Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Dienstag, 15. Juli 2008 schrieb FreeWorld:
> Damit wäre dann zumindest geklärt, dass Google oder sonst irgendein
> Unternehmen OSM wahrscheinlich nicht benutzen wird.
> Alles klar.

Das stimmt nicht.
Also ja, die "verquickung" von OSM-Daten mit anderen Karten-Daten wird immer 
schwer werden. Aber OSM-Karten zu *benutzen* für z.B. eine nicht-freie 
Navi-Anwendung ist lizenzrechtlich kein Problem.

Siehe auch de facto alle Hersteller von DSL-Routern oder jetzt TomTom. Alle 
diese Geräte basieren auf irgendwelchen Linux-Systemen und der für das Gerät 
angepasste Linux-Sourcecode muss eben freigegeben werden. Dennoch ist z.B. 
die richtige Navi-Anwendung nicht frei und muss es auch nicht sein.


Unsere Lizenz verhindert, dass TeleAtlas/NAVTEQ unsere Daten in Ihren 
geschlossenen Bestand aufnehmen und das ist auch gut so.

Gruß, Bernd

-- 
Joey: "Phoebe willst du uns helfen?"
Phoebe: "Oh, ich wünschte ich könnte aber ich will nicht."
  -  Friends (am. Sitcom)


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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

>> Entweder muss man sich gleich auf eine Lizenz festlegen, oder eben 
>> sagen, alles gehoert Google. Was Du oben skizzierst, hoert sich sehr 
>> nach Public Domain an, da kann also auch Teleatlas die Daten runterladen 
>> und bei sich einbauen. Eventuell will Google das nicht.

> Letztlich gab es mal eine Pressemeldung die genau das gegenteil 
> ausgesagt hat, dass nämlich Google und Teleatlas kooperieren wollen auch 
> beim erfassen von Daten.

Dann ersetze in meinem Text "Teleatlas" durch "Navteq".

Bye
Frederik

-- 
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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden FreeWorld
Bernd Wurst schrieb:
> Hallo FreeWorld.
> 
> Bitte denk nach und im besten Fall recherchier kurz bevor du postest. Deine 
> Thesen und Fragen lassen sich mit ganz wenigen Netz-Suchen ganz schnell 
> korrigieren.

Ja hast Recht, hab nicht so viel recherchiert. Kritik ist also berechtigt!

> Am Dienstag, 15. Juli 2008 schrieb FreeWorld:
>> Naja gut, dann könnten sie aber ihren Editor so anpassen, dass er auch
>> als OSM-Editor benutzt werden kann. Das mit dem festen Schema leuchtet
>> mir noch nicht so ganz ein. Sie können ja schauen, was sie brauchen und
>> eben diese Tags nehmen. Ich denke das OSM-Datenmodell lässt sich schon
>> auf das von Google abbilden oder zur Not auch so erweitern, dass da was
>> kompatibles rauskommt, wenn man möchte. Bin mir da jetzt nicht so im
>> Detail drüber im Klaren und kann mir auch vorstellen, dass es mehr
>> Aufwand bedeuten würde, denke aber, dass es machbar wäre.
> 
> Du weißt aber schon, dass Google trotz allem Engagement noch eine 
> gewinnorientierte Firma ist? Einfach mal ganz viel Arbeit reinstecken um dann 
> die Daten unter Public Domain zu veröffentlichen ist da eher nicht sinnvoll. 
> Freie Lizenzen teilweise schon, aber "jeder darf alles damit machen" bestimmt 
> nicht. Das macht ja noch nichtmal OSM so, siehe unten.
> 

ja ok, aber doof find ichs trotzdem. Ich sag ja auch nicht, dass Google
hier alles an alle verteilen soll. Ich hab mich immer auf das
beschränkt, was sie eben nicht selber erarbeiten, sondern Nutzer machen
lassen. Sagen wir mal ich hab da einfach ein blödes Gefühl. Aber ok. Aus
Googles Sicht sicher berechtigt.

> Und was Google angeht: Ich verteidige hier Google, auch wenn ich das normal 
> nicht so uneingeschränkt tue. Google ist nicht das Allheilmittel und auch 
> nicht der große Freund von allen. 
> 
> Aber grade was freie Software angeht, ist der GSoC einfach *das* 
> Sponsoring-Event schlechthin. So viel Geld spendet kaum eine andere Firma so 
> breit gestreut an freie Projekte, die das wirklich gebrauchen können.
> Hier über "Google tut nur scheinheilig" zu lästern ist echt unter allem 
> Niveau. Natürlich sind MapMaker-Karten nicht frei. Das war nie anders zu 
> erwarten.

Ich bin ja auch froh, dass Google da großer Sponsor ist! Ich will mich
hier auch nicht als der große Googlehasser aufspielen - tut mir Leid,
wenns so rüber kam - kann ich verstehen.
Es sind halt doch kleine Sachen, die ich seltsam finde. Du sagst
MapMaker-Karten sind "natürlich" nicht frei. So deutlich finde ich das
nicht und offenbar gibt es ja auch Überlegungen von Google (wenn ich das
von Frederiks Bericht richtig gedeutet habe), dass diese Daten ja in
Zukunft doch ne freie Lizenz kriegen könnten.

>>> Dann muesste man sich jetzt aber fuer eine Lizenz entscheiden, und es
>>> *gibt* keine rechtlich wasserdichte freie Lizenz fuer Geodaten
>>> (ausser PD).
>> Nee versteh ich nicht. 
> 
> Beispiel:
> CC-by-sa und GNU FDL sind zueinander inkompatibel. Eigentlich, nach Wortlaut 
> der Lizenzen, darfst du keine Inhalte von Wikipedia nach OSM überführen oder 
> anders herum. Die Lizenzen sagen inhaltlich dasselbe aus, aber jede 
> sagt "Weiterverbreitung nur unter DIESER Lizenz".
> 
> Es wäre bescheuert, sich vorab auf eine Lizenz festzulegen wenn man irgend 
> eine andere Alternative hat. als freies Projekt haben wie keine andere 
> Alternative, aber Google hat.
> 
> 
>> Wenn sie sagen: ok liebe User, alle Daten, die 
>> ihr generiert, können von jedem hier runtergeladen werden. 
> 
> Sagt StudiVZ, dass du alle Nutzergenerierten Daten runterladen kannst? Sagt 
> XING, dass du alle generierten Daten runterladen darfst? Gibt dir Google die 
> statistischen Daten über deine Mail-Inhalte, die du tagtäglich generierst?
> 
> Das ist völlig unrealistisch, dass eine gewinnorientierte Firma solche Daten 
> unter vollwertiges Public-Domain stellt. Das macht keinen Sinn.

