet, dass man dort Fahrradfahren DARF. 
Designated bedeutet nun aber, zumindest in Deutschland, dass man auf 
diesen blau ausgeschilderten Wegen fahren MUSS.



die kleinen grünen Schilder bestätigen auf jeden Fall ein bicycle=yes. 
Ob ein bicycle=designated auch legitim is muss mann vielleicht mal bei 
der Stadtverwaltung nachfragen (also is das nach deren Archiv ein Radweg 
oder nur ein radfreundlicher Waldweg)
  
Wie tagge ich nun erstens korrekt, zweitens so, dass es gerendert 
wird, und drittens so, dass openrouteservice es richtig nutzt?

Zwecks Routing sollte man sich die länderspezifischen Defaultwerte 
nochmal in Erinnerung rufen:

http://wiki.openstreetmap.org/index.php/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/OSM_tags_for_routing/Maxspeed


Gruß
 Mario

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OKay, danke!

Dannwerde ich mich mal ransetzen und alle Waldwege nach highway=path und 
eventuell noch bicycle=yes umtaggen, wo ich ziemlich genau weiß, dass 
man dort rad fahren darf.


Danke nochmal und Gruß,
Philipp
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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden René Falk
Am Donnerstag, 21. August 2008 schrieb Jens Müller:
 qbert biker schrieb:
  Die typischen Radwege direkt an der Straße oder die die nur über
  den typischen Minigrünstreifen getrennt sind aber absolut
  parallel zur Straße verlaufen, lassen sich über ein Attribut
  besser beschreiben. Ein Radweg als Attribut einer Straße 'erbt'
  alle (Verbindungs-)Eigenschaften der Straße und man muss sich die
  Arbeit nicht doppelt und dreifach machen.

 Ich kenne genug Radwege, die diese Verbindungseigenschaften nicht
 erben, sondern vor der Kreuzung plötzlich über irgendwelche wüsten
 Unter- und Überführungen von der Fahrbahn, zu der sie gehören,
 weggeführt werden.

Schon klar, aber dann unterteilt man sinnvollerweise die Straße und 
tagged entsprechend, zeichnet da wo es nötig ist den Fahrradweg 
extra, und baut dann entsprechende Relationen. Ist mehr Aufwand, aber 
wesentlich sinnvoller als Radwege die 1 Meter neben der KFZ-Fahrbahn 
liegen extra zu zeichnen.

Grüße

René

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Friedhelm Schmidt
 Dann werde ich mich mal ransetzen und alle Waldwege nach highway=path
 und eventuell noch bicycle=yes umtaggen, wo ich ziemlich genau weiß,
 dass man dort rad fahren darf.

Um Gottes Willen - was soll denn das jetzt wieder für eine Umtagaktion 
werden?

Ich empfehle dir dringend, nur Wege anzufassen, die du selbst 
eingezeichnet hast. Sonst ist der Ärger mit deinen Mitmappern 
vorprogrammiert. Finger weg von anderer Leute Arbeit, vor allem, wenn es 
sich um Themen handelt, die noch diskutiert werden.

Bei uns in der Gegend sind die Wälder (zwar nachhaltig aber) 
bewirtschaftet und die meisten Waldwege sind Wirtschaftswege. Also 
highway=track. Und es kommt alles vor von schön geteerten 
tracktype=grade1 bis zu Rückegassen mit tracktype=grade5.

Immer schön Piano, der Grat von der Korrektur zum Vandalismus ist schmal.


Friedhelm

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Thu, 21 Aug 2008 11:10:52 +0200
 Von: Jens Müller [EMAIL PROTECTED]
 An: talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

 qbert biker schrieb:
  
  Die typischen Radwege direkt an der Straße oder die die nur über 
  den typischen Minigrünstreifen getrennt sind aber absolut parallel zur
  Straße verlaufen, lassen sich über ein Attribut besser beschreiben. 
  Ein Radweg als Attribut einer Straße 'erbt' alle
 (Verbindungs-)Eigenschaften
  der Straße und man muss sich die Arbeit nicht doppelt und dreifach
  machen.
  
 
 Ich kenne genug Radwege, die diese Verbindungseigenschaften nicht erben, 
 sondern vor der Kreuzung plötzlich über irgendwelche wüsten Unter- und 
 Überführungen von der Fahrbahn, zu der sie gehören, weggeführt werden.

