Re: [juenger_org] Misogynie
Lieber Nick, bei mir hat das mit der Psychologie einen persönlichen Hintergrund, ich habe selbst eine Zeit lang mit psychologischen Problemen gekämpft und ein paar Therapien gemacht. Ich kenne die Freiburger Psychoszene recht gut. Dir noch eine gute Zeit, Dein Klaus --- lmorp...@aol.com schrieb am Mo, 8.12.2008: Von: lmorp...@aol.com Betreff: Re: [juenger_org] Misogynie An: juenger_org@yahoogroups.de Datum: Montag, 8. Dezember 2008, 20:09 Lieber Klaus, ich bedanke mich bei Dir für die Richtigstellung meines Beitrages sowie für die Informationen zur Person Wilhelm Reichs. Wenn ich mich recht erinnere, kommt das marxistische Element in Theweleits Studie ebenfalls deutlich zum Vorschein. Auf jeden Fall kenne ich mich im Bereich der Psychologie nicht gut aus, und folglich verneige ich mich vor Deinen Kenntnissen. Herzliche Grüße von Nick In a message dated 08/12/2008 13:26:28 GMT Standard Time, klaus_gauger@ yahoo.com writes: Lieber Nick, Deine Bemerkung ist richtig, enthält aber eine kleine Unrichtigkeit: Klaus Theweleit war seinerzeit kein Freudianer, sondern Reichist. Die reichistische Szene ist eine Freiburger Spezialität (und Theweleit ist Freiburger wie ich, ich kenne ihn persönlich). Die Grundtheoreme für seine psychoanalytische Durchleuchtung der "soldatischen Männer" (zu denen auch Jünger zählt) entnahm Theweleit also den Theorien Wilhelm Reichs, der in den zwanziger und dreissiger Jahren in Wien und Berlin versuchte, Psychoanalyse und Marxismus zu vereinen (und nicht zuletzt deshalb von Freud aus der Psychoanalytischen Vereinigung herausgeworfen wurde). In der Zeit des Nationalsozialismus ging Reich in die U.S.A. und wurde dort in den 50er-Jahren als Scharlatan verurteilt, inhaftiert und verstarb in der Haft. Reich hatte versucht, seine abstruse "Orgontheorie" und entsprechende "Orgonkästen" als Heilmethode zu vermarkten, die "Drug and Food Administration" prozessierte ihn deswegen. Auch beschäftigte sich Reich damals mit Wetterexperimenten. Reich verlor wohl in den 50er-Jahren zunehmend den Verstand und wurde zum fehlgeleiteten Esoteriker. Vermutlich war er im psychiatrischen Sinne sogar paranoid, er fühlte sich verfolgt und war wohl krank. Insofern hätte man ihn eher in ein Krankenhaus bringen sollen als in ein Gefängnis. Mit den Freiburger Reichisten sollte man übrigens das Gleiche machen, aber das ist ein Thema, das eher für mich als Freiburger von Belang ist. Bis dann, Dein Klaus
Re: [juenger_org] Misogynie
Lieber Klaus, ich bedanke mich bei Dir für die Richtigstellung meines Beitrages sowie für die Informationen zur Person Wilhelm Reichs. Wenn ich mich recht erinnere, kommt das marxistische Element in Theweleits Studie ebenfalls deutlich zum Vorschein. Auf jeden Fall kenne ich mich im Bereich der Psychologie nicht gut aus, und folglich verneige ich mich vor Deinen Kenntnissen. Herzliche Grüße von Nick In a message dated 08/12/2008 13:26:28 GMT Standard Time, klaus_gau...