Vermutlich hast du recht. Schade.
(Warum noch mal durften wir eigentlich die AND-Daten importieren? Das
Unternehmen scheint es noch zu geben.)

>> Man darf OSM-Daten nutzen, egal ob privat oder geschäftlich oder so,
>> aber muss dann eben die Quelle nennen.
>> (mit Quellenangabe scheint Google ja kein Problem zu haben. Steht ja
>> immer Teleatlas da und so...)
> 
> Das ist das "by" in "CC-by-sa".
> 
> 
>> Ich stell mir das so vor: Jemand druckt Flyer von seinem tollen
>> Dönerladen und macht hinten ne Anfartskizze von OSM mit drauf. Ich
>> dürfte jetzt den Teil mit der Karte kopieren, weil die OSM ist. Für den
>> Rest hätt ich aber keine Lizenz.
>> Seh ich das so richtig?
> 
> Das schon.
> 
> 
>> Also ich dachte eben es ist nicht so, wie bei GPL, dass Software, die
>> irgendwo GPL verwendet selber unter GPL stehen muss, aber wie gesagt -
>> korrigiert mich.
> 
> Das "sa" in der "CC-by-sa" sagt genau dieses aus.
> 
> Weißt du, liebes unbekanntes FreeWorld, wenn man auf der OSM-Startseite auf 
> das Lizenz-Symbol klickt, kommt man auf diese Seite:
> http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/
> 
> Da steht das in g

Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Thorsten Feles
Hi

Frederik Ramm schrieb:
> Hallo,
> 
>> Nee versteh ich nicht. Wenn sie sagen: ok liebe User, alle Daten, die
>> ihr generiert, können von jedem hier runtergeladen werden. Wir benutzen
>> eure Daten, um damit unsere Maps zu rendern. Wenn beispielsweise Leute
>> von Openstreetmap genau diese Daten haben wollen, dann können sie sie
>> bekommen. Wo ist denn das Problem?
> 
> Entweder muss man sich gleich auf eine Lizenz festlegen, oder eben 
> sagen, alles gehoert Google. Was Du oben skizzierst, hoert sich sehr 
> nach Public Domain an, da kann also auch Teleatlas die Daten runterladen 
> und bei sich einbauen. Eventuell will Google das nicht.

Letztlich gab es mal eine Pressemeldung die genau das gegenteil 
ausgesagt hat, dass nämlich Google und Teleatlas kooperieren wollen auch 
beim erfassen von Daten.

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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo FreeWorld.

Bitte denk nach und im besten Fall recherchier kurz bevor du postest. Deine 
Thesen und Fragen lassen sich mit ganz wenigen Netz-Suchen ganz schnell 
korrigieren.


Am Dienstag, 15. Juli 2008 schrieb FreeWorld:
> Naja gut, dann könnten sie aber ihren Editor so anpassen, dass er auch
> als OSM-Editor benutzt werden kann. Das mit dem festen Schema leuchtet
> mir noch nicht so ganz ein. Sie können ja schauen, was sie brauchen und
> eben diese Tags nehmen. Ich denke das OSM-Datenmodell lässt sich schon
> auf das von Google abbilden oder zur Not auch so erweitern, dass da was
> kompatibles rauskommt, wenn man möchte. Bin mir da jetzt nicht so im
> Detail drüber im Klaren und kann mir auch vorstellen, dass es mehr
> Aufwand bedeuten würde, denke aber, dass es machbar wäre.

Du weißt aber schon, dass Google trotz allem Engagement noch eine 
gewinnorientierte Firma ist? Einfach mal ganz viel Arbeit reinstecken um dann 
die Daten unter Public Domain zu veröffentlichen ist da eher nicht sinnvoll. 
Freie Lizenzen teilweise schon, aber "jeder darf alles damit machen" bestimmt 
nicht. Das macht ja noch nichtmal OSM so, siehe unten.


Und was Google angeht: Ich verteidige hier Google, auch wenn ich das normal 
nicht so uneingeschränkt tue. Google ist nicht das Allheilmittel und auch 
nicht der große Freund von allen. 

Aber grade was freie Software angeht, ist der GSoC einfach *das* 
Sponsoring-Event schlechthin. So viel Geld spendet kaum eine andere Firma so 
breit gestreut an freie Projekte, die das wirklich gebrauchen können.
Hier über "Google tut nur scheinheilig" zu lästern ist echt unter allem 
Niveau. Natürlich sind MapMaker-Karten nicht frei. Das war nie anders zu 
erwarten.


> > Dann muesste man sich jetzt aber fuer eine Lizenz entscheiden, und es
> > *gibt* keine rechtlich wasserdichte freie Lizenz fuer Geodaten
> > (ausser PD).
> Nee versteh ich nicht. 

Beispiel:
CC-by-sa und GNU FDL sind zueinander inkompatibel. Eigentlich, nach Wortlaut 
der Lizenzen, darfst du keine Inhalte von Wikipedia nach OSM überführen oder 
anders herum. Die Lizenzen sagen inhaltlich dasselbe aus, aber jede 
sagt "Weiterverbreitung nur unter DIESER Lizenz".

Es wäre bescheuert, sich vorab auf eine Lizenz festzulegen wenn man irgend 
eine andere Alternative hat. als freies Projekt haben wie keine andere 
Alternative, aber Google hat.


> Wenn sie sagen: ok liebe User, alle Daten, die 
> ihr generiert, können von jedem hier runtergeladen werden. 

Sagt StudiVZ, dass du alle Nutzergenerierten Daten runterladen kannst? Sagt 
XING, dass du alle generierten Daten runterladen darfst? Gibt dir Google die 
statistischen Daten über deine Mail-Inhalte, die du tagtäglich generierst?

Das ist völlig unrealistisch, dass eine gewinnorientierte Firma solche Daten 
unter vollwertiges Public-Domain stellt. Das macht keinen Sinn.


> Man darf OSM-Daten nutzen, egal ob privat oder geschäftlich oder so,
> aber muss dann eben die Quelle nennen.
> (mit Quellenangabe scheint Google ja kein Problem zu haben. Steht ja
> immer Teleatlas da und so...)

Das ist das "by" in "CC-by-sa".


> Ich stell mir das so vor: Jemand druckt Flyer von seinem tollen
> Dönerladen und macht hinten ne Anfartskizze von OSM mit drauf. Ich
> dürfte jetzt den Teil mit der Karte kopieren, weil die OSM ist. Für den
> Rest hätt ich aber keine Lizenz.
> Seh ich das so richtig?

