[Talk-de] Mappen von Toreinfahrten
Hallo, ich würde gerne die Altländer Pfunkpforten (z.B. https://www.nesshof.de/17-altes-land/43-die-altlaender-prunkpforte.html) mappen. Diese sind sind oft Baudenkmäler (heritage=4) die jedoch einen (meist privaten) Weg überspannen, die Markierung als Brücke oder Tunnel macht wohl wenig Sinn. Gibt es Erfahrungen, wie man solche Bauwerke sinvoll mapped ? mit Grüßen aus dem Alten Land, Martin Hollmichel ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Wiese gleich / ungleich Weide ??
bundesrainer schrieb: In Europa sind Weiden meist eingezäunt. [..] Ich finde nach wie vor, dass Existenz und Nichtexistenz eines Zaunes kein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen Wiese und Weide darstellt. stimmt, da wo die Gräben breit genug sind, ist oft kein Zaun mehr nötig. Aber wie katographiert man eigentlich am besten Gräben, diese sind zum Abzeichnen oft zu schmal, also log gehts mit Gummistiefeln, Floß und dem GPS Empfänger ? :-) Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 09:25, Jochen Topf wrote: On Tue, Jun 22, 2010 at 06:10:59PM +0200, o...@tappenbeck.net wrote: ich möchte einmal folgendes zur Diskussion stellen: Vor ca. einer Woche habe ich einen Weg durch einen Kleingartenverein aufgemessen - Am Wegeanfang war ein Tor aber mir ist kein Verbotsschild aufgefallen. Ein Kleingartengebiet ist Privatgelände (gehört typischerweise der Gemeinde oder vielfach der Bahn oder dergl.), allerdings ist es verpachtet an den Kleingartenverein. Der hat also das Recht festzulegen, wer da rein darf und wer nicht. Man kann aber wohl erstmal davon ausgehen, dass jeder da reinkann, da das allgemein so üblich ist. Solange der Pächter also nicht explizit ein Verbot ausspricht, würde ich mal davon ausgehen, dass man da reinkann. Da wir zum Vermessen eines Geländes auch nichts anderes machen, als darin rumzuspazieren, kann man glaube ich auch nicht argumentieren, dass wir da etwas besonderes machen, weswegen OSMern der Zugang versagt ist, dem Spaziergänger aber nicht. Gestern habe ich nun eine Mail des Betreibers erhalten - die Fläche, einem großen Deutschen Transportunternehmen (ehemals - kann ich nicht prüfen) gehörig - soll wohl verkauft worden sein und der neue Eigentümer soll schon Vermessungen durchgeführt haben und auch Grundstücke ins Web gestellt haben. Die Frage wäre jetzt, ob der Kleingartenverein immernoch Pächter ist oder schon nicht mehr. Je nachdem kann Dir nur der eine oder der anderen den Zugang erlauben oder verweigern. Da man seine Privatsphäre nicht gewahrt sieht hat man mich aufgefordert die Daten zu entfernen. Daraufhin habe ich dort angerufen und dem Herren Leute können nicht einfach Gründe erfinden, warum ihnen was nicht passt. Da muss es schon eine Rechtsgrundlage geben. Unternehmen haben keine Privatssphäre, nur natürliche Personen. Damit hat das also nichts zu tun. Es kann sein, dass es andere Gründe gibt, warum man das nicht mappen darf, aber nicht den. Unternehmen habe keine Privatssphäre ?? Hört sich nach starkem Tobak an, die Diskussion gehört aber vermutlich nicht hierher, Grundsätzlich würde ich mal davon ausgehen, dass man öffentlich bekannte Fakten auch mappen darf. Also wenn man auf das Grundstück selbst darf oder auf einem öffentlich erreichbaren Luftbild was erkennen kann oder von einem Berg (oder von einem Ballon aus) das Grundstück einsehen kann, dann kann man das auch mappen. die Frage ist doch, wozu die die gemappten Fakten führen. Wenn dieses den Eigentümer nicht einschränkt ist das bestimmt richtig. Eine Karte kann aber andere dazu ermutigen, private Grundstücke zu betreten, was sicherlich eine Einschränkung der Rechte des Eigentümers ist. Die eigene Freiheit alles mappen zu wollen, sollte da aufhoeren, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Ok, das ist