@yahoo.com writes: Lieber Nick, Deine Bemerkung ist richtig, enthält aber eine kleine Unrichtigkeit: Klaus Theweleit war seinerzeit kein Freudianer, sondern Reichist. Die reichistische Szene ist eine Freiburger Spezialität (und Theweleit ist Freiburger wie ich, ich kenne ihn persönlich). Die Grundtheoreme für seine psychoanalytische Durchleuchtung der "soldatischen Männer" (zu denen auch Jünger zählt) entnahm Theweleit also den Theorien Wilhelm Reichs, der in den zwanziger und dreissiger Jahren in Wien und Berlin versuchte, Psychoanalyse und Marxismus zu vereinen (und nicht zuletzt deshalb von Freud aus der Psychoanalytischen Vereinigung herausgeworfen wurde). In der Zeit des Nationalsozialismus ging Reich in die U.S.A. und wurde dort in den 50er-Jahren als Scharlatan verurteilt, inhaftiert und verstarb in der Haft. Reich hatte versucht, seine abstruse "Orgontheorie" und entsprechende "Orgonkästen" als Heilmethode zu vermarkten, die "Drug and Food Administration" prozessierte ihn deswegen. Auch beschäftigte sich Reich damals mit Wetterexperimenten. Reich verlor wohl in den 50er-Jahren zunehmend den Verstand und wurde zum fehlgeleiteten Esoteriker. Vermutlich war er im psychiatrischen Sinne sogar paranoid, er fühlte sich verfolgt und war wohl krank. Insofern hätte man ihn eher in ein Krankenhaus bringen sollen als in ein Gefängnis. Mit den Freiburger Reichisten sollte man übrigens das Gleiche machen, aber das ist ein Thema, das eher für mich als Freiburger von Belang ist. Bis dann, Dein Klaus
Re: [juenger_org] Misogynie
Lieber Nick, Deine Bemerkung ist richtig, enthält aber eine kleine Unrichtigkeit: Klaus Theweleit war seinerzeit kein Freudianer, sondern Reichist. Die reichistische Szene ist eine Freiburger Spezialität (und Theweleit ist Freiburger wie ich, ich kenne ihn persönlich). Die Grundtheoreme für seine psychoanalytische Durchleuchtung der "soldatischen Männer" (zu denen auch Jünger zählt) entnahm Theweleit also den Theorien Wilhelm Reichs, der in den zwanziger und dreissiger Jahren in Wien und Berlin versuchte, Psychoanalyse und Marxismus zu vereinen (und nicht zuletzt deshalb von Freud aus der Psychoanalytischen Vereinigung herausgeworfen wurde). In der Zeit des Nationalsozialismus ging Reich in die U.S.A. und wurde dort in den 50er-Jahren als Scharlatan verurteilt, inhaftiert und verstarb in der Haft. Reich hatte versucht, seine abstruse "Orgontheorie" und entsprechende "Orgonkästen" als Heilmethode zu vermarkten, die "Drug and Food Administration" prozessierte ihn deswegen. Auch beschäftigte sich Reich damals mit Wetterexperimenten. Reich verlor wohl in den 50er-Jahren zunehmend den Verstand und wurde zum fehlgeleiteten Esoteriker. Vermutlich war er im psychiatrischen Sinne sogar paranoid, er fühlte sich verfolgt und war wohl krank. Insofern hätte man ihn eher in ein Krankenhaus bringen sollen als in ein Gefängnis. Mit den Freiburger Reichisten sollte man übrigens das Gleiche machen, aber das ist ein Thema, das eher für mich als Freiburger von Belang ist. Bis dann, Dein Klaus --- lmorp...@aol.com schrieb am So, 7.12.2008: Von: lmorp...@aol.com Betreff: Re: [juenger_org] Misogynie An: juenger_org@yahoogroups.de Datum: Sonntag, 7. Dezember 2008, 14:08 Sehr geehrter Herr Malon, Dessenungeachtet, war ich sehr erstaunt und magnetisiert, dass der Begriff der MISOGYNIE noch niemals im Zusammenhang mit Ernst Juenger erwaehnt wurde. wenn ich mich recht besinne, beschäftigt sich Klaus Theweleit in seiner zweibändigen Untersuchung „Männerphantasien" mit der angeblichen Misogynie Jüngers - wenigstens zum Teil. Allerdings tut er das meines Erachtens auf äußerst merkwürdige Weise, indem er die Schriften der sogenannten Nationalrevolutionä re der Weimarer Zeit mittels der freudschen Pschyologie zu analysieren bzw. in ein freudisches System hineinzuzwingen versucht. Das aber ist ein anderes Kapitel! Einen erholsamen Sonntag wünsche ich allen Mitgliedern der Gruppe. Mit herzlichen Grüßen Nick