Das schon.


> Also ich dachte eben es ist nicht so, wie bei GPL, dass Software, die
> irgendwo GPL verwendet selber unter GPL stehen muss, aber wie gesagt -
> korrigiert mich.

Das "sa" in der "CC-by-sa" sagt genau dieses aus.

Weißt du, liebes unbekanntes FreeWorld, wenn man auf der OSM-Startseite auf 
das Lizenz-Symbol klickt, kommt man auf diese Seite:
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Da steht das in ganz kurzen, knappen Sätzen, sogar mit Bildchen.

Und da sogar auf deutsch:
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/


Gruß, Bernd

-- 
Wie lange eine Minute ist, hängt davon ab, auf welcher Seite der
Toilettentür man sich befindet.


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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

> Nee versteh ich nicht. Wenn sie sagen: ok liebe User, alle Daten, die
> ihr generiert, können von jedem hier runtergeladen werden. Wir benutzen
> eure Daten, um damit unsere Maps zu rendern. Wenn beispielsweise Leute
> von Openstreetmap genau diese Daten haben wollen, dann können sie sie
> bekommen. Wo ist denn das Problem?

Entweder muss man sich gleich auf eine Lizenz festlegen, oder eben 
sagen, alles gehoert Google. Was Du oben skizzierst, hoert sich sehr 
nach Public Domain an, da kann also auch Teleatlas die Daten runterladen 
und bei sich einbauen. Eventuell will Google das nicht.

> Ich sag noch mal, wie ich unsere Lizenz verstanden habe - korrigiert
> mich bitte.
> Man darf OSM-Daten nutzen, egal ob privat oder geschäftlich oder so,
> aber muss dann eben die Quelle nennen.
> (mit Quellenangabe scheint Google ja kein Problem zu haben. Steht ja
> immer Teleatlas da und so...)

Ja, das stimmt.

> Außerdem kann jeder die Daten weiter nutzen, auch wenn sie in ein
> anderes Projekt eingefügt wurden.
> Ich stell mir das so vor: Jemand druckt Flyer von seinem tollen
> Dönerladen und macht hinten ne Anfartskizze von OSM mit drauf. Ich
> dürfte jetzt den Teil mit der Karte kopieren, weil die OSM ist. Für den
> Rest hätt ich aber keine Lizenz.
> Seh ich das so richtig?

Ja. Wobei es halt nicht immer so einfach ist, wo die Grenze zwischen dem 
abgeleiteten Werk und dem Sammelwerk ist. Abgeleitete Werke erben die 
Lizenz. Man koennte sich auf den Standpunkt stellen: Dadurch, dass 
Google seine eigenen Daten mit OSM-Daten verknuepft, wird die ganze 
Datenbank ein abgeleitetes Werk und steht unter der CC-BY-SA-Lizenz. 
Diese Trennstelle ist eines der groesseren Probleme - sie wird immer 
existieren, aber *wo* sie genau existiert, ist bei uns nicht gut genug 
festgelegt, so dass aengstliche Rechtsabteilungen immer sagen "lieber 
Finger weg".

Unsere Lizenz hat auch das Problem, dass wir niemandem Rechtssicherheit 
bieten koennen - wenn einer kommt und fragt: Duerfen wir dies und das, 
dann ist unsere Antwort oft "hm, weiss nicht, frag besser einen Anwalt".

Schliesslich besteht auch noch das kleine Problem, dass unsere Lizenz 
die Leute zwingt, die Endprodukte ihrer Arbeit unter CC-BY-SA zu stellen 
(wer ein T-Shirt mit OSM-Material drauf druckt, muss das T-Shirt-Design 
z.B. unter diee Lizenz stellen), aber davon haben wir nichts. Wir 
haetten es lieber, wenn unsere Lizenz auf abgeleitete Daten wirkt statt 
auf abgeleitete T-Shirts.

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail [EMAIL PROTECTED]  ##  N49°00'09" E008°23'33"

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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden FreeWorld
Frederik Ramm schrieb:
> Hallo,
> 
>>> Ed Parsons, Kartenchef von Google, versuchte, die Wogen ein  
>>> bisschen zu
>>> glaetten: Map Maker sei kein Angriff auf OSM, sondern mehr eine
>>> Verzweiflungstat - Google *wuerde* ja Daten von Island, Zypern  
>>> oder der
>>> Karibik kaufen, wenn ihnen jemand welcher verkaufte - aber es gebe ja
>>> keine, also der Map Maker.
>> Warum nehmen sie dann nicht OSM dafür?
> 
> Weil sie ein festes Schema haben, in dem sie die Daten brauchen,  und  
> weil sie ihren Usern eigene Editoren dafuer geben wollen, statt sie  
> an OSM zu verweisen.
> 

Naja gut, dann könnten sie aber ihren Editor so anpassen, dass er auch
als OSM-Editor benutzt werden kann. Das mit dem festen Schema leuchtet
mir noch nicht so ganz ein. Sie können ja schauen, was sie brauchen und
eben diese Tags nehmen. Ich denke das OSM-Datenmodell lässt sich schon
auf das von Google abbilden oder zur Not auch so erweitern, dass da was
kompatibles rauskommt, wenn man möchte. Bin mir da jetzt nicht so im
Detail drüber im Klaren und kann mir auch vorstellen, dass es mehr
Aufwand bedeuten würde, denke aber, dass es machbar wäre.

>>> Die Software dahinter ist mehr oder weniger
>>> das gleiche, was Google seit langem intern zur Datenerhebung z.B. in
>>> Indien oder Burma einsetzt. Google lasse sich derzeit von den Nutzern
>>> alle Rechte abtreten, aber nur so habe Google spaeter auch die
>>> Moeglichkeit, eine "offene" Lizenz zu waehlen, die ihnen geeignet
>>> erscheint.
>> Was soll denn das für ne Logik sein?
>> Gib mir alle deine Rechte an den Daten, damit ich sie später  
>> vielleicht
>> öffentlich mache.
>>
>> Sie könnten ja auch sagen, dass Daten, die die Nutzer erheben, unter
>> einer freien Lizenz stehen und Google sie uneingeschränkt nutzen darf,
>> aber eben auch andere.
> 
> Dann muesste man sich jetzt aber fuer eine Lizenz entscheiden, und es  
> *gibt* keine rechtlich wasserdichte freie Lizenz fuer Geodaten  
> (ausser PD).