ein Balanceakt. Nun zur Frage, wie man mit sowas umgeht. Ich find das ganz gut, wie Du das gehandhabt hast: Mit den Leuten persönlich reden und versuchen zu erklären. Ob man dann was löscht oder nicht, ist eine Einzelfallentscheidung. Ich tendiere dazu, zu sagen: Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt, jeder kann da mitmachen, jeder kann alles eintragen, ändern und löschen. Ich gehe immer davon aus, dass ein Eintrag bei OSM rechtmäßig und sachlich richtig ist, wenn jemand meint, dass der Eintrag nicht ok ist, dann soll er es selbst löschen oder ändern. Wenn jemand anderes dann wieder meint, dass es anders aussieht, dann ändert der das wieder. So funktioniert OSM halt. Wer mit der Situation nicht einverstanden ist, soll das selbst ändern. Soll derjenige, mit dem man da redet, sich doch selbst drum kümmern. Ich hab allerdings bisher nur einen Fall gehabt, der so ähnlich lag (Straßen auf Privatgrundstück gemapped). Da hat das gut funktioniert, der Besitzer hat dann wohl entsprechende access-Tags ergänzt und alle waren glücklich. puh, das finde ich gewagt, dem Besitzer es freizustellen, dass er ja entsprechende tags setzen kann oder den Weg wieder loescht. ein extremes Beispiel ist http://www.1001-stadtplan.de/stadtplan/luehe-samtgemeinde/einrichtungen/friedhof-mittelnkirchen.map wo lauter private Wege so eingezeichnet sind, das Radfahrtouristen sich regelmaessig in den Obsthöfen verirren bzw. die Anwohner genervt sind, Radfahrer auf einmal auf ihrer Terasse stehen zu haben. Der Bauer wird jedenfalls wissen, wo er seinen Weg im Obsthof angelegt hat und für niemanden anderes ist diese Information von Nutzen, im Gegenteil, es verwirrt und ist überflüssig. Jochen ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 10:37, Jochen Topf wrote: On Wed, Jun 23, 2010 at 09:55:55AM +0200, Martin Hollmichel wrote: Grundsätzlich würde ich mal davon ausgehen, dass man öffentlich bekannte Fakten auch mappen darf. Also wenn man auf das Grundstück selbst darf oder auf einem öffentlich erreichbaren Luftbild was erkennen kann oder von einem Berg (oder von einem Ballon aus) das Grundstück einsehen kann, dann kann man das auch mappen. die Frage ist doch, wozu die die gemappten Fakten führen. Wenn dieses den Eigentümer nicht einschränkt ist das bestimmt richtig. Eine Karte kann aber andere dazu ermutigen, private Grundstücke zu betreten, was sicherlich eine Einschränkung der Rechte des Eigentümers ist. andere dazu ermutigt? Finde es schon sehr stark, bei einer Karte davon auszugehen, dass man alle Wege auch befahren darf. Das Einzeichnen eines Weges ist doch keine Ermutigung!? So ist es auf vielen öffentlichen Stadtplänen z.B. üblich Straßen innerhalb von Kasernenanlagen einzuzeichnen, häufig ohne Namen. Daraus kann ich nicht entnehmen, dass ich die Schilder mit Vorsicht! Schußwaffengebrauch ignorieren kann. :-) Meine Erfahrung ist die, solange da keine Hindernisse sind, die den Zugang tatsaechlich unmoeglich machen, folgen die Leute dem Weg, der auf der Karte so eingezeichnet ist, der detailgrad einer Karte zeigt oft nur an, dass da ein Weg ist. Den Vergleich mit der Kaserne kann ich also nicht folgen, Die eigene Freiheit alles mappen zu wollen, sollte da aufhoeren, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Ok, das ist ein Balanceakt. Da gebe ich Dir im Prinzip Recht. Ich irre aber lieber auf Seiten der Freiheit. full ack ! Nun zur Frage, wie man mit sowas umgeht. Ich find das ganz gut, wie Du das gehandhabt hast: Mit den Leuten persönlich reden und versuchen zu erklären. Ob man dann was löscht oder nicht, ist eine Einzelfallentscheidung. Ich tendiere dazu, zu sagen: Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt, jeder kann da mitmachen, jeder kann alles eintragen, ändern und löschen. Ich gehe immer davon aus, dass ein Eintrag