Dann hab ich mich wohl missverstaendlich ausgedrueckt. Ein Radweg als 
eigener way erbt natuerlich nix. Nur wenn man Radweg als Eigenschaft der
Strasse (=Attribut) setzt, sind alle Verbindungen automatisch gesetzt.

Der Router sucht nach der Strasse und fragt ab, ob die fahrradgeeignet
ist und wertet dabei das Fahrradwegattribut aus. Die nicht oder schlecht
verbundenen eigenstaendigen ways scheinen dagegen manchmal nur aus 
optischen Gruenden reingezeichnet zu werden und entsprechen immer wieder
mal weder in Lage noch den Verbindungen nach der Realitaet.

Gruesse Hubert
-- 
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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Jens Müller
qbert biker schrieb:
 Der Router sucht nach der Strasse und fragt ab, ob die fahrradgeeignet
 ist und wertet dabei das Fahrradwegattribut aus. 

Daran erkennt man inwiefern, ob die Straße fahrradgeeignet ist?


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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Philipp Hannasky
Friedhelm Schmidt schrieb:
  Dann werde ich mich mal ransetzen und alle Waldwege nach highway=path
  und eventuell noch bicycle=yes umtaggen, wo ich ziemlich genau weiß,
  dass man dort rad fahren darf.

 Um Gottes Willen - was soll denn das jetzt wieder für eine Umtagaktion 
 werden?

 Ich empfehle dir dringend, nur Wege anzufassen, die du selbst 
 eingezeichnet hast. Sonst ist der Ärger mit deinen Mitmappern 
 vorprogrammiert. Finger weg von anderer Leute Arbeit, vor allem, wenn es 
 sich um Themen handelt, die noch diskutiert werden.

 Bei uns in der Gegend sind die Wälder (zwar nachhaltig aber) 
 bewirtschaftet und die meisten Waldwege sind Wirtschaftswege. Also 
 highway=track. Und es kommt alles vor von schön geteerten 
 tracktype=grade1 bis zu Rückegassen mit tracktype=grade5.

 Immer schön Piano, der Grat von der Korrektur zum Vandalismus ist schmal.


 Friedhelm

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Das ist mir klar. Ich habe das auch schon mit der Berliner Mailingliste 
abgesprochen. Und ich bin auch mit denen, die in meiner Umgebung mappen 
mehr oder weniger in Kontakt.
Das soll auch keine Umtaggingaktion werden. Nur in meiner Umgebung und 
wo ich sicher bin.
Elwood aus Berlin will jetzt auch testen, ob der Openrouteservice mit 
bicycle=yes klarkommt.

Gruß und trotzdem Danke,
Philipp

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Mark Obrembalski
René Falk [EMAIL PROTECTED] schrieb:

 Schon klar, aber dann unterteilt man sinnvollerweise die Straße und 
 tagged entsprechend, zeichnet da wo es nötig ist den Fahrradweg 
 extra, und baut dann entsprechende Relationen. Ist mehr Aufwand, aber 
 wesentlich sinnvoller als Radwege die 1 Meter neben der KFZ-Fahrbahn 
 liegen extra zu zeichnen.

Zumindest außerorts halte ich es durchaus für sinnvoll, solche Wege auch
einzuzeichnen, wenn sie direkt neben der Straße herlaufen. Es kann da
eine ganze Reihe von Unterschieden geben:

- Steigungen/Gefälle sind oft auf dem Radweg deutlich stärker
- Anderer Fahrbahnbelag
- Einmündende Feldwege führen manchmal auf den (auch für landwirtschaftlichen
  Verkehr freigegebenen) Radweg, nicht aber auf die eigentliche Straße

Gruß,
Mark

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Daniel Maliga
Hallo,

qbert biker schrieb:
 Die typischen Radwege direkt an der Straße oder die die nur über 
 den typischen Minigrünstreifen getrennt sind aber absolut parallel zur
 Straße verlaufen, lassen sich über ein Attribut besser beschreiben. 