Re: [juenger_org] Misogynie
Lieber Richard, Stier ist ihr Sternzeichen. Beste Grüsse, TW >Da spricht Ernst Jünger stets liebevoll vom "Stierlein", wie er seine >Lebenspartnerin nennt. Weiss jemand, wie EJ auf diesen Begriff kommt? >Hat das etwas mit dem Tierkreiszeichen Stier zu tun? -- Tobias Wimbauer | Wimbauer Buchversand Waldhof Tiefendorf Tiefendorfer Str. 66 58093 Hagen-Berchum 02334-502826 USt-IdNr.: DE251720280 www.waldgaenger.de meine Angebote: http://www.waldgaenger.de/wimbauerbuchversand.html wo: http://www.waldgaenger.de/tiefendorf.JPG *NEU* Blog: http://wimbauer.wordpress.com/ Yahoo! Groups Links <*> Besuchen Sie Ihre Group im Web unter: http://de.groups.yahoo.com/group/juenger_org/ <*> Ihre Mail-Einstellungen: Einzelne Mails | Klassisch <*> Wenn Sie die Einstellungen online ändern möchten, gehen Sie zu: http://de.groups.yahoo.com/group/juenger_org/join (Yahoo!-ID erforderlich) <*> Zum Ändern der Einstellungen per Mail: mailto:juenger_org-dig...@yahoogroups.de mailto:juenger_org-fullfeatu...@yahoogroups.de <*> Um sich von der Group abzumelden, senden Sie eine Mail an: juenger_org-unsubscr...@yahoogroups.de <*> Mit der Nutzung von Yahoo! Groups akzeptieren Sie unsere: http://de.docs.yahoo.com/info/utos.html
Re: [juenger_org] Misogynie
- Original Message - From: Henry Malon To: juenger_org@yahoogroups.de Sent: Saturday, December 06, 2008 8:18 PM Subject: [juenger_org] Misogynie Liebe Jünger-Freunde: Zur Zeit bin ich daran, die vier Bände von "Siebzig Verweht" erneut durchzulesen, "Jünger's Blog", sozusagen. Zumindest darin kann ich nichts misogynes entdecken - im Gegenteil: Da spricht Ernst Jünger stets liebevoll vom "Stierlein", wie er seine Lebenspartnerin nennt. Weiss jemand, wie EJ auf diesen Begriff kommt? Hat das etwas mit dem Tierkreiszeichen Stier zu tun? Da wir gerade bei den Stieren sind: Kürzlich las ich ein Zitat vom grossen Hunkpapa Sioux "Sitting Bull" - ich möchte es Ihnen nicht vorenthalten: We belong to the earth, the earth does not belong to us! "Wir gehören der Erde, die Erde gehört nicht uns. Und wenn wir aufrichtig leben nach diesem Grundsatz, werden wir ihr die gebührende Sorge tragen, zu diesem grossen Geschenk des Universums. Mögen wir diese Lektion beherzigen, ohne erst zum Abgrund der Selbstvernichtung und Auslöschung gelangen zu müssen. Die Technik bietet nicht Antworten auf alle Fragen. Mögen wir Rücksicht nehmen und möge die natürliche Ordnung walten, die universellen Gesetze, die Grosse Ordnung und die Schöpfer derselben, die schon immer walteten, seit den Anfängen." Herzliche Grüße Richard Liebe Juenger-Freunde: Jeder echte Juenger Afizionado weiss , dass Juenger in 1998 starb, aber durch die unermuedliche Taetigkeit eines Tobias Wimbauer auferstanden ist, Desbezueglich schrieb Gerhard Nebel (1903-1974) an Ernst Juenger:"Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen will, dann muss der Prophet zum Berg eilen. Es ist viel zu besprechen, und ich moechte Sie, bevor Sie in den Sueden gehen, noch einmal sehen. Sie wussten es vorher, aber ich habe es auch von Aischylos und Sophokles gelernt, DASS DIE GRAEBER UNS KRAFT SPENDEN UND DASS DIE TOTEN LEBENDIGER UND MACHTVOLLER SIND ALS DIE LEBENDEN." - - - Gerhard Nebel an Ernst Juenger. BRIEFWECHSEL. 170. 8.2. 