bei OSM rechtmäßig und sachlich richtig ist, wenn jemand meint, dass der Eintrag nicht ok ist, dann soll er es selbst löschen oder ändern. Wenn jemand anderes dann wieder meint, dass es anders aussieht, dann ändert der das wieder. So funktioniert OSM halt. Wer mit der Situation nicht einverstanden ist, soll das selbst ändern. Soll derjenige, mit dem man da redet, sich doch selbst drum kümmern. Ich hab allerdings bisher nur einen Fall gehabt, der so ähnlich lag (Straßen auf Privatgrundstück gemapped). Da hat das gut funktioniert, der Besitzer hat dann wohl entsprechende access-Tags ergänzt und alle waren glücklich. puh, das finde ich gewagt, dem Besitzer es freizustellen, dass er ja entsprechende tags setzen kann oder den Weg wieder loescht. ein extremes Beispiel ist http://www.1001-stadtplan.de/stadtplan/luehe-samtgemeinde/einrichtungen/friedhof-mittelnkirchen.map wo lauter private Wege so eingezeichnet sind, das Radfahrtouristen sich regelmaessig in den Obsthöfen verirren bzw. die Anwohner genervt sind, Radfahrer auf einmal auf ihrer Terasse stehen zu haben. Der Bauer wird jedenfalls wissen, wo er seinen Weg im Obsthof angelegt hat und für niemanden anderes ist diese Information von Nutzen, im Gegenteil, es verwirrt und ist überflüssig. Ob das verwirrend und überflüssig ist, ist eine Frage. Je nachdem wer den Plan für was nutzt, kann man das so und so sehen. Für mich hat jedes Objekt, dass auf der Karte eingezeichnet ist, und dazu gehören nun auch mal die Wege, die Funktion, mir bei der Orientierung zu helfen. Ich bin irgendwo, schaue auf die Karte und bringe die mit der wirklichen Welt in Übereinstimmung. Wenn da ein Weg nicht eingetragen ist, obwohl er existiert, dann verwirrt mich das. Das kommt wohl auch auf den Massstab an, in dem man sich bewegt, ist das Wegnetz sehr dünn, ist es extrem hilfreich, dass jeder Weg, auch der private auch eingezeichnet ist. ist das Wegenetz sehr dicht (im Mittelnkirchener Beispiel geht zum Teil alle 30m ein Weg in den entsprechenden Hof) wirst Du Probleme haben, zu bestimmen, wer von den vielen Wegen gerade derjenige ist, vor dem Du steht. Es sei denn, Du hast Dein GPS gerade parat :-) und die Karte und der Empfang ist genau genug :-). Grundsätzlich finde ich es gut, dass man in Deutschland eigentlich überall auch einfach so Privatwege befahren kann, insbesondere natürlich auf dem Lande. Wenn jeder Bauer seine Privatwege mit Stacheldraht sichern würde, wäre schon so manche Radtour gescheitert. Wenn jetzt da wirklich ein Weg bei ist, wo sich häufiger mal Leute rein verirren und man will das nicht, finde ich es nicht zu viel verlangt ein kleines Schild aufzustellen. Das halte ich für viel effektiver, als alle Hersteller von Karten dazu zu bringen, den Weg nicht einzuzeichnen. stehen hier auch an sehr vielen Stellen
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 11:20, Georg Feddern wrote: Moin, Jochen Topf schrieb: On Wed, Jun 23, 2010 at 09:55:55AM +0200, Martin Hollmichel wrote: puh, das finde ich gewagt, dem Besitzer es freizustellen, dass er ja entsprechende tags setzen kann oder den Weg wieder loescht. ein extremes Beispiel ist http://www.1001-stadtplan.de/stadtplan/luehe-samtgemeinde/einrichtungen/friedhof-mittelnkirchen.map wo lauter private Wege so eingezeichnet sind, das Radfahrtouristen sich regelmaessig in den Obsthöfen verirren bzw. die Anwohner genervt sind, Radfahrer auf einmal auf ihrer Terasse stehen zu haben. Der Bauer wird jedenfalls wissen, wo er seinen Weg im Obsthof angelegt hat und für niemanden anderes ist diese Information von Nutzen, im Gegenteil, es verwirrt und ist überflüssig. Ob das verwirrend und überflüssig ist, ist eine Frage. Je nachdem wer den Plan für was nutzt, kann man das so und so sehen. Für mich hat jedes Objekt, dass auf der Karte eingezeichnet ist, und dazu