Theoretisch ist es es angemessen, straßenbegleitende Radwege als Tags
der Straße zu realisieren. Praktisch mangelt es an passenden Tags für
die in Deutschland möglichen und vor allem auch in der Praxis
vorkommenden Möglichkeiten:

- Schutzstreifen
- Radfahrstreifen
- freigegebener Fußweg
- nicht benutzungspflichtiger Radweg mit Gehweg daneben
- benutzungspflichtiger Radweg mit Gehweg daneben
- benutzungspflichtiger gemeinsamer Rad-/Fußweg

Die letzten beiden können dann auch noch linksseitig vorkommen, so dass
sie in beide Richtungen zu befahren sind. In der Praxis kommen dann auch
noch Konstrukte vor, die eigentlich nicht vorgesehen und deshalb auch
hier nicht aufgezählt sind.
Dazu kommt noch die Frage, auf welcher Seite der Straße ein getaggter
Radweg ist (abhängig von der Richtung des Ways, cycleway=opposite-
Konstrukte?), und was man macht, wenn auf beiden Seiten der Straße
Radverkehrsanlagen vorhanden sind, die ja auch nicht gleichartig sein
müssen.

Meiner Ansicht nach kann man das alles mit den gegenwärtig definierten
Tags nicht ausreichend und eindeutig ausdrücken. Insbesondere die Frage
der Benutzungspflicht ist überhaupt nicht behandelt, aber für eine
brauchbare Routing-Software immens wichtig.

Straßenbegleitende Radwege oder gar Radfahrstreifen/Schutzstreifen als
eigene Ways zu mappen, ist in meinen Augen eine ganz schlechte Lösung,
da die Beziehung zwischen Straße und dazugehörigem Radweg verloren geht.
Man müsste außerdem an jeder Einmündung die entsprechenden Kreuzungen
zwischen den Ways schaffen, was eine große Fehlerquelle darstellt. Ich
hatte neulich hier schon ein Beispiel, wo genau das vom Mapper vergessen
wurde.

Als Konsequenz daraus berücksichtige ich momentan straßenbegleitende
Radwege überhaupt nicht. Die wesentliche Information, dass man die
Straße an sich als Radfahrer benutzen kann und darf, ist ja vorhanden
(bei Z.254 setze ich natürlich bicycle=no).

Ich würd mich gern dransetzen, eine Lösung für dieses Problem zu
entwickeln, bräuchte aber Hilfe, da ich nicht weiß, wie ich verfahren
muss, damit ich mir nicht umsonst den Kopf zerbreche. Also
Vorgehensweise bzgl. Proposal etc., sowie einen Einblick, was im
Datenmodell möglich und erwünscht ist...


Gruß,
Daniel

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Thu, 21 Aug 2008 15:50:56 +0200
 Von: Jens Müller [EMAIL PROTECTED]
 An: talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

 qbert biker schrieb:
  Der Router sucht nach der Strasse und fragt ab, ob die fahrradgeeignet
  ist und wertet dabei das Fahrradwegattribut aus. 
 
 Daran erkennt man inwiefern, ob die Straße fahrradgeeignet ist?

Mit einem entsprechenden Attribut 'hat Radweg', das diese Eigenschaft der 
Straße 
zuordnet. 

Leider habe ich keine Zeit mehr, um alles Diskussionen und Änderungen rund um
das Thema zu verfolgen und deshalb kann ich ich nicht sagen, ob es im Moment
ein entsprechendes Attribut gibt. 

Es ist eine rein prinzipielle Betrachtung: Mit wenigen relativ einfachen 
Attributen
lässt sich ein Straßenquerschnitt sehr präzise beschreiben:

'Grünstreifen/Radweg/Bürgersteig' in dieser oder einer anderen Reihenfolge - da 
kann sich ein Mensch und/oder ein Router viel mehr drunter vorstellen als von 
einem
Überangebot von Ways für jedes Einzelattribut, deren Verknüpfung untereinander
(graphentechnisch für den Router) ziemlich aufwändig und fehleranfällig ist. 
Ganz
abgesehen davon, dass sowas einen flotten Router zur lahmen Krücke macht...

Grüsse Hubert

-- 
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Jetzt dabei sein: http://www.shortview.de/[EMAIL PROTECTED]

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden Daniel Maliga
Hallo,

qbert biker schrieb:
 Jens Müller schrieb:
 qbert biker schrieb:
 Der Router sucht nach der Strasse und fragt ab, ob die fahrradgeeignet
 ist und wertet dabei das Fahrradwegattribut aus. 
 Daran erkennt man inwiefern, ob die Straße fahrradgeeignet ist?
 
 Mit einem entsprechenden Attribut 'hat Radweg', das diese Eigenschaft
 der Straße zuordnet.