Nee versteh ich nicht. Wenn sie sagen: ok liebe User, alle Daten, die
ihr generiert, können von jedem hier runtergeladen werden. Wir benutzen
eure Daten, um damit unsere Maps zu rendern. Wenn beispielsweise Leute
von Openstreetmap genau diese Daten haben wollen, dann können sie sie
bekommen. Wo ist denn das Problem?
Google kann ja trotzdem sagen, dass man von Google selber keine Daten
klauen darf. Man kann ja aber speziell das Material, was da von
Freiwilligen erzeugt wurde veröffentlichen. Genau das selbe müsste
meiner Meinung nach für POIs gelten, die viele User bei Google
zusammentragen. Die sollten komplett zur freien Verfügung stehen. Google
darf sie dann natürlich weiterhin nutzen, aber eben auch alle anderen.

>>> Er halte es durchaus fuer moeglich, dass die Daten irgendwann
>>> "frei" werden,
>> Ich denke sie kaufen die Daten bei Teleatlas bzw. Navteq ein? Dann
>> können sie doch gar nicht selber entscheiden, dass das irgendwann frei
>> wird.
> 
> Es ging um die, die im Rahmen von MapMaper erhoben werden.

Sorry, hab ich falsch verstanden.

>>>  und sie wollen OSM auch weiterhin unterstuetzen.
>> Ach tatsächlich? Vielleicht bin ich da jetzt nicht so gut informiert,
>> aber wo genau unterstützen die OSM im Moment? Dass man bei Google nach
>> Openstreetmap suchen kann und auf unsere Seiten kommt?
> 
> Letztes Jahr haben sie die Konferenz finanziell unterstuetzt. Diesmal  
> nicht, aber eventuell koennen wir mit den Google-Rechtsfuzzis die  
> Brauchbarkeit des neuen Lizenzentwurfs abklopfen.

Naja, dann dankeschön Google.

>> Könnte sein, dass ich hier etwas zu hart ins Gericht gehe. Hab auch
>> schon was von dem summer of code usw. gehört. Kann mich da mal jemand
>> genauer aufklären?
> 
> Da bezahlt Google Studenten Geld, die damit freie Softwareprojekte  
> voranbringen. Google einfach mal danach ;)
> 
>> Mein persönliches Fazit: Viel Geschwafel und nichts wirklich  
>> Nützliches
>> von Google.
> 
> Immerhin eine Geste des guten Willens, die sie durchaus nicht noetig  
> gehabt haetten.
> 
>> Wenn sie OSM gut fänden und uns unterstützen wöllten, warum  
>> arbeiten sie
>> dann nicht einfach mit uns zusammen?
> 
> Einer der Gruende ist sicherlich unsere mangelhafte Lizenz; das haben  
> auch andere auf der Veranstaltung gesagt, dass ihre Anwaelte ihnen  
> von OSM abraten, weil das eventuell unerwuenschte Nebeneffekte haben  
> koennte.

Scheint ein generelles Problem zu sein mit den Lizenzen.
Ich sag noch mal, wie ich unsere Lizenz verstanden habe - korrigiert
mich bitte.
Man darf OSM-Daten nutzen, egal ob privat oder geschäftlich oder so,
aber muss dann eben die Quelle nennen.
(mit Quellenangabe scheint Google ja kein Problem zu haben. Steht ja
immer Teleatlas da und so...)

Außerdem kann jeder die Daten weiter nutzen, auch wenn sie in ein
anderes Projekt eingefügt wurden.
Ich stell mir das so vor: Jemand druckt Flyer von seinem tollen
Dönerladen und macht hinten ne Anfartskizze von OSM mit drauf. Ich
dürfte jetzt den Teil mit der Karte kopieren, weil die OSM ist. Für 

Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

>> Ed Parsons, Kartenchef von Google, versuchte, die Wogen ein  
>> bisschen zu
>> glaetten: Map Maker sei kein Angriff auf OSM, sondern mehr eine
>> Verzweiflungstat - Google *wuerde* ja Daten von Island, Zypern  
>> oder der
>> Karibik kaufen, wenn ihnen jemand welcher verkaufte - aber es gebe ja
>> keine, also der Map Maker.
>
> Warum nehmen sie dann nicht OSM dafür?

Weil sie ein festes Schema haben, in dem sie die Daten brauchen,  und  
weil sie ihren Usern eigene Editoren dafuer geben wollen, statt sie  
an OSM zu verweisen.

>> Die Software dahinter ist mehr oder weniger
>> das gleiche, was Google seit langem intern zur Datenerhebung z.B. in
>> Indien oder Burma einsetzt. Google lasse sich derzeit von den Nutzern
>> alle Rechte abtreten, aber nur so habe Google spaeter auch die
>> Moeglichkeit, eine "offene" Lizenz zu waehlen, die ihnen geeignet
>> erscheint.
>
> Was soll denn das für ne Logik sein?
> Gib mir alle deine Rechte an den Daten, damit ich sie später  
> vielleicht
> öffentlich mache.
>
> Sie könnten ja auch sagen, dass Daten, die die Nutzer erheben, unter
> einer freien Lizenz stehen und Google sie uneingeschränkt nutzen darf,
> aber eben auch andere.

Dann muesste man sich jetzt aber fuer eine Lizenz entscheiden, und es  
*gibt* keine rechtlich wasserdichte freie Lizenz fuer Geodaten  
(ausser PD).

>> Er halte es durchaus fuer moeglich, dass die Daten irgendwann
>> "frei" werden,
>
> Ich denke sie kaufen die Daten bei Teleatlas bzw. Navteq ein? Dann
> können sie doch gar nicht selber entscheiden, dass das irgendwann frei
> wird.

Es ging um die, die im Rahmen von MapMaper erhoben werden.

>>  und sie wollen OSM auch weiterhin unterstuetzen.
>
> Ach tatsächlich? Vielleicht bin ich da jetzt nicht so gut informiert,
> aber wo genau unterstützen die OSM im Moment? Dass man bei Google nach
> Openstreetmap suchen kann und auf unsere Seiten kommt?

Letztes Jahr haben sie die Konferenz finanziell unterstuetzt. Diesmal  
nicht, aber eventuell koennen wir mit den Google-Rechtsfuzzis die  
Brauchbarkeit des neuen Lizenzentwurfs abklopfen.

> Könnte sein, dass ich hier etwas zu hart ins Gericht gehe. Hab auch
> schon was von dem summer of code usw. gehört. Kann mich da mal jemand
> genauer aufklären?

Da bezahlt Google Studenten Geld, die damit freie Softwareprojekte  
voranbringen. Google einfach mal danach ;)

> Mein persönliches Fazit: Viel Geschwafel und nichts wirklich  
> Nützliches
> von Google.

