Directors Lounge Screening
RETURN TO FLUXUS
Remigijus Venckus
Donnerstag, 29. März 2018, 21:00
Z-Bar
Bergstraße 2
10115 Berlin-Mitte, Germany

Remigijus Venckus kommt aus Litauen, um seine Arbeit beim Directors Lounge in der Z-Bar vorzustellen. Der Künstler präsentiert seine Videos anlässlich seiner Ausstellung in der Galerie 'World in A Room' in Berlin. Die Filme zeigen vor allem kurze Eindrücke des täglichen Lebens, aufgenommen und geschnitten im Stil von Experimentalfilmen mit Referenzen zu Filmen der 60er und 70er Jahre, allerdings in viel spielerischer Art und Haltung.

In Bezug auf das Programm von Venckus, ist es vielleicht interessant zu bemerken, dass Jonas Mekas und George Maciunas, US Künstler, die mit 'Avantgarde Film' und 'Fluxus' verbunden sind, beide ursprünglich aus Litauen stammen. Zunächst waren sie mit der litauischen Emigranten-Community in den USA verbunden. Mekas erzählt davon in seinem Fim 'Walden / Lost, Lost, Lost' (1969/1976). Seiner Ansicht nach kam er allerdings erst wirklich in New York an, und in der Kunstszene, nachdem er die Gruppe der Expats, die in NYC zusammen kamen, verlassen hatte. Heute, in post-sowjetischer Ära scheint es, dass zumindest Teile der Kunstszene in Litauen die beiden Künstler wieder aufgenommen haben, und sie als 'Heimkehrer' angenommen hat, zusammen mit Fluxus.

Venckus macht direkte Anspielungen auf Fluxus und die Filme der 60er. Im Gegensatz zu jenen Künstlern, spielt Renckus in viel leichterer Art mit Formen und Stilen. Jene wandten sich noch in sauren beissenden Bezügen gegen die Idee der hohen Künste. Mekas, als Direktor des Anthology Film Archives, zum Beispiel unternahm verbissene Anstrengungen, einen Kanon der Film-Avantgarde und damit als seriöse Kunstform zu etablieren. Diese Kämpfe scheinen weit in der Vergangenheit zu liegen, wenn wir die frühen Filme von Venckus betrachten.

Dagegen erscheinen die Landschaften in den Filmen des Künstlers zumeist dunkel und grau, nicht fröhlich. Die Kämpfe mögen andere sein, weniger in Bezug auf Konzepte und Ernsthaftigkeit im Stil zu stehen, aber es sind noch immer sind es harte Auseinandersetzungen mit der Gesellschaft und mit einer neuen Art von extremem Konservativismus in Kunst und im öffentlichen Diskurs. Seine jüngeren Filme thematisieren diese Gefechte in einer anderen, mehr direkteren Weise. 'My Success Story' (Meine Erfolgsgeschichte, 2013) ein autobiographischer Filmessay, wurde bisher noch nie in Litauen gezeigt. Der Film erzählt von den Schwierigkeiten des Kampfes gegen Vorurteile und Homophobien im konservativen akademischen Umfeld. Sein letzter Film 'The Letter' (Der Brief, 2018), andererseits verwandelt einen Liebesbrief in eine poetische audiovisuelle Arbeit eines männlichen Tänzers eingerahmt von urbaner winterlicher Landschaft. Die Stimme liest, oder besser rezitiert die Worte des Briefes und verwandelt die Bewegungen in einen Song von Lob und Klage. Somit eine viel subtilere Sprache. Der Adressat bleibt dem Betrachter unbekannt, oder der Betrachter findet sich wieder als Sender oder vielleicht auch als Empfänger des Briefes.

Artist Link:
Ph.D. Remigijus Venckus
http://www.venckus.eu/
http://en.venckus.eu/video/

Links:
Directors Lounge  http://www.directorslounge.net
Richfilm  http://www.richfilm.de/currentUpload/
Z-Bar  http://www.z-bar.de


Zusätzliche Veranstaltung:
Artist Talk mit Remigijus Venckus und Klaus W. Eisenlohr
Karfreitag 30. März 2018
world in a room
Fotografie Galerie
Brundhildsstr. 7
Berlin-Schöneberg, S1 Julius-Leber-Brücke
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richfilm productions, Klaus W. Eisenlohr, Osnabrücker Str. 25, D-10589 Berlin

eMail Adresse:          off...@richfilm.de
Homepage !!!            http://www.kw-eisenlohr.de
Film Produktion:                http://www.richfilm.de

Telefon:                        int.- 49 - (0)30 - 3409 5343 (BERLIN)
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