Damit drückst Du nur aus, dass die Straße einen Radweg hat (was für
einen eigentlich? Siehe meine Mail von vor ein paar Minuten). Ob die
Straße fahrradgeeignet ist, ist damit nicht gesagt. Du machst es Dir zu
einfach.
Eigentlich gibt es gar kein Kriterium, nach dem man das allgemein
entscheiden kann. Da kommt es nämlich ganz auf die Präferenzen des
Radfahrers an. Eine Routingsoftware müsste also variabel einstellbar sein...


Gruß,
Daniel

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden qbert biker
Hallo,

erstmal danke für diese sehr präzise Darstellung der Probleme, im Prinzip sind
wir uns relativ einig, denk ich mal.

Die Vereinfachung in meiner Darstellung sollte nichts verharmlosen, sondern 
eben zeigen, dass mit den vielen ways wenig oder nichts gewonnen wird.

 Original-Nachricht 
 Datum: Thu, 21 Aug 2008 21:07:11 +0200
 Von: Daniel Maliga [EMAIL PROTECTED]
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

 Hallo,
 
 qbert biker schrieb:
  Die typischen Radwege direkt an der Straße oder die die nur über 
  den typischen Minigrünstreifen getrennt sind aber absolut parallel zur
  Straße verlaufen, lassen sich über ein Attribut besser beschreiben. 
 
 Theoretisch ist es es angemessen, straßenbegleitende Radwege als Tags
 der Straße zu realisieren. Praktisch mangelt es an passenden Tags für
 die in Deutschland möglichen und vor allem auch in der Praxis
 vorkommenden Möglichkeiten:
 
 - Schutzstreifen
 - Radfahrstreifen
 - freigegebener Fußweg
 - nicht benutzungspflichtiger Radweg mit Gehweg daneben
 - benutzungspflichtiger Radweg mit Gehweg daneben
 - benutzungspflichtiger gemeinsamer Rad-/Fußweg

Modelltechnisch lässt sich alles, was parallel zu einer Straße verläuft, sauber
attributieren. Die Nodes bilden den zentralen Polygonzug und dann wird der 
Rest aufgebaut. Sinnvollerweise trennt man dabei zwischen physischen und
administrativen Argumenten. 

Also von der Mitte aus gesehen gibts dann eben eine Fahrbahn mit ein paar
Metern Breite an die sich dann vielleicht ein Grünstreifen anschliesst und dann 
der
Fahradweg und dann der Fußgängerbereich. Solange das alles (näherungsweise)
Parallelen zum zentralen Polygonzug sind, reicht es die Breite anzugeben, um 
alles 
eindeutig geometrisch zu definieren. Oder eben als Default über praxisnahe 
Ersatzwerte.

 Die letzten beiden können dann auch noch linksseitig vorkommen, so dass
 sie in beide Richtungen zu befahren sind. In der Praxis kommen dann auch
 noch Konstrukte vor, die eigentlich nicht vorgesehen und deshalb auch
 hier nicht aufgezählt sind.

Die dann zu betrachten sind, wenn sie auftreten ;). Mit 'es könnte ja doch noch 
was
ganz anderes kommen' schwebt man immer in der Gefahr, sich das Modell so
komplett zu versauen, dass man gar nix zustande bekommt. Aber Links != rechts 
ist
eine Sache die wirklich konkret ist und in OSM schon lange ungelöst vor sich 
hindämmert...

 Dazu kommt noch die Frage, auf welcher Seite der Straße ein getaggter
 Radweg ist (abhängig von der Richtung des Ways, cycleway=opposite-
 Konstrukte?), und was man macht, wenn auf beiden Seiten der Straße
 Radverkehrsanlagen vorhanden sind, die ja auch nicht gleichartig sein
 müssen.

Ein gutes Modell bezieht sich auf den Normallfall und stellt Regeln für die
Ausnahme zur Verfügung. Der Normalfall ist eher die symmetrische Straße.
Das mit 'opposite' wurde AFAIK nötig, weil OSM sehr richtungsbezogen 
arbeitet. Wenn ein Way in eine Richung eingestellt ist, hängen u.U. viele 
andere Attribute dran (Einbahnstraße, etc.). Alles nicht unbedingt schön, aber
das System ist in dieser Hinsicht schon etwas eingafahren. 
 