Immerhin eine Geste des guten Willens, die sie durchaus nicht noetig  
gehabt haetten.

> Wenn sie OSM gut fänden und uns unterstützen wöllten, warum  
> arbeiten sie
> dann nicht einfach mit uns zusammen?

Einer der Gruende ist sicherlich unsere mangelhafte Lizenz; das haben  
auch andere auf der Veranstaltung gesagt, dass ihre Anwaelte ihnen  
von OSM abraten, weil das eventuell unerwuenschte Nebeneffekte haben  
koennte.

Bye
Frederik

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Frederik Ramm  ##  eMail [EMAIL PROTECTED]  ##  N49°00'09" E008°23'33"




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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden FreeWorld
Frederik Ramm schrieb:

> Ed Parsons, Kartenchef von Google, versuchte, die Wogen ein bisschen zu 
> glaetten: Map Maker sei kein Angriff auf OSM, sondern mehr eine 
> Verzweiflungstat - Google *wuerde* ja Daten von Island, Zypern oder der 
> Karibik kaufen, wenn ihnen jemand welcher verkaufte - aber es gebe ja 
> keine, also der Map Maker. 

Warum nehmen sie dann nicht OSM dafür? Sie könnten ja werben, dass die
Leute bei OSM mitmachen und anschließend die Daten selber benutzen.
Warum also Map Maker? Ist für mich keine plausible Begründung.

> Die Software dahinter ist mehr oder weniger 
> das gleiche, was Google seit langem intern zur Datenerhebung z.B. in 
> Indien oder Burma einsetzt. Google lasse sich derzeit von den Nutzern 
> alle Rechte abtreten, aber nur so habe Google spaeter auch die 
> Moeglichkeit, eine "offene" Lizenz zu waehlen, die ihnen geeignet 
> erscheint. 


Was soll denn das für ne Logik sein?
Gib mir alle deine Rechte an den Daten, damit ich sie später vielleicht
öffentlich mache.

Sie könnten ja auch sagen, dass Daten, die die Nutzer erheben, unter
einer freien Lizenz stehen und Google sie uneingeschränkt nutzen darf,
aber eben auch andere. Wenn sie wirklich das Ziel haben, was sie da
angeben, dann braucht man das nicht auf die Tour zu machen.

> Er halte es durchaus fuer moeglich, dass die Daten irgendwann 
> "frei" werden,

Ich denke sie kaufen die Daten bei Teleatlas bzw. Navteq ein? Dann
können sie doch gar nicht selber entscheiden, dass das irgendwann frei
wird. Das ist doch auch das Argument, was sie immer wieder bringen, dass
sie ja nur eingeschränkte Lizenzen erworben haben und somit die Daten
nur eingeschränkt zur Verfügung stellen können. Bla bla...

>  und sie wollen OSM auch weiterhin unterstuetzen.

Ach tatsächlich? Vielleicht bin ich da jetzt nicht so gut informiert,
aber wo genau unterstützen die OSM im Moment? Dass man bei Google nach
Openstreetmap suchen kann und auf unsere Seiten kommt?
Könnte sein, dass ich hier etwas zu hart ins Gericht gehe. Hab auch
schon was von dem summer of code usw. gehört. Kann mich da mal jemand
genauer aufklären?

> - Er erzaehlte, dass auch Google viel Stress mit Zypern hat. Fuer die 
> Luftbilder der Gebiete, die fuer Map Maker freigeschaltet sind, hat 
> Google extra die Lizenz aufgestockt - normalerweise haben sie nur eine 
> Anzeigelizenz, und fuer diese Gebiete haben sie jetzt auch eine 
> Abdigitalisier-Lizenz. 
> Auf den Vorschlag, man koennte doch diese 
> Abdigitalisier-Lizenz dann an OSM weitergeben als "nette Geste" 
> antwortete er aber, das dass nicht so ohne weiteres moeglich sei. 

Sag ich doch!

> Also mein persoenliches Fazit: Nett, dass Es (wieder) da war, es zeigt 
> immerhin, dass sie uns dafuer ernst genug nehmen, aber ob es viel mehr 
> bedeutet, weiss ich nicht.

Mein persönliches Fazit: Viel Geschwafel und nichts wirklich Nützliches
von Google.
Wenn sie OSM gut fänden und uns unterstützen wöllten, warum arbeiten sie
dann nicht einfach mit uns zusammen? Stattdessen ziehen sie ihre eigene
Lösung durch und lassen dabei die Datensammler noch alle Rechte
abtreten. Tut mir Leid, das raff ich nicht!

Danke für den Bericht, Frederik!

Grüße



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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Gerd v. Egidy
On Tuesday, 15. July 2008, Dermot McNally wrote:
> 2008/7/15 Gerd von Egidy <[EMAIL PROTECTED]>:
> > "Freie Karten fürs Navi? Bei meinem Navi waren schon Karten dabei, bei
> > Deinem etwa nicht?"
>
> Früher oder später kapiert das jeder. Oft im Urlaub, für die Leute,
> die Geld sparten, beim Kauf eines Gerätes ohne Auslandskarten.
> Spätestens als sie feststellen, dass die Kartendaten nicht von selber
> und auf keinen Fall kostenlos aktuelisiert werden.

Ich finde, das "kostenlos"-Argument ist nur ein kleiner Teil von dem, was OSM 
ermöglicht. Klar ist das der, den alle verstehen können. Allerdings werden 
wir es nicht immer einfach haben, diesen Vorteil zu verteidigen. Ich denke 
nur an ein kostenloses Google Maps mit Routing und allem auf dem Handy - 
sobald die Handy-Datenpreise runtergehen ist das Realität. Das bischen 
ortsabhängige Werbung außendrum ist den meisten Kunden egal.

Ich denke, wir sollten auch die Möglichkeiten rausstellen, die erst durch den 
freien Zugriff auf die Rohdaten durch alle ermöglicht werden. Das Beispiel 
mit allen U-Bahn-Stationen ist jetzt vielleicht nicht für alle nützlich. Aber 
generell mit den Geodaten mehr machen zu können, als 0-8-15-Routing was alle 
anderen auch können, halte ich für einen wichtigen Aspekt. Deshalb sollten 
wir auch in diese Richtung weiterdenken und da finde ich solche Angebote in 
Richtung besserer Nutzbarkeit durch Endbenutzer keine schlechte Idee.

Ich wünsche mir z.B. immer einen Dienst "zeig mir den nächsten Bäcker, der 
jetzt offenhat" - das will ich Sonntag morgens irgendwo auf dem Land aufrufen 
können und keine 50 km Umweg machen müssen. Sobald die Bäcker alle korrekt 
mit dem neuen opening_hours getaggt sind, sollte das kein Problem mehr 
darstellen.