gehören nun auch mal die Wege, die Funktion, mir bei der Orientierung zu helfen. Ich bin irgendwo, schaue auf die Karte und bringe die mit der wirklichen Welt in Übereinstimmung. Wenn da ein Weg nicht eingetragen ist, obwohl er existiert, dann verwirrt mich das. +1 wann ist ein Weg ein Weg ? Eine Grundstücksauffahrt mit 3 m gepflasterten Platten zur Garage ? Oder erst ab 9 oder 21 Metern. Ich finde es genauso verwirrend, wenn ich mich vorher auf der Karte orientiere und mir gemerkt habe, an der 3. Kreuzung rechts, und verfahre mich doch, weil ich die privatweg einfahrten, bzw. Garagen einfahrten in der Realität nicht als Weg wahrnehme ? Das mit der Orientierung ist eine relative und subjektive Geschichte, ich denke der mapper vor Ort sollte da eine sinnvolle Entscheidung treffen und nicht alles mappen nur um des mappens willen, Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 11:23, Bodo Meissner wrote: Im Mittelnkirchener Beispiel kann ich an der Karte erkennen, daß die Wege bei den Häusern enden und nicht weiter bis zur anderen Straße führen. das ist objektiv richtig, die Realität zeigt, dass der ältere, brillentragende Radfahrer, der seine Karte unter der regenbespritzen Folie hat, dies nicht erkennt. Für den Fall, daß das jemand übersehen hat, fände ich in diesem Fall ein Schild Sackgasse sehr hilfreich. neuer deutscher Schilderwald, Privatweg kombiniert mit dem Sackgassenschild, würde ich mich nur in Kalau trauen, :-) Martin Viele Grüße Bodo -BEGIN PGP SIGNATURE- Version: GnuPG v1.4.10 (GNU/Linux) iEYEARECAAYFAkwh0pcACgkQnMz9fgzDSqeXCgCgovciopEtlrV3ucd401wkB+CO ejcAn2CBCsWlZMJ833+6A1fVJ1jGIQUq =SbB3 -END PGP SIGNATURE- ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 11:39, M∡rtin Koppenhoefer wrote: Die eigene Freiheit alles mappen zu wollen, sollte da aufhoeren, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Ok, das ist ein Balanceakt. Mappen schränkt m.E. die Freiheit anderer nicht ein. Ich verstehe ehrlich gesagt den Gedanken gar nicht, kannst Du das mal erläutern? Eine oeffentliche Karte soll es ermoeglichen, sich im oeffentlichen Raum zu orientieren. Ich sehe ein, dass im Einzelfall auch daten aus dem privaten raum der orientierung helfen, insbesondere dann, wenn diese Daten z.B. im Flaechennutzungsplan bzw. Bebauungsplan schon im oeffentlichen Interesse von Rechtswegen erfasst werden. Ansonsten halte ich es im Sinne des Datenschutzes so, so wenig private Daten wie moeglich zu sammeln. Wenn also jemand sein Lummerlandbahn im Garten so aufbaut, dass sie ueber Sateliten bilder erkennbar und damit map-bar sind, ginge mir das mappen in OSM zu weit, denn: „Jedermann hat Anspruch auf Achtung seines Privat- und Familienlebens, seiner Wohnung und seines Briefverkehrs.“ – EMRK Art. 8 (1), oder, wenn ich nicht diese dicke Keule rausholen will: Das tut man nicht. Mein Alptraum ist hier z.B. eine Verknuepfung der Daten aus dem Telefonbuch mit maping Daten oder noch schlimmer, die der google wlan daten, vermutlich stehe ich da im facebook zeitalter inzwischen alleine da, jetzt ist die Keule groesser geworden als ich wollte, eigentlich wollte ich nur sagen, lasst uns beim mappen von Privatwegen bitte mit Augenmass machen, wo lauter private Wege so eingezeichnet sind, das Radfahrtouristen sich regelmaessig in den Obsthöfen verirren bzw. die Anwohner genervt sind, Radfahrer auf einmal auf ihrer Terasse stehen zu haben. private Wege heisst übrigens nicht, dass man diese u.U. nicht trotzdem nutzen darf (nicht nur aus Gefälligkeit sondern im Sinne von verbrieftem Wegerecht). diese Umstaende gehen in der Regel nicht aus einer gemeinen Karte hervor, Gruß Martin Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 13:33, Jochen Topf wrote: Aber gerade beim Schutz persönlicher Daten ist das doch nicht übertragbar, oder? So genug des