1948. Demnach ist Ernst Juenger munter und wohlauf und ebenfalls "lebendiger und machtvoller" als je zuvor. Dessenungeachtet, war ich sehr erstaunt und magnetisiert, dass der Begriff der MISOGYNIE noch niemals im Zusammenhang mit Ernst Juenger erwaehnt wurde. Der Dampfplauderer, Felix Johannes Kroemer, der beweislich noch niemals ein Juengerbuch gelesen hat, schreibt in einem Wimbauer Juengerbrief am 3 Dezember 2008:"Es handelt sich um den ersten als Buch veroeffentlichten Briefwechsel Juengers mit einer Frau, auch um den ersten mit einer Journalistin." Natuerlich, wusste ich sogleich, worum es ging, da ich mit Juengers Misogynie bekannt war, doch der lesearme , druesengestoerte Koerner scheinbar diesen Begriff noch niemals gehoert hat, -da er nichts liest und viel lieber hanebuechenen Galimathias sabbelt. Ich besitze hunderte solcher Zitate, und moechte nur sechs Beweise anfuehren: "Gespraeche mit Frauen sind gewoehnlich unpersoenlich und bedeutungslos, da sich bei ihnen hohe Eleganz mit Nichtigkeit vereint." GES. WERKE. Band 16. "Heliopolis". 135. "Die Langweiligkeit der Jungfern und ungluecklich verheirateten Frauen entspringt einem Bewusstsein eines lustlosen, verwoehnten Lebens." "Heliopolis" 199. "Man kann Reichtum ohne Glueck haben, wie man Frauen ohne Liebe hat." Bd. 11. 94. "Ich habe beobachtet, dass die herzlosen Frauen, deren Zahl bedeutender ist, als man glaubt, einen ausgesprochenen Egoismus mit einer gewissen Geistesarmut paaren, denn das Herz gibt allem im Menschen das rechte Mass. Solche Menschen sind eifersuechtig und undankbar, und man braucht ihnen nur Gutes zu erweisen, wenn man sie zu Feinden haben will." Ibid. 294. "Das kunstliche Laecheln eines weiblichen Wesens: Es ist ein unausrottbarer Irrtum der Maenner, dass sie daraus auf Intelligenz schliessen." Ibid. 344. "Liebloser Geschlechtsverkehr ist der ganze Genuss und die ganze Qual zusammengedraengt. Es ist Hass und Liebe, Verheissung und Erkenntnis, Betrug und Selbstbetrug, Flug und Sturz in atemloser Tat verkoerpert. Es ist das Tierische , dem alles entstroemt und in das alles wieder muendet - Ekel der Rest." Band 15. 64. Mit herzlichen Gruessen vom Rittergut am Strande des Huronsees - - - von den ziegelsteinroten Irokesen, den bunten Abenakis, den kastanienbraunen Opeongos, den kirschroten Madawaskas, den kunterbunten Tuscuroras - und natuerlich dem wohlgemuetigen, guetigen Manitou, - der viel maechtiger als Alah ist - - - Unvergleichlich Heinrich. -- I am using the free version of SPAMfighter. We are a community of 5.7 million users fighting spam. SPAMfighter has removed 578 of my spam emails to date. Get the free SPAMfighter here: http://www.spamfighter.com/len The Professional version does not have this message <>
Re: [juenger_org] Misogynie
Sehr geehrter Herr Malon, Dessenungeachtet, war ich sehr erstaunt und magnetisiert, dass der Begriff der MISOGYNIE noch niemals im Zusammenhang mit Ernst Juenger erwaehnt wurde. wenn ich mich recht besinne, beschäftigt sich Klaus Theweleit in seiner zweibändigen Untersuchung „Männerphantasien" mit der angeblichen Misogynie Jüngers - wenigstens zum Teil. Allerdings tut er das meines Erachtens auf äußerst merkwürdige Weise, indem er die Schriften der sogenannten Nationalrevolutionäre der Weimarer Zeit mittels der freudschen Pschyologie zu analysieren bzw. in ein freudisches System hineinzuzwingen versucht. Das aber ist ein anderes Kapitel! Einen erholsamen Sonntag wünsche ich allen Mitgliedern der Gruppe. Mit herzlichen Grüßen Nick