Gruß,

Gerd
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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-15 Diskussionsfäden Dermot McNally
2008/7/15 Gerd von Egidy <[EMAIL PROTECTED]>:

> "Freie Karten fürs Navi? Bei meinem Navi waren schon Karten dabei, bei Deinem
> etwa nicht?"

Früher oder später kapiert das jeder. Oft im Urlaub, für die Leute,
die Geld sparten, beim Kauf eines Gerätes ohne Auslandskarten.
Spätestens als sie feststellen, dass die Kartendaten nicht von selber
und auf keinen Fall kostenlos aktuelisiert werden.

Dermot

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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-14 Diskussionsfäden Gerd von Egidy
Hi,

Danke für den Bericht.

> Er sagte, dass seine Firma auch gern mit Geld
> nachhilft, wenn jemand OSM auf dem Weg zu besserer Nutzbarkeit
> weiterbringen will. (Ich persoenlich finde die Nutzbarkeit gegenueber
> den Endnutzern eigentlich weniger wichtig als die Nutzbarkeit gegenueber
> den Mappern, aber das kommt halt drauf an, wen man fragt.)

Wenn ich meinen Bekannten was von OSM erzähle, kommt immer die Frage nach dem 
Nutzen:
"Freie Karten fürs Navi? Bei meinem Navi waren schon Karten dabei, bei Deinem 
etwa nicht?" 

Die meisten Leute, die nicht aus der OpenSource-Ecke kommen, verstehen den 
Nutzen und die Möglichkeiten frei verfügbarer (Roh-)Daten nicht. Genau solche 
Anwendungsbeispiele sind es dann, die denen das ganze näherbringen und die 
möglichen Netzwerkeffekte helfen deutlich zu machen.

Über den Nutzen kommen mehr User und Presse und als Folge dann mehr Mapper.

Deshalb fand ich die Idee hier auf der Liste von vor ein paar Tagen mal eine 
Wiki-Seite mit allen Diensten, die auf OSM aufbauen, zusammenzustellen gar 
nicht schlecht.

Gruß,

Gerd
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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-14 Diskussionsfäden Dermot McNally
2008/7/14 André Reichelt <[EMAIL PROTECTED]>:

> Aber wegen der Nutzung der Sat-Bilder hat ihn keiner angesprochen, oder?

Doch, natürlich. Kurz gesagt, für's Abmalen werden weitere
Lizenzgebühren verlangt. Dass Google für die Mapmakergebiete schon
bezahlt hat hilft uns aber nicht weiter. Google darf, so wurde es uns
erzählt, die Bilder nicht allen für's abmalen zu Verfügung stellen,
sondern nur denjenigen, die ihre Daten direkt an Google weitergeben.
Wo die gesammelte Daten landen scheint also eine sehr grosse Rolle zu
spielen...

Dermot

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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-14 Diskussionsfäden André Reichelt

Frederik Ramm schrieb:
Er sagte, dass seine Firma auch gern mit Geld 
nachhilft, wenn jemand OSM auf dem Weg zu besserer Nutzbarkeit 
weiterbringen will. (Ich persoenlich finde die Nutzbarkeit gegenueber 
den Endnutzern eigentlich weniger wichtig als die Nutzbarkeit gegenueber 
den Mappern, aber das kommt halt drauf an, wen man fragt.)


Klingt doch gut, zumal solche Sachen wie das mit der U-Bahn für die 
Zukunft wohl immer mehr eine Rolle spielen wird.


(Sollten wir in Deutschland auch 
mal machen, stichprobenartig - zufaellig einen Bereich auswaehlen und 
ganz gruendlich OSM und TeleAtlas und Realitaet vergleichen. Leider ein 
zu langweiliges Thema fuer den Wettbewerb, fuerchte ich...)


Wenn mal jemand Zeit hat, kein Problem. Hier in der Nähe bin eigentlich 
nur ich aktiv und ich weiss daher natürlich selbst, ob die Daten 
stimmen, oder nicht. Etwas weiter weg schaue ich dann schon hin und 
wieder und gleiche mit eigenen Daten ab.


Ich habe in meinem Vortrag ein bisschen ueber moegliche Risiken 
fabuliert, denen OSM in der Zukunft ausgesetzt sein koennte: Was, wenn 
die "Boesen" uns inflitrieren und verklagen, wenn sich die rechtliche 
Situation aendert, wenn unsere Server alle am Anschlag ist, wenn die 
Community sich auseinanderlebt undsoweiter. Ich habe mich aber auf das 
Aufwerfen laestiger Fragen beschraenkt, die Antworten mussten die Leute 
schon selber finden ;)


Auch mal gut, dass das angesprochen wird. Ist ja durchaus berechtigt.

Steve sagte unter anderem auch: Wenn ihr ueberlegt, 
einen neuen Renderer, Editor oder Router fuer OpenStreetMap zu 
schreiben, dann denkt doch lieber mal darueber nach, wie ihr das 
existierende verbessern koennt. - Das entspricht nicht meiner Meinung, 
ich finde, jeder darf seinen eigenen OSM-Editor schreiben, wenn er will.


Da hat er ganz meine Meinung getroffen. Ich bin ein Mensch, der sich 
schwer entscheiden kann und deshalb habe ich am liebsten möglichst eine 
Lösung, die dann aber auch möglichst perfekt sein sollte.


Also 
mein persoenliches Fazit: Nett, dass Es (wieder) da war, es zeigt 
immerhin, dass sie uns dafuer ernst genug nehmen, aber ob es viel mehr 
bedeutet, weiss ich nicht.


Aber wegen der Nutzung der Sat-Bilder hat ihn keiner angesprochen, oder?

Ziemlich interessant, wenn auch etwas lang, war auch der Vortrag von 
Mikel Maron ueber Indien. Er hat zusammen mit Schuyler Erle und 
finanziert von ein paar interessierten Organisationen in Indien eine 
einmonatige Indien-Rundreise gemacht und dabei in 7 Staedten jeweils 
OSM-Einfuehrungen und Mapping Parties abgehalten. Einerseits gab es da 
eine Menge interessanter kultureller Einsichten (zum Beispiel die, dass 
OSM zuweilen weit mehr ist als nur "du kannst eine Karte selbermachen" - 
OSM ist in etwas konservativeren Gesellschaften auch ein "du kannst 
*ueberhaupt* was selbermachen"). Andererseits auch spannend, dass man 
sowas tatsaechlich finanziert bekommt - also wenn irgendeiner von Euch 
irgendwelche Verbindungen in ein Land hat, in dem bislang wenig OSM 
gemacht wird, stellt doch auch mal sowas auf die Beine. Schuyler und 
Mikel sind wohl ueberall als grosse Experten gefeiert worden und mussten 
immer erst langwierig erklaeren, dass sie nur "ganz normale Mapper" sind.