 Meiner Ansicht nach kann man das alles mit den gegenwärtig definierten
 Tags nicht ausreichend und eindeutig ausdrücken. Insbesondere die Frage
 der Benutzungspflicht ist überhaupt nicht behandelt, aber für eine
 brauchbare Routing-Software immens wichtig.

Primär muss eine brauchbare Routing-SW einen Weg erstmal finden, um
ihn einbeziehen zu können. In diesem Sinne führen die vielen unverbundenen
Ways erstmal nicht zum Ziel. Zum andern sollte vermieden werden, dass 
der Graph als Basis des Routings unnötig total zerfleddert wird. 

Ich will an den Router die Anfrage stellen können, dass er mir vorwiegend
Straßen raussucht, auf denen in meiner Fahrtrichtung Fahhradwege 
vorhanden sind und das geht über die Attributsschiene bestens. Die 
Benutzungspflicht ist ein einfach nochmal ein ergänzendes Attribut, das aber
nur Sinn macht, wenn dem Router klar ist, dass die Strasse überhaupt 
einen Fahhradweg hat. Bei einem unabhängigen Way weiss der Router 
nix von der Straße, die sich als Alternative darstellt.  

 Straßenbegleitende Radwege oder gar Radfahrstreifen/Schutzstreifen als
 eigene Ways zu mappen, ist in meinen Augen eine ganz schlechte Lösung,
 da die Beziehung zwischen Straße und dazugehörigem Radweg verloren geht.

Exakt...

 Man müsste außerdem an jeder Einmündung die entsprechenden Kreuzungen
 zwischen den Ways schaffen, was eine große Fehlerquelle darstellt. Ich
 hatte neulich hier schon ein Beispiel, wo genau das vom Mapper vergessen
 wurde.

In den von mir beobachteten Fällen: Eher der Standard denn die Ausnahme :(

 Als Konsequenz daraus berücksichtige ich momentan straßenbegleitende
 Radwege überhaupt nicht. Die wesentliche Information, dass man die
 Straße an sich als Radfahrer benutzen kann und darf, ist ja vorhanden
 (bei Z.254 setze ich natürlich bicycle

Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-21 Diskussionsfäden René Falk
Am Donnerstag, 21. August 2008 schrieb Mark Obrembalski:
 René Falk [EMAIL PROTECTED] schrieb:
  Schon klar, aber dann unterteilt man sinnvollerweise die Straße
  und tagged entsprechend, zeichnet da wo es nötig ist den
  Fahrradweg extra, und baut dann entsprechende Relationen. Ist
  mehr Aufwand, aber wesentlich sinnvoller als Radwege die 1 Meter
  neben der KFZ-Fahrbahn liegen extra zu zeichnen.

 Zumindest außerorts halte ich es durchaus für sinnvoll, solche Wege
 auch einzuzeichnen, wenn sie direkt neben der Straße herlaufen. Es
 kann da eine ganze Reihe von Unterschieden geben:

 - Steigungen/Gefälle sind oft auf dem Radweg deutlich stärker
 - Anderer Fahrbahnbelag
 - Einmündende Feldwege führen manchmal auf den (auch für
 landwirtschaftlichen Verkehr freigegebenen) Radweg, nicht aber auf
 die eigentliche Straße

Wie schon geschrieben, da wo es nötig ist, tut man es. So was ist 
immer eine Einzelfallentscheidung. In meiner Gegend ist das in über 
90% der Fälle nicht nötig.

Grüße

René


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[Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-20 Diskussionsfäden Philipp Hannasky
Hallo ihr alle!

Ich habe heute bei openrouteservice.org eine Fahrradroute berechnen 
lassen. Das klappt wirklich gut (obwohl ich nich glaube, dass ich die 
Strecke wirklich auf die Sekunde genau fahren werde ;-) ).

Ein großes Problem ist dabei nur, dass viele Wege, vor allem Waldwege, 
als Fußwege eingetragen werden ohne Attribute wie bicycle=yes, obwohl 
viele von denen auch als Radfahrer befahren werden dürfen.
Zudem sind mir auch einige Radwege aufgefallen, die nicht mit einem 
anderen Weg oder einer Straße verbunden sind, die mit dem Fahrrad 
befahren werden dürfen.

Dabei stellt sich mir aber auch die Frage, ob der openrouteservice den 
tag bicyle=yes überhaupt berücksichtigt.

