lieber olaf,

auch von meiner seite herzlichen dank für deinen konstruktiven vorschlag, die 
mühe und das engagement, die du aufgebracht hast, diesen zu erarbeiten, sowie 
dafür, dass du auch persönlich für die umsetzung zur verfügung stehst.

beste grüsse
poupou




----- Ursprüngliche Mail ----
Von: Olaf Simons <olaf.sim...@pierre-marteau.com>
An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia 
Deutschland e. V. <vereinde-l@lists.wikimedia.org>
Gesendet: Freitag, den 17. Dezember 2010, 17:46:07 Uhr
Betreff: Re: [VereinDE-l] Offene Ankündigung der Gegenkandidatur

Liebe Mitglieder von WMDE

Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der 
Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein – jetzt in der Fassung, in 
der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen 
vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung, 
die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird 
jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.

http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Olaf_Simons_2010-12-14.pdf


Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten 
erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten:

Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft 
in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder 
sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte 
eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat 
(biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem 
Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass 
die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der 
vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an 
Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an 
öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa 
wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet 
mein Vorschlag hin.

Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf 
maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu 
beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein 
Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich 
vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher 
Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen.

Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das 
Vieraugenprinzip einzuführen – eine gängige Entscheidung, wie sie in der 
Literatur zum Thema empfohlen wird.

Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet 
Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei.

Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich 
erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich 
zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem 
zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache 
Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen 
Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche 
Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie 
gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir 
vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im 
Umstrukturierungsprozess zu übernehmen.

Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der 
Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen. 
Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung 
entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag. 
Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen 
Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft, 
als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community 
entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt 
nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft 
anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen 
Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit 
dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen, 
was Wikimedia ist – eine Firma oder eine Institution, die öffentliche 
Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren 
verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um 
unser Selbstverständnis.

Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden 
Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten, 
für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft 
hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die 
Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen 
Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser 
Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten.

Olaf Simons



-- 

Dr. Olaf Simons
Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt
Schloss Friedenstein
99867 Gotha

Telefon: 03621-882309




Marcus Cyron schrieb:
> Hallo,
> 
> ich komme mittlerweile nicht mehr mit. Olaf - du kündigst jetzt was an? Eine 
>Gegenkandidatur deines Modells? Oder eine persönliche für den Vorstand? Wenn 
>ja 
>- für welche Position?
> 
> Ich finde die Frage von Robert auch interessant. Mal angenommen, der aktuelle 
>Vorstand würde abgewählt werden (kann ich mir scherlich vorstellen, bei 
>Einzelpersonen schon, in seiner Gesammtheit eher nicht) - was dann? Wer stellt 
>sich denn alternativ zur Verfügung? Kritik ist billig, aber Irgendwer müßte es 
>am Ende ja auch machen - und glauben Besser zu sein als die Bisherigen. Ich 
>weiß, daß ich das alles nicht könnte. 
>
> 
> Nur eine auch schon mal angesprochene Sache möchte ich nochmal ansprechen: 
>dieser Gegensatz zwischen Vorstand hier und "normalen" Mitgliedern da ist 
>Unsinn. Auch der Vorstand ist nur eine Vertretung der "einfachen" Mitglieder. 
>Die das alles freiwillig und ehrenamtlich machen. Das entbindet natürlich 
>nicht 
>von der Kritikmöglichkeit. Aber man sollte überlegen, wie weit die Kritik 
>gehen 
>kann und darf. Denn wer möchte denn noch in den Vorstand, wenn er/sie weiß, 
>daß 
>egal was getan wird, man eh unter einem Dauerbeschuß steht, der zum Teil 
>reichlich unter die Gürtellinie geht. Vielleicht sollte man anfangen, in 
>Vorstandsämtern bei etwas weniger Bedeutungsvolles und Mystisches zu sehen.
> 
> Grüße
> 
> Marcus
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