Am 4. Februar 2011 10:34 schrieb Markus <liste12a4...@gmx.de>:
> Schön dass es in dieser Sache vorangeht!


Finde ich auch. Es ist traurig, dass wir selbst mit der
Mapnik-Hauptkarte von externen Daten (Natural Earth populated places)
abhängig sind, um in niedrigeren Zoomleveln ein halbwegs stimmiges
Bild zu bekommen.


> Die "Bedeutung" eines Ortes ist von vielen Faktoren abhängig (Einwohnerzahl,
> Personen und Güterverkersdurchsatz, Regierungssitz, Verkehrsknoten,
> Metropolregion, Universität, Geschichte, relig. Zentrum, Kultur, Industrie,
> Finanzströme, militärstrategische Bedeutung, Bodenschätze, etc, etc)
> Diese Eigenschaften sind für grössere Orte in Zahlen erfasst


1. die Eigenschaften sind größtenteils überhaupt nicht erfasst. Das
einzige, was es für größere Orte (zumindest in Europa) einigermaßen
flächendeckend gibt, sind Einwohnerzahlen. Regierungssitze sind für
admin_level=2 und nur teilweise 4 erfasst (ich habe das letzte Woche
für Italien und z.T. Deutschland gemacht bis Level 6, ausser dem
nationalen Level war da z.B. (in Italien) noch nichts erfasst, in UK
sind z.B. auch Wales und Schottland als nationale Hauptstädte drin
(bei sowas wollte ich nicht selbst wohlmeinend "korrigieren", weil es
dort evtl. ein heikles Thema ist, aber werde ich mal auf der ML
ansprechen).
Personen- und Güterdurchsatz gibt es nichtmal für Flughäfen,
geschweige denn für Häfen, Bahnhöfe oder Straßen. Verkehrsknoten und
Unis könnte man vermutlich anhand der Daten berechnen.

Geschichte ??, relig. Zentrum, Kultur, Industrie, Finanzströme halte
ich auch für wichtig, dafür gibt es aber nicht mal Ansatzpunkte bzw.
Vorschläge, wie wir das erfassen könnten. Zusätzlich wären noch Dinge
wie Kommunikationsinfrastruktur und transnationale Institutionen (z.B.
UN Organisationen, Nobelkomitee, NATO, EU, ...), interessant.

Militärstrategische Bedeutung und Bodenschätze halte ich im
Zusammenhang mit Siedlungen nicht für so wichtig derzeit.


> _Dominanz_
> Entscheidend ist aber die *Dominanz* (relative Bedeutung).
> Also wie die umliegenden Orte zueinander gewichtet sind.
> Frederik hat das schön beschrieben.


ja, ich habe mir das schon angesehen, es gibt dazu ja auch im Wiki
eine Aufstellung (von Dir?), wie man das machen könnte. Praktisch ist
diese Dominanz allerdings etwas, was man aufwändig berechnen müsste,
nichts, was direkt in den Daten steht wenn man mal eben eine Karte
machen will.


> _Index_
> Diese Berechnung ist ziemlich kompex.
> Sie könnte deshalb in bestimmten Zeitabständen durchgeführt
> und das Ergebnis in einem Index abgelegt werden.
> Der Renderer kann sich dann aus diesem Index bedienen
> (und braucht die Berechnung nicht jedesmal selbst durchführen).


ja klar, live wird man das nicht machen wollen. Wir machen sowas ja
z.B. auch für coastlines (die verglichen damit vermutlich eher trivial
sind).


> Das scheint mir wesentlich harmonischer als eine weitere Unterteilung von
> Dorf und Stadt, und auch als ein händisches "Ranking".


m.E. ist die crowd dazu in der Lage, die relative Bedeutung der Städte
untereinander innerhalb kürzerer Zeit besser zu ermitteln, als es ein
Algorithmus tun kann. Zumindest in dichten Gebieten wie Europa.
Subjektiv bleibt es so oder so, irgendjemand muss im Zweifel ja auch
bei Deiner Indexberechnung entscheiden, wie hoch Kultur gewichtet
wird, und wie hoch Verkehr oder Finanzwesen, etc. (selbst innerhalb
dieser Themen muss man überlegen, welche Aspekte man wie wertet).


> Unterteilung ermöglicht noch keine Dominanz,
> Ranking hilft nur kleinräumig, ähnlich wie "Layer" bei Autobahnkreuzen, aber
> nicht in grösseren Zusammenhängen.


das musst Du mir erklären. Wenn man global anfängt (wie vorgeschlagen)
und z.B. mal die aus dem Bauch raus wichtigen Städte mit rank=0 belegt
(ich sag mal z.B. New York, Tokyo, Los Angeles, Moskau, Peking,
Shanghai, London und noch ein paar mehr), dann ist das doch nicht
kleinräumig?


> Vor zwei Jahren hatten wir am gleichen Thema gearbeitet:


ja eben.


> Inzwischen finde ich eine automatische Berechnung besser.


ich habe auch nichts dagegen. Sehe den rank mal als "Übergangslösung"
oder einfachen Hack, damit es funktioniert. Akademisch kann es gerne
parallel werden. Leider tut sich in dem Bereich zumindest öffentlich
nicht viel.


> Die Seite beschreibt die Grundlagen  m.E. auch heute noch recht gut (wenn
> auch die konkreten Zahlen inzwischen übrholt sind).


Du meinst, da müsste man jetzt andere Zahlen eintragen, die dann nach
nur 2 Jahren zu einem anderen Ergebnis führen würden?

Allgemein denke ich, dass ein rank wirklich zu wenig ist (für viele
Anwendungen reicht es sicher). Idealerweise hätte man das für
verschiedene Themen.

Gruß Martin

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