Ich finde, das sollte man sich mal angucken, da es nicht so viele 
kostenlose Dienste zur Fahrradroutenberechnung gibt, besonders über 
Regionen hinaus. Und ich danke, dass OSM dadurch ganz gut punkten könnte.

Ich hoffe, dass ich in naher Zukunft nicht mehr so viel Bundesstraße 
fahren muss, sondern auf meinem Fahrrad die Natur genießen kann.

Gruß,
Philipp

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-20 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 Ein großes Problem ist dabei nur, dass viele Wege, vor allem Waldwege,
 als Fußwege eingetragen werden ohne Attribute wie bicycle=yes, obwohl
 viele von denen auch als Radfahrer befahren werden dürfen.

dann würde ich die auf path ändern.

Gruß,

ce

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-20 Diskussionsfäden Mario Salvini
Philipp Hannasky schrieb:
 Hallo ihr alle!

 Ich habe heute bei openrouteservice.org eine Fahrradroute berechnen 
 lassen. Das klappt wirklich gut (obwohl ich nich glaube, dass ich die 
 Strecke wirklich auf die Sekunde genau fahren werde ;-) ).

 Ein großes Problem ist dabei nur, dass viele Wege, vor allem Waldwege, 
 als Fußwege eingetragen werden ohne Attribute wie bicycle=yes, obwohl 
 viele von denen auch als Radfahrer befahren werden dürfen.
 Zudem sind mir auch einige Radwege aufgefallen, die nicht mit einem 
 anderen Weg oder einer Straße verbunden sind, die mit dem Fahrrad 
 befahren werden dürfen.

 Dabei stellt sich mir aber auch die Frage, ob der openrouteservice den 
 tag bicyle=yes überhaupt berücksichtigt.

   
die Waldwege sollte man dann eher als highway == path oder highway == 
track erfassen.

highway == footway impliziert nur immer ein foot=designated. und Auf 
designierten Fusswegen dürfen Radfahrer grundsätzlich nach StVO erstmal 
nicht drauf fahren (das gilt übrigens auch für nicht nicht explizit 
ausgeschilderte offizielle Fusswege, z.B. Bürgersteige)

--
 Mario

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Re: [Talk-de] OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

2008-08-20 Diskussionsfäden qbert biker
Hallo,

das ist mir auch schon aufgefallen. Schaut so aus, als ob viele diese
Radwege nur aus optischen Gründen eintragen würden, aber auf die
Verbindungen keine Rücksicht nehmen. Die Radwege stehen dann ohne
jede Verbindung zum Netz da und warten darauf, dass sich einer ihrer
annimmt und die ganze Feinarbeit macht. War da nicht mal ein Konsens
da, dass man Radwege nur als eigene Ways eintragen soll, wenn sie 
einen eigenständigen Verlauf haben?

Die typischen Radwege direkt an der Straße oder die die nur über 
den typischen Minigrünstreifen getrennt sind aber absolut parallel zur
Straße verlaufen, lassen sich über ein Attribut besser beschreiben. 
Ein Radweg als Attribut einer Straße 'erbt' alle (Verbindungs-)Eigenschaften
der Straße und man muss sich die Arbeit nicht doppelt und dreifach
machen.

Eine andere Sache, die mir aufgefallen ist, ist dass der Abstand der
Radwege zur Straße (deren eingetragene ways) oft unrealistisch breit
ist. Ein Blick auf die gerenderten Bilder zeigt, dass die da wunderschön 
am Straßenrand liegen. Sollte wirklich jemand seine Ways so setzen, 
dass sie im Bild gut ausschauen, tut er sich damit keine grossen 
Gefallen. Straßen werden überbreit gerendert.

Grüsse Hubert

 Original-Nachricht 
 Datum: Wed, 20 Aug 2008 23:41:42 +0200
 Von: Philipp Hannasky [EMAIL PROTECTED]
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: [Talk-de]  OSM (noch) ziemlich Fahrradunfreundlich

 Zudem sind mir auch einige Radwege aufgefallen, die nicht mit einem 
 anderen Weg oder einer Straße verbunden sind, die mit dem Fahrrad 
 befahren werden dürfen.

-- 
Pt! Schon das coole Video vom GMX MultiMessenger gesehen?
Der Eine für Alle: http://www.gmx.net/de/go/messenger03

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