NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 33/21 | 26. März 2021
________________________________________________________________
Umwelt/Vögel
NABU: So fühlt sich der Vogel des Jahres im Garten wohl
Das frischgekürte Rotkehlchen mag es wild und giftfrei / Jeder Garten
hat seinen eigenen Jahresvogel
________________________________________________________________
 
Berlin – Klein, rund und knopfäugig: Das Rotkehlchen ist der Vogel des
Jahres. Weil der zutrauliche Vogel in unseren Gärten lebt, kann gerade
jetzt zum Start der Gartensaison jeder etwas für den gefiederten
Sympathieträger tun. Der Bestand des mit 3,4 bis 4,3 Millionen
Brutpaaren achthäufigsten Vogels in Deutschland ist derzeit nicht
gefährdet. Damit das so bleibt, müssen Gärten, Parks und Wälder
möglichst naturnah gestaltet werden.


„Erithacus rubecula, so der lateinische Name, ist bundesweit
verbreitet. Er kommt praktisch in jedem Garten vor“, sagt
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, „Diese Art ist sehr territorial.
Das heißt, ein Vogel besetzt mit seinem Partner ein bestimmtes Gebiet
und verteidigt es gegen Artgenossen. Man sieht also immer dieselben
Vögel - jeder hat seinen ganz ,persönlichen‘ Vogel des Jahres im
Garten.“ Häufig könne man erleben, dass ein Rotkehlchen beim Umgraben
neugierig zuschaue und ganz nah herankomme. Miller: „Der Vogel weiß,
dass wir bei der Gartenarbeit Leckerbissen für ihn freilegen. Diese
Verhaltensweise dürfte zur Beliebtheit und zum Sieg des Rotkehlchens bei
der ersten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres wesentlich beigetragen
haben.“ Die meisten Vogelarten singen nur zur Brutzeit – das Rotkehlchen
aber auch im Winter, um ein Winter-Territorium zu verteidigen. Dann
singen sogar die Weibchen. Dabei starten die Sänger schon besonders
früh: 50 Minuten vor Sonnenaufgang. Damit ist es einer der frühesten
Vögel. Miller: „Möglich machen das seine großen schwarzen Augen, mit
denen es im Halbdunkel gut sehen kann.“



Damit der Jahresvogel sich wohlfühlt, können Gartenbesitzende einiges
tun. Die wichtigsten Tipps sind:
  Mut zur Unordnung! Wilde Ecken mit dichten Sträuchern sind für
Erithacus rubecula ein Paradies. Hier findet es Schutz und unter am
Boden liegenden Laub seine Nahrung. Es sucht nach Würmern, Schnecken,
Spinnen und Insekten. In der kalten Jahreszeit mag es auch Beeren von
heimischen Gehölzen, wie Vogelbeere und Weißdorn.

  Kein Gift im Garten! Pestizide töten seine Nahrung. Ist nichts zu
fressen da, macht es den Abflug.

  Keine versiegelten Flächen! Das Rotkehlchen braucht offene Böden.
Ganz schlecht sind Schottergärten und Kunstrasen. Dort kann der
Jahresvogel nicht leben, weil er kein Futter und keine Brutmöglichkeit
findet.

  Befristeter Lockdown für Hauskatzen! Zur Brutzeit – insbesondere Ende
April bis Ende Juni, wenn die Jungen flügge werden – Katzen am frühen
Morgen und Vormittag nicht aus dem Haus lassen. Rotkehlchen brüten in
offenen Nestern im Gebüsch und sind darum leichte Beute. Selbst die
bloße Anwesenheit von Katzen kann Eltern davon abhalten, ihre Jungen
zu füttern.

 
Der Jahresvogel ist aber nicht nur in Gärten und Parks zuhause. „Zwei
Drittel aller Rotkehlchen leben im Wald. Darum erfordert diese Art eine
naturnahe Waldbewirtschaftung“, so Miller. „Strukturreiche Wälder mit
einer Strauchschicht und viel Totholz am Boden sind ideal.“
 
Das Rotkehlchen ist der erste öffentlich gewählte Vogel des Jahres. Es
hat mit 59.267 Stimmen (17,4 Prozent) vor Rauchschwalbe und Kiebitz das
Rennen um den Titel unter den verbliebenen zehn Stichwahlkandidaten
gemacht. Insgesamt über 455.000 Menschen beteiligten sich an der Wahl.
Das Rotkehlchen trägt nun zum zweiten Mal nach 1992 den Titel.





Kostenfreie Pressebilder:
www.NABU.de/pressebilder_rotkehlchen


O-Töne von NABU-Leiter Vogelschutz Lars Lachmann zum Rotkehlchen:
https://seafile.nabu.de/f/42d1d66b11/?raw=1 


Artenporträt Rotkehlchen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/rotkehlchen/


Mit mehr als 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete
NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der
NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt,
den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und
Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die
Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher
Kenntnisse. Mehr Infos: www.nabu.de/wir-ueber-uns 


Für Rückfragen:


Lars Lachmann, NABU-Leiter Vogelschutz, 
Mobil +49 (0)172-9108275, E-Mail: lars.lachm...@nabu.de





-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
NABU-Pressestelle



Roland Panter | Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger |
Silvia Teich 


Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1538 | -1722 | -1534 | -1588 


Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: pre...@nabu.de


Sollten Sie keine Pressemeldungen mehr von uns erhalten wollen, können
Sie sich hier abmelden: www.NABU.de/presseabo-abbestellen
( http://www.nabu.de/presseabo-abbestellen) 


















_______________________________________________
Pressemeldungen mailing list
Pressemeldungen@lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/pressemeldungen

Antwort per Email an