Vertiefungsunterrichts im Bereich der Grundrechte. Ist ja eigentlich auch schon OT. Aber sehr interessant. :-) Jetzt habe ich aber doch noch eine Frage an den Spezalisten. Im Art 19 Abs 3 GG steht: Die Grundrechte gelten auch für inländische juristische Personen, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind. Soll das heißen das gilt alles nicht für ausländische Firmen? Können die kein Eigentum in Deutschland haben usw.? Da stimmt doch irgendwas nicht. die haben in der Regel eine Niederlassung in Deutschland, Martin Jochen ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 17:46, M∡rtin Koppenhoefer wrote: Am 23. Juni 2010 11:07 schrieb Martin Hollmichelmartin.hollmic...@nesshof.de: Ob das verwirrend und überflüssig ist, ist eine Frage. Je nachdem wer den Plan für was nutzt, kann man das so und so sehen. Für mich hat jedes Objekt, dass auf der Karte eingezeichnet ist, und dazu gehören nun auch mal die Wege, die Funktion, mir bei der Orientierung zu helfen. Das kommt wohl auch auf den Massstab an, in dem man sich bewegt, ist das Wegnetz sehr dünn, ist es extrem hilfreich, dass jeder Weg, auch der private auch eingezeichnet ist. ist das Wegenetz sehr dicht (im Mittelnkirchener Beispiel geht zum Teil alle 30m ein Weg in den entsprechenden Hof) wirst Du Probleme haben, zu bestimmen, wer von den vielen Wegen gerade derjenige ist, vor dem Du steht. -1, unabhängig davon, wie dicht das Wegenetz ist, will man immer möglichst alle Wege in der Karte haben, weil es viel schwieriger ist vor Ort zu bestimmen, welcher fehlt, wenn nicht alle da sind, als welcher derjenige ist, den man sucht, wenn alle eingetragen sind. fuer oeffentliche Wege bin ich da voll bei Dir, Wichtig ist aber natürlich auch, dass z.B. Trampelpfade als solche erkennbar sind, aber: * wir sollten bei Daten von privateigentum zurückhaltend sein, * nicht Daten sammeln um des Sammelns willen, * den praktischen Nutzen des Endresultats im Auge behalten (Karte, routing informationen) Als mission statement des projektes habe ich verstanden: OpenStreetMap is a free editable map of the whole world. It is made by people like you. OpenStreetMap allows you to view, edit and use geographical data in a collaborative way from anywhere on Earth. Mein Verstaendnis ist, das die mit den Daten erstellten Karten von allgemeinen, oeffentlichen Nutzen sein sollte, das Sammeln von Daten, die ueber dieses Ziel hinausgehen, sollte vermieden werden. Das betrifft sowohl meinen Lieblingsfahrweg meines Treckers auf meinem Grundstück als auch den Trampelpfad zu meiner Lieblingspinkelstelle hinter meinem Lieblingsbaum in meinem Garten (Übertreibung macht hier hoffentlich anschaulich :-) ), ich moechte einfach nicht, dass in meinem Garten sich jemand orientieren kann, da ich moechte, das sich dort einfach niemand ausserhalb meiner Familie hinverirrt. Wenn sich osm aber beschliessen sollte, alles zu katalogisieren, was da ist, und das als sein mission statement darzustellen, dann habe ich meine Probleme damit. Gruß Martin Gruss, auch Martin, ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
On 23.06.2010 18:19, M∡rtin Koppenhoefer wrote: Am 23. Juni 2010 12:23 schrieb Martin Hollmichelmartin.hollmic...@nesshof.de: Eine oeffentliche Karte soll es ermoeglichen, sich im oeffentlichen Raum zu orientieren. das ist eine mögliche Interpretation, aber nicht die einzige. Wir machen ja nicht nur ne Karte sondern ne Geodatenbank. Je nachdem interessieren verschiedene Dinge (jemand könnte sich z.B. für Flächenversiegelung interessieren, etc.). Flaechenversiegelungen sind ein schlechtes Beispiel, da in der Regel durch Flaechennutzungsplaene bzw. Bebauungsplaene abgedeckt, weiteres s.u. Ich sehe ein, dass im Einzelfall auch daten aus dem privaten raum der orientierung helfen, insbesondere dann, wenn diese Daten z.B. im