Das ist allerdings sehr interessant und sollte natürlich weiter verfolgt 
werden.


Schöner Vortrag. Danke fürs Schreiben.



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Re: [Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-14 Diskussionsfäden John07
Frederik Ramm schrieb:
> Hallo talk-de-Liste,
>
> ich komme gerade von der "State of the Map"-Konferenz in Limerick 
> zurueck und erzaehle hier kurz, wie es war. Es soll kein Blogeintrag 
> werden, daher verkneife ich mir, ueber die Bahn, die Luftfahrt, die 
> irischen Strassen oder die Qualitaet des Tees im Hotel zu sprechen und 
> erzaehle nur mal so von ein paar Vortraegen, die ich bemerkenswert fand.
>
> Frueher oder spaeter wird es alle Vortraege mit Folien+Video+Ton im Netz 
> geben.
>
> Am Samstag eroeffnete Robert Barr mit einer Fabel ueber eine 
> Strassenschilder-Firma, die finanzschwachen Staedten anbietet, kostenlos 
>   alle Strassen ordentlich zu beschildern - erst nach Unterschreiben des 
> Vertrags stellt die Stadt fest, dass die Schilder fuer den Normalbuerger 
> unlesbar sind, wenn er nicht die exklusive Spezialbrille kauft, die von 
> derselben Firma herausgegeben wird. Die Firma verspricht der Stadt einen 
> Anteil am Gewinn aus dem Brillenverkauf, und alle sind gluecklich (bis 
> auf den Normalbuerger).
>
> John McKerrell von Multimap (gehoert jetzt zu Microsoft) erzaehlte, wie 
> sie verschiedene Crowdsource-Daten in ihr Kartenangebot einbinden - 
> Wikipedia, Flickr, und auch testweise OSM, aber da sind sich die 
> Multimap-Anwaelte nicht sicher, ob das mit der Lizenz geht, und daher 
> ist das nicht oeffenlich. Ed Freyfogle von der Immobilienplattform 
> "Nestoria" (gibt es bald auch in .de) war da etwas unbesorgter; sein 
> Problem mit OSM war eher, dass einige Sachen nicht ganz leicht zu nutzen 
> sind ("gib mir alle U-Bahn-Stationen in Deutschland" - fuer den Perl- 
> oder PostGIS-Hacker eventuell einfach machbar, aber nicht fuer den 
> unbedarften Nutzer). Er sagte, dass seine Firma auch gern mit Geld 
> nachhilft, wenn jemand OSM auf dem Weg zu besserer Nutzbarkeit 
> weiterbringen will. (Ich persoenlich finde die Nutzbarkeit gegenueber 
> den Endnutzern eigentlich weniger wichtig als die Nutzbarkeit gegenueber 
> den Mappern, aber das kommt halt drauf an, wen man fragt.)
>
> Dair Grant sorgte mit seinem Vortrag fuer etwas Ernuechterung. Vor etwa 
> einem halben Jahr hatte er mal eine Untersuchung in der Naehe seines 
> Wohnortes gemacht und war dabei auf rund 80 Fehler in TeleAtlas-Daten 
> gestossen (die bei OSM besser waren). Nun ist er umgezogen und hat das 
> gleiche mal in einer etwa gleich grossen und oberflaechlich auch 
> "vollstandig" aussehenden Gegend in Edinburg gemacht und fand bei 
> OpenStreetMap etwa doppelt so viele Fehler wie im TeleAtlas-Material 
> seines alten Wohnortes. Er fand das zwar nicht schlimm, aber natuerlich 
> piekst einen sowas schon ein bisschen. (Sollten wir in Deutschland auch 
> mal machen, stichprobenartig - zufaellig einen Bereich auswaehlen und 
> ganz gruendlich OSM und TeleAtlas und Realitaet vergleichen. Leider ein 
> zu langweiliges Thema fuer den Wettbewerb, fuerchte ich...)
>
> Peter Miller arbeitet fuer die Firma ITO, die Verkehrsanalysen und 
> -Projekte fuer Transportunternehmen macht. Er hat alle ueberrascht mit 
> einem Tool, mit dem man vieles von dem vorwegnehmen kann, was API 0.6 
> bringen soll: Bestimmte Gebiete "subscriben" und - derzeit nur 
> woechentlich, spaeter aber taeglich - Informaionen dazu sehen, wer wann 
> was wo darin veraendert hat. Man muss sich bei dem Service anmelden und 
> die Rechtecke spezifizieren, die man will, und danach kann man 
> verschiedene Feeds bekommen und Analysen zusammenklicken. Sieht sehr 
> vielversprechend aus; derzeit nur .uk im Datenbestand, aber bis Ende des 
> Monats die Welt. (http://www.itoworld.com/ -> "OSM Mapper".)
>
> Jani Patoallio von Wikitravel hat erzaehlt, wie sie OSM-Daten nutzen, um 
> ihre On-Demand-Buecher zu drucken. Das Pfiffige dabei ist, dass sie eine 
> automatische Verknuepfung aus dem Text- in den Kartenteil gebaut haben 
> (wenn im Text-Listing "Hotel Ernst" vorkommt, sucht deren Programm das 
> passende Hotel im OSM-Ausschnitt und macht einen Nummernmarker hin).
>
> Sebastian Schmitz hat den Euch allen schon bekannten 
> openrouteservice.org vorgestellt, und die Leute koennen es kaum 
> erwarten, dass es das fuer .uk auch gibt ;-)
>
> Ich habe in meinem Vortrag ein bisschen ueber moegliche Risiken 
> fabuliert, denen OSM in der Zukunft ausgesetzt sein koennte: Was, wenn 
> die "Boesen" uns inflitrieren und verklagen, wenn sich die rechtliche 
> Situation aendert, wenn unsere Server alle am Anschlag ist, wenn die 
> Community sich auseinanderlebt undsoweiter. Ich habe mich aber auf das 
> Aufwerfen laestiger Fragen beschraenkt, die Antworten mussten die Leute 
> schon selber finden ;)
>
> Am Sonntag kam dann die Begruessungsrede von Steve Coast - am Samstag 
> frueh war der noch aus den USA unterwegs. Nicht viel neues, ausser, dass 
> er halt massiv in den USA "evangelizing" betreibt und dass seine Firma 
> einen Style-Editor fuer Mapnik gemacht hat (wann/wie der "rauskommt" ist 
> aber noch unklar). Steve sagte unter anderem auch: Wenn ihr ueberlegt, 

[Talk-de] Bericht von der State of the Map-Konferenz

2008-07-14 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo talk-de-Liste,

ich komme gerade von der "State of the Map"-Konferenz in Limerick 
zurueck und erzaehle hier kurz, wie es war. Es soll kein Blogeintrag 
werden, daher verkneife ich mir, ueber die Bahn, die Luftfahrt, die 
irischen Strassen oder die Qualitaet des Tees im Hotel zu sprechen und 
erzaehle nur mal so von ein paar Vortraegen, die ich bemerkenswert fand.

