NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 17/21 | 24. FEBRUAR 2021
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Umwelt/Klima
NABU: Neue Anpassungsstrategie der EU – viele gute Ansätze, wenig
Verbindlichkeit
Krüger: Ökosystembasierte Anpassung priorisiert angehen
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Berlin/Brüssel – Die Europäische Kommission hat heute eine neue
EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel vorgelegt. Die Neuauflage
war 2019 im Rahmen des European Green Deal angekündigt worden. 
 
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: „Nach drei Dürresommern
und immer neuen Hitzerekorden war eine Revision der Anpassungsstrategie
dringend geboten. Die überarbeitete Strategie ist ganzheitlicher
aufgestellt und untermauert die Anpassungsziele des geplanten
EU-Klimagesetzes. Dass naturbasierte Ansätze wie die Renaturierung von
Ökosystemen wie Feuchtgebieten hervorgehoben werden, die langfristig
nicht nur kostengünstiger sind als technische Anpassungslösungen,
sondern auch natürliche Kohlenstoffsenken und Artenvielfalt fördern, ist
zu begrüßen. Eine wirkliche Verbindlichkeit, etwa zur Priorisierung
solcher Maßnahmen, bleibt aber leider aus – die EU setzt stattdessen auf
bessere Kommunikation und finanzielle Anreize.“
 
Während ein Schwerpunkt der ersten Anpassungsstrategie die Schließung
von Wissenslücken war, steht dieses Mal das Handeln im Vordergrund.
Dafür hat die EU unter anderem den Finanzrahmen für Klimaanpassung
erweitert. Geldmittel sollen etwa mithilfe der neuen EU-Taxonomie und
als Teil des Wiederaufbaus nach der Covid-19-Pandemie bereitgestellt
werden. Eine Investition in präventive Anpassungsmaßnahmen könnte sich
auszahlen, denn Untätigkeit käme die EU wohl teurer zu stehen: Die
jährlichen Kosten aufgrund von Schäden durch klimabedingte Extreme
wie Dürre, Hochwasser und Starkregen bewegen sich im zweistelligen
Milliardenbereich, Tendenz steigend. 
 
Besonders tückisch ist die Schwerfälligkeit des Klimasystems. Frauke
Scholvin, NABU-Expertin für Klimaanpassung, erläutert: „Selbst, wenn wir
auf einen Schlag alle Treibhausgasemissionen einstellen würden, ginge
der Klimawandel zunächst weiter. Die Auswirkungen wären noch Jahrzehnte
spürbar. Wir müssen also zweierlei tun: Drastisch unsere Emissionen
senken und uns gleichzeitig auf die unausweichlichen Folgen der
Klimakrise vorbereiten.“ Entscheidend für die rechtzeitige Bewältigung
dieser Mammutaufgaben sei es, Synergien zwischen Klimaschutz und
-anpassung mithilfe ökosystembasierter Ansätze zu nutzen. „Grüne
Infrastruktur in Städten etwa senkt die Umgebungstemperatur, sorgt für
bessere Luftqualität und unterstützt die urbane Artenvielfalt. Es liegt
nun an den EU-Mitgliedstaaten, den Mehrwert naturbasierter Lösungen zu
erkennen und auch ohne bindende Vorgaben entsprechende Maßnahmen
umzusetzen,“ so Scholvin.






Für Rückfragen:


Frauke Scholvin, Team Energiepolitik und Klimaschutz, Mobil +49
(0)172-283 1432, E -Mail: frauke.schol...@nabu.de



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