Flaechennutzungsplan bzw. Bebauungsplan schon im oeffentlichen Interesse von Rechtswegen erfasst werden. Ansonsten halte ich es im Sinne des Datenschutzes so, so wenig private Daten wie moeglich zu sammeln. wenn ich dem in Teilen bei Privatpersonen noch zustimmen kann, so ist bei Unternehmen wirklich Schluss. Es ging hier um die Bahn, da wird man wohl kaum im Interesse des Datenschutzes argumentieren können, oder? die Sinnhaftigkeit der Privatisierung der Bahn kann man generell anzweifeln, die Bahn hat sicherlich einen Geschaeftszweck, der im allgemeinen oeffentlichen Interesse ist. Ob das wiederum auf Kleingaerten uebertragbar ist, weiss ich aber auch nicht. Ich nehme da lieber ein belieberes Beispiel, z.B. eine Baumschule eine Baumschulgrosshaendlers: der hat oft mehrere Hektar Gartenschulland mit vielen Wegen angelegt. wenn der die vergangende Jahre ein Hektar taxus baccata angepflanzt hat, das vom braven osm mapper auch entsprechend aufgenommen wurden, der jetzt beschlossen hat, seine Anbauflaeche zu verdoppeln, um einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen, der wird von den sofortigen mappen eines osm mappers wenig begeistert sein. Das sind private Daten seines Unternehmens, die wir meiner Meinung nach im Rahmen des osm Projektes nicht aushebeln sollten. Fuer mich ist da die Grenze des Anstandes ueberschritten, auch wenn der Gesetzgeber da vielleicht nichts in der Hand gegen mich hat. Wenn also jemand sein Lummerlandbahn im Garten so aufbaut, dass sie ueber Sateliten bilder erkennbar und damit map-bar sind, ginge mir das mappen in OSM zu weit, denn: „Jedermann hat Anspruch auf Achtung seines Privat- und Familienlebens, seiner Wohnung und seines Briefverkehrs.“ – EMRK Art. 8 (1), oder, wenn ich nicht diese dicke Keule rausholen will: Das tut man nicht. ist das Mappen denn eine Missachtung im Sinne dieses Gesetzes? Kann man anzweifeln. bestimmt kann man das anzweifeln und bekommt evtl. hier vom Gesetzgeber auch noch recht. wer aber bestehende Gesetze bis zum letzten auslotet, wird sich nicht wundern duerfen, wenn auch noch hierfuer wieder ein Gesetz erfunden wird. Ich weiss, das klingt jetzt schoen konservativ, man sollte sich auf Regeln des Anstandes einigen, um zu verhindern, dass irgendwann in unserem Land auch noch der letzte pups reglementiert wird (mein liebstes Beispiel ist der Metronom in Niedersachsen, wo sich einige Leute ueber alle Maßen mit Alkohol zugeschuettet haben, was zur Folge hat, dass auch jetzt der Picolo Sekt fuer die Hausfrauenausfahrt bei Strafe verboten ist. Man muss ein Gesetz nicht immer bis zum letzten ausloten). Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Straßenverzeichnisse erfassen oft nur bewohnte Straßen
On 04.06.2010 19:40, Manuel Reimer wrote: Tirkon wrote: Einige andere, teilweise auch gepflastert aber zugewachsen, sind aber zumindest soweit erhalten, dass man sie mit dem (Mountain-) Rad benutzen könnte, wenn dort gemäht würde. Ein Traktor dürfte in jedem Falle durchkommen. Und wer sagt, dass wir nicht auch für Traktoren mappen? Es gibt immer mal wieder Feldwege, die offensichtlich nicht mehr aktiv genutzt werden und demzufolge zuwachsen. Ich habe mich darauf festgelegt, dass ich, wenn ich einen Weg betrete und irgendwann in schlecht zu durchquerendem hohen Gras stehe und auch keine Fahrspuren zu sehen sind, einfach umkehre und diesen Weg dann nicht einzeichne. Zumindest für Wanderer sollte ein eingezeichneter Weg noch einen gewissen Nutzen haben. Wenn die Landwirte wirklich in meinem Gebiet vorhaben, irgendwas mit OSM zu machen, dann können die die schlechten Wege ja selber einzeichnen. oder halt wieder löschen :-) , da sie genervt sind, andauernd Radfahrer und Wander auf Ihren privaten Gelände zu begegnen. Gruß Manuel Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de