Frueher oder spaeter wird es alle Vortraege mit Folien+Video+Ton im Netz 
geben.

Am Samstag eroeffnete Robert Barr mit einer Fabel ueber eine 
Strassenschilder-Firma, die finanzschwachen Staedten anbietet, kostenlos 
  alle Strassen ordentlich zu beschildern - erst nach Unterschreiben des 
Vertrags stellt die Stadt fest, dass die Schilder fuer den Normalbuerger 
unlesbar sind, wenn er nicht die exklusive Spezialbrille kauft, die von 
derselben Firma herausgegeben wird. Die Firma verspricht der Stadt einen 
Anteil am Gewinn aus dem Brillenverkauf, und alle sind gluecklich (bis 
auf den Normalbuerger).

John McKerrell von Multimap (gehoert jetzt zu Microsoft) erzaehlte, wie 
sie verschiedene Crowdsource-Daten in ihr Kartenangebot einbinden - 
Wikipedia, Flickr, und auch testweise OSM, aber da sind sich die 
Multimap-Anwaelte nicht sicher, ob das mit der Lizenz geht, und daher 
ist das nicht oeffenlich. Ed Freyfogle von der Immobilienplattform 
"Nestoria" (gibt es bald auch in .de) war da etwas unbesorgter; sein 
Problem mit OSM war eher, dass einige Sachen nicht ganz leicht zu nutzen 
sind ("gib mir alle U-Bahn-Stationen in Deutschland" - fuer den Perl- 
oder PostGIS-Hacker eventuell einfach machbar, aber nicht fuer den 
unbedarften Nutzer). Er sagte, dass seine Firma auch gern mit Geld 
nachhilft, wenn jemand OSM auf dem Weg zu besserer Nutzbarkeit 
weiterbringen will. (Ich persoenlich finde die Nutzbarkeit gegenueber 
den Endnutzern eigentlich weniger wichtig als die Nutzbarkeit gegenueber 
den Mappern, aber das kommt halt drauf an, wen man fragt.)

Dair Grant sorgte mit seinem Vortrag fuer etwas Ernuechterung. Vor etwa 
einem halben Jahr hatte er mal eine Untersuchung in der Naehe seines 
Wohnortes gemacht und war dabei auf rund 80 Fehler in TeleAtlas-Daten 
gestossen (die bei OSM besser waren). Nun ist er umgezogen und hat das 
gleiche mal in einer etwa gleich grossen und oberflaechlich auch 
"vollstandig" aussehenden Gegend in Edinburg gemacht und fand bei 
OpenStreetMap etwa doppelt so viele Fehler wie im TeleAtlas-Material 
seines alten Wohnortes. Er fand das zwar nicht schlimm, aber natuerlich 
piekst einen sowas schon ein bisschen. (Sollten wir in Deutschland auch 
mal machen, stichprobenartig - zufaellig einen Bereich auswaehlen und 
ganz gruendlich OSM und TeleAtlas und Realitaet vergleichen. Leider ein 
zu langweiliges Thema fuer den Wettbewerb, fuerchte ich...)

Peter Miller arbeitet fuer die Firma ITO, die Verkehrsanalysen und 
-Projekte fuer Transportunternehmen macht. Er hat alle ueberrascht mit 
einem Tool, mit dem man vieles von dem vorwegnehmen kann, was API 0.6 
bringen soll: Bestimmte Gebiete "subscriben" und - derzeit nur 
woechentlich, spaeter aber taeglich - Informaionen dazu sehen, wer wann 
was wo darin veraendert hat. Man muss sich bei dem Service anmelden und 
die Rechtecke spezifizieren, die man will, und danach kann man 
verschiedene Feeds bekommen und Analysen zusammenklicken. Sieht sehr 
vielversprechend aus; derzeit nur .uk im Datenbestand, aber bis Ende des 
Monats die Welt. (http://www.itoworld.com/ -> "OSM Mapper".)

Jani Patoallio von Wikitravel hat erzaehlt, wie sie OSM-Daten nutzen, um 
ihre On-Demand-Buecher zu drucken. Das Pfiffige dabei ist, dass sie eine 
automatische Verknuepfung aus dem Text- in den Kartenteil gebaut haben 
(wenn im Text-Listing "Hotel Ernst" vorkommt, sucht deren Programm das 
passende Hotel im OSM-Ausschnitt und macht einen Nummernmarker hin).

Sebastian Schmitz hat den Euch allen schon bekannten 
openrouteservice.org vorgestellt, und die Leute koennen es kaum 
erwarten, dass es das fuer .uk auch gibt ;-)

Ich habe in meinem Vortrag ein bisschen ueber moegliche Risiken 
fabuliert, denen OSM in der Zukunft ausgesetzt sein koennte: Was, wenn 
die "Boesen" uns inflitrieren und verklagen, wenn sich die rechtliche 
Situation aendert, wenn unsere Server alle am Anschlag ist, wenn die 
Community sich auseinanderlebt undsoweiter. Ich habe mich aber auf das 
Aufwerfen laestiger Fragen beschraenkt, die Antworten mussten die Leute 
schon selber finden ;)

Am Sonntag kam dann die Begruessungsrede von Steve Coast - am Samstag 
frueh war der noch aus den USA unterwegs. Nicht viel neues, ausser, dass 
er halt massiv in den USA "evangelizing" betreibt und dass seine Firma 
einen Style-Editor fuer Mapnik gemacht hat (wann/wie der "rauskommt" ist 
aber noch unklar). Steve sagte unter anderem auch: Wenn ihr ueberlegt, 
einen neuen Renderer, Editor oder Router fuer OpenStreetMap zu 
schreiben, dann denkt doch lieber mal darueber nach, wie ihr das 
existierende verbessern koennt. - Das entspric